Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Zu „Wasser“, das in der Nähe ist, kommen nur der Main oder Rhein in Frage. Dann noch draußen die Sonne genießen können und was essen schränkt die Auswahl ebenfalls ein. Doch erinnerte ich mich an die Bootstour auf dem Rhein letzten Sommer, als wir zum Tanken in Nierstein pausierten, erzählte unser Skipper, dass auf der gegenüberliegenden Rheinseite ein griechisches Restaurant ist, das bei schönem Wetter immer gut besucht wäre, leider hätten die keinen Bootssteg zum Anlegen. Ich unterbreitete Madame den Vorschlag, dort hin zu fahren und sie war einverstanden. Kurzer Check im Internet wegen der Öffnungszeiten und dann machten wir uns auf den Weg. Knapp 35 Muinuten später waren wir am Rhein angekommen, wo die Fähre nach Nierstein auf die rheinland-pfälzische Seite übersetzt, und bogen nach rechts auf den Parkplatz des „Goldener Anker“ ab.
Beim Betreten des Restaurants fallen sofort die dominierenden Farben weiß für Tische und Stühle und blau für die Wände auf, sowie die von griechischen Gastronomen häufig verwendete, landestypische Deko, wie auch auf der homepage ersichtlich. Eine junge weibliche Servicekraft bot uns freundlich lächelnd freie Platzwahl an und wir fragten, ob wir bei dem schönen Wetter auch draußen was essen dürften. War alles kein Problem, wir waren bislang die einzigen Gäste und wählten ein sonniges Plätzchen mit direktem Blick aufs Wasser und bekamen umgehend Sitzkissen und Decken bereit gestellt. Getränke waren schnell bestellt, zum Durst löschen mussten es zwei alkfreie Weizen (á 3,50) sein. Ambiente draußen 5*, drinnen 3*, ergibt insgesamt 4*
Die Getränke kamen schnell herbei, während wir noch die Speisenkarte studierten. Neben den griechischen Standards (Mousaka, Souvlaki, Gyros etc.) fanden sich auch Steaks, und diverse Fisch-, Schnitzel- und Pastagerichte. Mein Schatz wählte die „Empfehlung der Küche“, die auf einer gesonderten Tafel angebracht war: Spinatnudeln mit Lachs in Tomatensoße (12,50). Mir stand der Sinn nach Bifteki mit Pommes und Beilagensalat (11,50). Vorab wollten wir uns eine Vorspeise teilen und wählten Tzatziki (4,90). Nach der Bestellung wurde eingedeckt und - oh Wunder – sowohl ein ordentliches Besteck als auch hochwertige Papierservietten verwendet. Gedanklich hatte ich eigentlich damit gerechnet, wieder einfachstes Billigbesteck und die so typische Vokabelserviette mit griechisch für Anfänger vorgesetzt zu bekommen, so kann man sich irren. Insgesamt war der Service unaufdringlich freundlich, bis wir gingen waren auch nur drei Tische zu bedienen, macht 3,5*
Während wir auf das Essen warteten, genossen wir die wärmenden Sonnenstrahlen und verfolgten das rege Treiben auf dem Fluss, Entschleunigung pur, so schön kann ein Urlaubstag in der Heimat sein.
Das Tzatziki wurde mit einem Körbchen noch leicht warmen Fladenbrot gereicht. Beides schmeckte vorzüglich, das Tzatziki großzügig portioniert und nicht von Knoblauch erschlagen, Brot hätte gerne etwas mehr sein dürfen.
Mein Beilagensalat war von angenehmer Größe, Krautsalat, Blattsalate, frische Möhrenraspel und Tomatenscheibe waren Bestandteil, das Dressing der Blattsalate hatte eine parmesanähnliche Geschmacksnote, vermutlich Convenience, aber dennoch lecker.
Die Spinatnudeln von Madame entpuppten sich als grüne Tagliatelle, die von einer ordentlichen Menge gewürfelten Lachsstücken in Tomatensoße umgeben waren. Warum darüber nochmal großzügig Paprikapulver verstreut wurde, wird wohl das Geheimnis des Kochs bleiben, Sinn hat es jedenfalls keinen gemacht, schon gar nicht optisch. Geschmacklich war alles harmonisch abgeschmeckt und von der Menge absolut ausreichend.
Das Bifteki war rundherum schön kross angebraten, die Pommes „Steakhouse-Art“, in der Tellermitte eine ausgelöste Zwiebelhälfte, die mit Tzatziki gefüllt war. Die Spur der Balsamico-Creme war überflüssig, wird aber mit Sicherheit auch in den nächsten Jahren nicht gänzlich in der Gastronomie ausgerottet werden können. Geschmacklich war das Bifteki dafür überzeugend, die Schafskäsefüllung trat nicht zu dominant hervor, die Pommes für Convenience ok. Insgesamt hat das Essen positiv überrascht, solide Mittelklasse, 3,5* sind angemessen.
An Sauberkeit gab es nichts zu mäkeln, auch die Toiletten waren einwandfrei – 4*.
Das PLV überzeugt ebenfalls, eine solche Lage am Rhein lassen sich manche Gastronomen versilbern, nicht aber der Goldene Anker – 4*
Fazit: Nach „Küchenreise“ 4 – gerne wieder. Wenn die noch einen Bootssteg hätten, wüsste ich sofort, wo wir bei unserer nächsten Bootstour auf dem Rhein einkehren würden, aber auch auf dem Landweg kommen wir gerne wieder.