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Wie auch das gesamte Hölderlinhaus, so ist auch das Café komplett barrierefrei konzipiert. Der Innenraum wird auch mal für spezielle Anlässe für Gruppen bespielt und hat ein bisschen die Anmutung eines Gemeindesaals. Bei aufklarendem Wetter nehmen wir allerdings gerne im Aussenbereich Platz. Das farblich hübsch anzusehende Mobiliar entpuppt sich leider als kaum handhabbar: die Stühle sind so entsetzlich schwer, dass sie sich fast nicht herumrücken lassen. Kommt bestimmt nicht so gut bei den Gästen an. Dass Selbstbedienung angesagt ist, scheint allerdings niemanden zu stören.
Staunend stehe ich vor der Hölderlintorte, die von der ortsansässigen Konditorei Schillerlocke hergestellt wurde. Ein beachtliches Kunstwerk aus Knusperboden, Vanillesahne, Fruchtspiegel und schokoladigem Zwischenboden. Ob der gute Hölder überhaupt dem Süssen zugetan war, ist indes nicht überliefert. Naja, er kann sich halt nicht mehr wehren. Uns steht der Sinn eher nach einem herzhaften Zwiebelkuchen, der hier ohne Speck, dafür mit reichlich Kümmel angeboten wird und vor dem Servieren extra noch mal warmgemacht wird. Das Stück für 3,50 Euro. Die sehr fein geschnittenen Zwiebeln werden von einer feinen Eier-Schmand-Mischung bedeckt. Bei der Weinauswahl (und die ist überraschend gross) sind gerne die netten und kundigen Damen behilflich. Wir wählen schliesslich einen Grauburgunder des örtlichen Bio-Weingutes Seyboldt, mit tollem, frischem, fast aprikosigem Aroma. 0,1 Liter für 2,50 Euro, das Viertel Weinschorle für 3,50 Euro. Die verwendeten Weingläser mit Hölderlinhaus-Signet dürften wahrscheinlich das Zeug zum kultigen Sammelobjekt haben. Ob sie irgendwo käuflich erworben werden können, haben wir allerdings nicht entdeckt. Hoffentlich ist die Schwundrate nicht allzu gross…
Leider verfügt das Café über keine eigene Toilette – hier muss man sich zum Hölderlinhaus bemühen. Die schicken, megasauberen Toiletten befinden sich im UG, das sowohl über ein Treppenhaus, als auch barrierefrei per Aufzug erreichbar ist. Man beachte, die launigen Texte auf den Türen! Ein kostenloser PKW-Parkplatz befindet sich direkt auf der gegenüber liegenden Strassenseite. Allerdings kann man auch schon ein paar Hundert Meter weiter vorne parken und noch einen kleinen Spaziergang durch den Klosterhof und an dem Hölderlin-Denkmal vorbei unternehmen. Vom Lauffener Bahnhof aus geht man etwa 800 Meter zu Fuss.