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Nur 13 km von der Universitätenstadt Freiburg (ja, die mit der Jan Ullrich Enthüllung) entfernt, findet man das malerische Glottertal am Westrand des Südschwarzwaldes. Es schmiegt sich zwischen sanft geschwungenen Hügeln und umgibt sich mit den höchstgelegenen Weinbergen Deutschlands. Das Glottertal prahlt sogar mit seiner Lage an zwei der schicksten Ferienstraßen Baden-Württembergs, der Schwarzwald-Panoramastraße und der Badischen Weinstraße.
Ganz schön vornehm, oder?
Nun, das ist eigentlich alles, was es dazu zu sagen gibt.
Aber wenn man das Glottertal wie wir durchfährt, entdeckt man auf der linken Seite ein schräges Café. Dort findet man ein riesiges Durcheinander von Fotos vergangener Größen wie Sascha Hehn (ja, der einstige Schulmädchen (Soft-Porno) Report Star) und Klausjürgen Wüssow. Die einstige Schwarzwaldklinik hat heute tatsächlich einen seriösen Touch und kümmert sich um psychosomatische Patienten. Daher ist es auch verboten, dort Fotos zu schießen - keine Schnappschüsse von dieser Klinik!
Aber mal ganz ehrlich, sie ist nicht so gewaltig wie damals im TV.
Es gibt sogar Gerüchte, dass einige Restaurant-Szenen in einem der zahlreichen Restaurants im Glottertal gedreht wurden. Eins davon ist mit Sicherheit das Lokal "Zum Kreuz", das sowohl Hotelgäste als auch externe Gäste mit vorzüglichem Service und erstklassigen Speisen verwöhnt. "Erstklassig" ist da wirklich eine Untertreibung.
Wir hatten mehrere Tage in dem 3-Sterne-Hotel am Ortseingang, mit schicken Pool und Wellness Bereich gebucht und dazu die "Genusspension" geordert. Das beinhaltete ein 4-Gänge-Menü, das sich quer durch die Speisekarte schlängelte, sowie ein Genießermenü an den Abenden. Das war wirklich der Hammer!
Ich wage zu behaupten, es war das beste Hotel-Essen der letzten 10 Jahre – ehrlicherweise muss ich auch gestehen, das es auch das erste Mal war, dass wir so ein Paket mit Abendessen gebucht haben (was ein Brüller).
Im Restaurant schnappten wir uns einen coolen Tisch direkt an der Theke, um dem lebhaften Treiben zu frönen. Der Service lief wie am Schnürchen, alles lief Hand in Hand. Selbst eine zeitweise 3 Meter lange Bonierungskette konnte die Servicekräfte nicht aus der Ruhe bringen.
Eine echte Kellnerin (ja, mit 3 Jahren Hotelschule in der Tasche) erklärte uns das "Prozedere".
Wir bekamen dazu eine Klappkarte, auf der neben 3 verschiedenen Start-Gängen auch verschiedene Suppen, Hauptgerichte aus der Speisekarte sowie einige Desserts und das Tagesdessert aufgeführt waren. Wir konnten uns daraus ein 3-4-Gänge-Menü nach Lust und Laune zusammenstellen. Wow, das nenne ich mal Stil!
Meine bessere Hälfte hatte also ein Date mit einer Kürbisquiche, cremiger Blumenkohlsuppe, Schweine-Lende mit Pilzen und Spätzle, sowie einer kleinen Sorbetauswahl vereinbart. Ich habe mich für den frischen Feldsalat mit Speck und Knusperle, Flädle-Suppe, Ochsenfleisch mit Meerrettich und das "Coup Dänemark" entschieden. Da ging die Party schon los!
Zuerst kam ihre Quiche, die ihr richtig gut schmeckte.
Kürbis Quiche
Schön fluffig, perfekt dosierter Kürbis.
Meine Feldsalat-Party war auch top.
Feldsalat mit Grauburgunder
Erinnert mich daran, wie wir jeden zweiten Samstag nach Neustadt/Weinstraße düsen, um in meinem Lieblingsladen französischen Feldsalat zu holen. Dieser war genauso gut, frisch aus dem Breisgau. Dazu knuspriger Speck und knisternde Knusperle - so knusprig, dass selbst Chuck Norris neidisch wäre, der sein Knoppers schon um halb neun bekommt.
Dann wurden die Suppen serviert. Die Blumenkohlsuppe
Cremige Blumenkohlsuppe
war erstklassig, hatte diesen richtigen Kohl-Charakter, schön ausgewogen zwischen Säure und Süße. Ein echtes Spektakel!
Meine Flädelsuppe
Flädelsuppe
hatte leider nicht so viel "Fleischgeschmack" in der Brühe und ein bisschen mehr "Muskat oder erdiges Gewürz" hätte nicht geschadet. Aber das ist Meckern auf wirklich hohem Niveau.
Die Meerrettichsoße zum Ochsenfleisch war leider etwas schwächer,
Ochsenfleisch mit Meerrettich Soße
und auch das Ochsenfleisch selbst konnte nicht so recht punkten. Deswegen haben meine bessere Hälfte und ich die Essen getauscht - sie fand es gut.
Die Bouillon-Kartoffeln erinnerten eher an verdünnte Rinderbrühe als an etwas Fleischiges.
Ihre Lende war gut, zart und saftig,
Breisgau Spätzle mit Lende und sautierten Plizen
aber im Vergleich zu der Dattler Lende am Vormittag nur guter Durchschnitt. Also, schnell zum Höhepunkt des Abends: DAS DESSERT!
Das war der Knaller. Die Sorbetauswahl
kleine Sorbetauswahl
fantastisch cremig und fruchtig, obwohl in der Küche kein Paccojet stand. Aber das absolute Highlight des Tages war der "Coup Dänemark" zu Ehren des Tour-Siegers Bjarne Ries äh Jan Ullrich, dem deutschen Ausnahmetalent.
Auf der linken Seite cremiges Vanilleeis, Sahne und auf der rechten Seite, in einer weiteren Schüssel, selbstgemachte, dunkle, vollmundige Schokoladensauce.
Coup Dänemark mit selbst gemachter Schoko Sauce
Tiefschwarz, klar, wir sind ja schließlich im Schwarzwald. Passt also wie die Faust aufs Auge.
Kommen wir zum grandiosen Abschluss unseres Aufenthaltes im Glottertal, der abschließende finale Abend "Das Genießermenü!!"
Genießermenü - bitte drin lassen
Ich war gespannt auf Oxtail und Pommes Maceire, beides absolutes Neuland für mich. Aber der Start war eine wahre Gaumenexplosion - die Variation der Breisgau Forelle:
Trilogie von der Breisgau Forelle
Einmal gebraten, einmal geräuchert, einmal als Terrine. Einfach fantastisch. Dazu die cremige Konsistenz des Meerrettich-Schaums und ein Wiederholungstäter vom vorherigen Abend - der sensationelle Feldsalat, heute in einer anderen Kreation, in der Mitte thront er als zentraler Fixpunkt eines perfekten Auftakts, quasi der Prolog.
Es geht weiter mit Oxtail Clair,
Oxtail Clair
für alle, die nicht wissen (ich gehörte da auch dazu), was das ist: eine klare aromatische Ochsenschwanz-Suppe mit Einlage aus gekochtem Rindfleisch, abgeschmeckt mit einem Schuss Madeira und Sherry. Die Kellnerin hat das auch so bestätigt.
Mann, war die kräftig, für mich absolutes Neuland, da ich eher der Zarte, der Sanfte bin - auch von zu Hause aus.
Das gratinierte Kalbssteak
Gratiniertes Kalbssteak
war spitze. Perfekt medium "auf den Punkt" zubereitet. Die Pommes Maceire, auf Nachfrage mit Kartoffelpüree und Eiweißschaum hergestellt und in der Pfanne ausgebacken, ein Traum. Dazu gesellte sich laut Karte "Saisonales Gemüse", hier der einzige Wermutstropfen. Ich wusste gar nicht, dass im Januar die Zeit des Blumenkohls ist. Ich dachte eher an Grünkohl und Petersilienwurzel.
Der perfekte kulinarische Abend wurde mit einer Dessertauswahl abgerundet.
Dessertauswahl am finalen Abend
Parfait, Mousse, Crème Brûlée mit Sahne und Früchten - hier sagen Bilder mehr als 1000 Worte. Und ich bin sowieso nicht der Mann für viele Worte .....
Fazit:
Kulinarisch befinden wir uns hier in der ersten Liga der "gutbürgerlichen regionalen Schwarzwald-Küche".
Top-Empfehlung!!