Vilshofen

Das "Zum Griechen" ist eines von drei griechischen Restaurants in Vilshofen, es ist wohl das kleinste und liegt etwas versteckt in einem Innenhof/Durchgang am Stadtplatz in Vilshofen. Parkplätze gibt es nur die an der Donau bzw. im Parkhaus an der Bürg, an denen am Stadtplatz darf man maximal 40min parken, sofern ein Parkplatz frei ist. Der Zugang ist durchaus barrierefrei (wenn man in Kauf nimmt, kleinere Umwege zu machen). Die Toiletten sind auch ebenerdig.

Nach dem Quasi-Reinfall bei meinem letzten Test, habe ich, wie die Politik, mich nicht abschrecken lassen und das Hilfsprogramm für Griechenland fortgesetzt und erneut einen Griechen auf meine Liste gesetzt. Es war diesmal durchaus besser, aber letztlich besteht auch hier noch gewisse Luft nach oben. Ich nehme mal vorweg, dass auch hier sich wohl schon lange nichts mehr getan hat und man wohl in einen gewissen Trott verfallen ist. Das hat nichts mit Unwille, Bosheit oder Inkompetenz zu tun, sondern einfach mit etwas Stillstand, solange es ja einigermaßen läuft. Und im Mittagsgeschäft tut es das wohl auch, was zu einem großen Teil auch der zentralen Lage geschuldet ist.

SERVICE: ****
Ich wurde freundlich empfangen, bekam auch einen Tisch zugewiesen (hätte ihn mir aber auch selber aussuchen können) und bekam gleich meine Speisekarte ausgehändigt. Zeit für meine Getränkewahl bekam ich auch. Essen und Getränke wurden prompt und freundlich an den Tisch gebracht. Es lief alles freundlich, ohne Hektik und ohne Fehl und Tadel ab, da kann ich die Standart-4-Sterne für geben.

ESSEN: ***
Hier bin ich etwas hin und her gerissen... doch der Reihe nach: Die Speisekarte (Mappe mit Hüllen zum Einstecken der Karte, aber keine Brauereimappe) enthält die üblichen Gerichte zu üblichen Preisen. Hier gibt es eine Mittagskarte mit etwas günstigeren Mittagsgerichten (ein schmaler laminierter Zettel).  Alles schon etwas vom Zahn der Zeit betroffen und leicht vergilbt. Was aber unter Umständen auch an der nicht ganz hellen Beleuchtung liegen kann.
Ich bestelle ein "Gyros mit Pommes" zum 7.50, im Preis ist auch ein Salat einhalten.
Nach kurzer Zeit kam der Salat und.......
..... wieder war ich enttäuscht. Leute, ist es denn so schwer, einen optisch und geschmacklich passenden Salat zu zaubern? Bzw. man muss dafür nicht mal zaubern können, sondern einfach nur etwas Lust und Liebe in die Sache stecken. Der Salat bestand wieder aus diversen grünen Blattsalaten, die aber nicht sonderlich frisch aussahen, da drauf lagen ein paar Mini-Tomatenstücke. Das Dressing ein einfaches Essig-Öl-Dressing (das mit Sicherheit selbstgemacht ist, in der Tüte gibt es so etwas nicht) Es kostet wirklich kaum Zeit (und auch kaum Geld, lieber dann etwas kleinere Portionen, wenigstens einen Hauch Griechenland in den Salat zu bringen... so hätte ich den Salat auch bei einem gutbürgerlichen Restaurant zu einem 6-Euro-Schnitzel bekommen können).

Das Gyros kam kurz darauf, das Fleisch war schön knusprig, ohne verbrannt zu sein, man sah auch deutlich, dass es keine Fetzenware war, teilweise musste ich es sogar noch mit dem Messer auseinanderschneiden. Kann man letztlich sich nicht beschweren. Die Pommes waren 08/15, also ohne Höhen und Tiefen, dazu gab es eine ordentlich Portion Tsatsiki. Auch die war schön dick und geschmacklich in Ordnung. Es war jetzt nicht das große Highlight, aber für ein Mittagessen durchaus in Ordnung. Wobei ich ähnliches Essen schon viel ansehlicher und vielfältiger in diversen Dönerläden in der Dönervariante bekommen habe.

Ergebnis: es ist OK, also 3 Sterne.

AMBIETNE:
Das Lokal liegt in einer Art ebenerdigen Kellergewölbe, durch die Gewölbe ist es etwas zergliedert und in mehrere kleine Räume geteilt. An sich eigentilch durchaus gemütlich, aber man sieht einfach, dass hier schon lange nichts mehr gemacht wurde. Die Abdrücke vom Zahn der  Zeit waren bei genauen Hinsehen überall zu erkennen, auch das Besteck zeigte bei aller Sauberkeit schon viele Gebrauchsspuren (u.A. Kratzer, wohl von der Spülmaschine). Der Raum ist kompakt, dadurch hält sich der Lärmpegel in Grenzen, Tischdecken (mit Mitteltischdecke) sind vorhanden, es wirkt leich duster, aber noch nicht bedrückend. Es gibt ein paar wenige Außenplätze, im Winter wohl eher für die Raucher.
Mehr als 3 Sterne kann ich hier leider nicht rausrücken, aus Fairness zu anderen Lokalen.

SAUBERKEIT:
Da gibt es nichts zu meckern, es war alles sauber, keine Staubecken. Auch die Toiletten waren sauber, auch wenn hier der Zahn der Zeit schon zubiss (Bohrlöcher, Brandflecken aus der Raucherzeit etc.). Daher auch den Orden für die Sauberkeit: 4 Sterne.

PLV:
Angesichts der gebotenen Leistung war das PLV ok. Man muss sich aber schon den Vergleich zu ähnlichen Angeboten gefallen lassen und für das aufgerufene Geld kann man andernorts durchaus mehr Leistung abrufen. Vor dem Restaurant wird mit günstigsten Mittagstisch geworben, aber mit diesen Gerichten konnte ich nicht so viel anfangen.
OK, also 3 Sterne.

FAZIT:
Von meiner Kritik wird der Laden mit Sicherheit nicht untergehen, dazu liegt er zu zentral. Aber z.b. zu einem gemütlichen Abend mit Frau gibt es - auch in  Vilshofen - wohl bessere Adressen. Wenn man direkt neben dran steht und einem der Hunger packt, kann man schon reingehen... für mich ist aufgrund meines Eindrucks nicht mehr drin.
Es ist wirklich nicht böse gemeint, aber auch hier (so wie in Fürstenzell) habe ich das Gefühl, dass hier einfach so lange Stillstand herrschte, bis aus diesem fast Rückschritt würde. Mit einem bisschen Kreativität könnte man viel bewegen, gute Ansätze (das Fleisch) sind ja vorhanden.

Das Ortis hat im August 2015 neu eröffnet in den Räumen eines ehemaligen Burger King Restaurantes. Und das merkt man auch noch an vielen Punkten:

- eine Kontaktmöglichkeit ist eine Mobil-Nummer
- es gibt noch keine Flyer
- keine Homepage oder E-Mail-Adresse
- Desweiteren ist noch alles sehr sauber und ohne Gebrauchsspuren.

Es liegt etwas zurückgesetzt an einer Ausfallstraße von Vilshofen (Richtung Aldersbach), die zwar stark befahren ist, aber doch ein gutes Stück außerhalb von der Stadt liegt. Der sehr überwiegende Anteil der Kunden wird wohl nur mit dem Auto hinkommen. Im gleichen Gebäude liegen noch ein Elektromarkt, ein Textilgeschäft, ein Fitness-Studio und ein "Design-Möbel-Laden". Die großen Massen drängeln sich aber nicht um das Gebäude.

Der Zugang ist ebenerdig, die Toiletten auch (wenn auch etwas eng... was ich noch von Besuchen im ehemaligen Burger-Kind weiß) Parkplätze gibt es reichlich direkt vor dem Haus.

SERVICE: ****
Service gibt es jetzt in einem Imbiss nicht so viel, da fließen dann eben die gesamten Abläufe bzw. die Freundlichkeit es Personals besonders stark ein:
Ich wurde sehr freundlich begrüßt, man hat natürlich gemerkt, dass noch alles recht neu und noch nicht alles komplett eingelaufen. Ich habe etwas zum "hier essen" bestellt und habe meine Bestellung an der Theke abgegeben. Dann durfte ich mir einen Tisch aussuchen und mein Essen wurde nach passender Wartezeit (es war nicht viel los) an meinen Tisch gebracht. Dazu wurde mir - eben als Eröffnungsgeschenk - ein Glas türkischer Orangentee aufs Haus an den Tisch gebracht. Während dem Essen wurde ich einmal von der Bedienung (Thekenkraft) und dem Koch gefragt, ob alles passt. Zum Bezahlen musste ich wieder an die Theke. (diese Abläufe sind aber in "Döner-Läden" dieser Art üblich... es gibt eben nur eine Kasse).
Alles in allen für einen Dönerladen gut, also 4 ****

ESSEN: ***/****
Das Speisenangebot ist das übliche, ein paar Kebap-Gerichte, dazu (italienische!) Pizza und Pasta Gerichte und Salat. Es gibt - wohl noch - keine Flyer, sondern nur beidseitig mit dem Computer bedruckte Din A Blätter.  Dieses findet sich in groß dann auch nochmal über der Bestell-Theke und ist bei nicht so guten Lichtverhältnissen nur schwer zu lesen.
Ich habe einen Kebap-Teller zu 8,90 gewählt. Dieser bestand aus einer Salat-Garnitur, Knoblauchsoße und einer großen Portion Fleisch. Der Salat war nicht angemacht, was in einem Döner auf der Hand ja berechtigt ist, auf dem Teller hätte ich das schon gut gefunden. Zum Glück stehen an der Theke Essig, Öl und Pfeffer rum (komischerweise kein Salz), da habe ich mich einfach bedient. Die Knoblauchsoße war gut und wohl auch selbstgemacht. Das Fleisch von der Konsistenz her gab es auch nichts zu meckern. Leider wurde nicht gefragt, ob ich es scharf mag und es kam auch kein "Feuer" auf mein Gericht. Da musste ich nochmal aufstehen und die Tabasco-Flasche holen, die freundlicherweise rumstand und sie um einige Tropfen erleichtern. Dazu gab es in einem separaten Körbchen in Streifen geschnittenes Dönerbrot.
Aufgrund der Frische großzügige 3.5 Sterne.

AMBIENTE:
Wie gesagt, es ist ein ehemaliges Burger-King, was der Kenner noch an kleinen Details erkennt (z.B. Nischen für die Tablettwagen, dem Drive-In-Schalter, der aber jetzt außer Betrieb ist). Die Deko ist sehr zurückhalten, der Raum wirkt trotz Auflockerungen an den Wänden kahl und etwas steril. Große Fensterfronten tragen dazu bei. Die Theke/Küche wirkt etwas verloren (braucht ja doch nicht so viel Platz wie ein BK) in der entsprechenden Nische und wie ein riesiger "weißer Fleck". Diese Ecke hat ein bisschen den Charme einer Kantine.
Man wird dezent mit Musik berieselt (gängige Pop-Musik).
Ich kenne Läden dieser Art, die gemütlicher sind (z.B. der in Neumarkt-St.Veit, der in einer ähnlichen Liga spielt).
Es gibt auch noch Außenplätze, kleine Metalltische direkt am Parkplatz. Nicht sehr gemütlich. Auch wegen der lokalen Wespenproblematik wohl eher nur was für die Raucher.
Daher auf der Imbiss-Skala 3 Sterne ***

SAUBERKEIT: ****
Hier gibt es im Prinzip nichts zu meckern. Ist ja noch alles neu, Drecknester habe ich nicht entdeckt, Tische sind sauber.
Also 4 Sterne.

PLV:  ***
Ich halte das PLV für diese Lage gerade noch für akzeptabel, den Dönerteller für 8,90 schon billiger bekommen. Pizzas zwischen 5,50 und 9,00 ist bei Selbstbedienung auch schon sehr engagiert.
Gerade noch 3 Sterne.

FAZIT:
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass etwas "halbherzig" gestartet wurde. Mit so wenig Werbemitteln (der einzige Hinweis auf das Restaurant ist ein Werbebanner an der Straße), keinem Flyer etc... wird es sehr schwer werden, sich in dieser Lage zu halten. (auch den BK hat hier versagt und der Laden stand dann sehr lange leer). Auch die Preise ziehen jetzt nicht unbedingt. Dabei ist die Idee doch gut, Dönergerichte nicht nur aus der Hand runter zu schlingen, sondern sie gemütlich von Porzellan im Sitzen zu essen. Vielleicht sollte man auch in das Speisenangebot noch die eine oder andere Raffinesse einbauen. Sonst kann ich in absehbarer Zeit das Restaurant bei aller Freundlichkeit wieder als geschlossen melden...

Zur Werbung am Schluss noch ein Klassiker: "Wer nicht wirbt, der stirbt"