"Sehr beliebter Grieche in Saarlouis – Aber: Ambiente sticht Küche"
Geschrieben am 24.09.2016 2016-09-24
"Handwerklich gut gemachte französische Küche in einem persönlichen Rahmen – Einen Besuch bei Eric muss man sich etwas kosten lassen"
Geschrieben am 27.08.2016 2016-08-27
Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | 12:00 - 14:00 Uhr |
Mittwoch: | 12:00 - 14:00 Uhr |
Donnerstag: | 12:00 - 14:00 Uhr |
Freitag: | 12:00 - 14:00 Uhr |
Samstag: | 12:00 - 14:00 Uhr |
Sonntag: | Ruhetag |
Dienstag bis Sonntag 18:00 Uhr bis 21:30 Uhr nur für Hotelgäste geöffnet
"Mit dem guten Konzept einer Mezedes-Bar in einem beeindruckenden Gewölbe kann die Küche noch nicht mithalten"
Geschrieben am 24.04.2016 2016-04-24
"Ambitionierte Bistroküche mit großem Potential in genialer Architektur"
Geschrieben am 24.03.2016 2016-03-24 | Aktualisiert am 24.03.2016
"Taffing´s Mühle oder Taffingsmühle? Wie soll der Laden denn nun heißen?"
Geschrieben am 14.02.2016 2016-02-14 | Aktualisiert am 16.02.2016
"„Rock around Dinner“ – ein kulinarisches Event, exquisite Küche umrahmt von Highlights der Rockgeschichte"
Geschrieben am 30.01.2016 2016-01-30 | Aktualisiert am 30.01.2016
"Geht über Saarlouis bald ein "Stern" auf?"
Geschrieben am 31.05.2015 2015-05-31
Im Delphi haben mein Geschäftsfreund aus Saarlouis und ich schon häufig gegessen. Im Juni 2013 hatte ich eine sehr positive Kritik in RK eingestellt, die bei Yelp überlebt hat. Nach dem neuerlichen Besuch muss ich ein wenig Wasser in den Wein gießen, weil ich die Küchenleistung nur noch als durchschnittlich wahrgenommen habe und auch das Preis-Leistungsverhältnis nicht mehr über gute drei Sterne hinauskommt. Wir hatten auch den Eindruck, dass die Karte erneuert wurde, einschließlich der Preise.
Unter www.delphi-saarlouis.de findet man die Homepage des Delphis, die recht dürftig gestaltet ist. Ärgerlich, dass die Speisekarte ohne Preisangaben versehen ist.
Auf der Habenseite bleibt die einzigartige Location in der Bastion VI, einem Festungsbau aus der Franzosenzeit und das von den Wirten im Gewölbe geschaffene Ambiente. Ein aufmerksamer Service tritt hinzu. Das rechtfertigt einen Besuch. Der besondere Ort hat aber auch seinen Preis. Schade ist, dass die Küche nur in der breiten Mitte der Peergroup anzusiedeln ist.
Service:
Weiße, langarmige Hemden und schwarze Hosen sind des Kellners klassische Bekleidung im Delphi. Einer der Stammkräfte, der einen gerne auch per Handschlag begrüßt, wies uns einen schönen Vierertisch mit gutem Blick ins Gewölbe zu (siehe Foto). Überflüssiges Geschirr und Gläser waren rasch abgeräumt und dann ging es flott mit den Getränken und zeitlich angemessen mit den Speisen weiter.
Das war solider Dreisternestandard.
Die Getränkepreise gegenüber 2013 merklich angehoben, aber noch akzeptabel: 0,3 l Karlsberg kommen auf 2,60 € (anders als im Saarbrücker Dubrovnik ist der halbe Liter mit 3,70 € fast geschenkt – im Dubrovnik kosten schon 0,4 l glatte 4,00 €). Die Flasche Wasser 0,75 l steht mit 5,50 € auf der Karte und das Viertel offener Standardweine beginnt bei 4,50 €. Der Begrüßungsouzo wurde gestrichen, geblieben ist der Abschiedsouzo aufs Haus.
Essen:
Die für mich wichtige Mezeauswahl ist im Delphi mit 25 Positionen ordentlich, ohne dass man aus dem Üblichen herausragende Hausspezialitäten entdecken kann. Die Hauptspeisenauswahl bietet alles, was man beim Griechen erwartet und im Hochpreisbereich Kalbsteak, Seezunge und Dorade. Man hat sich nicht der Manie hingegeben, aus den Grundgrilladen Gyros, Souvlaki, Bifteki & Co. eine nur durch die Kombinatorik begrenzte Vielzahl an Grilltellern zusammenzustellen.
Früher gab es im Delphi als Küchengruß Oliven und Peperoni mit einem kleinen Korb Stangenweißbrotscheiben. Oliven und Peperoni wurden gestrichen. Dafür gesellten sich zum weißen Brot drei Scheiben eines kräftigen Roggenbaguettes. Beide Brotsorten frisch und mit leicht knuspriger Kruste. Mein Freund isst Unmengen Pitabrot (2,00 €), das frisch gebacken wird und mit grobem Salz und etwas Oregano zu gefallen weiß.
Ernüchtert war ich dann, als meine beiden Vorspeisen serviert wurden. Auf einem großen Teller verloren sich zwei Kügelchen Taramas (5,00 €) und ebenso wirkte der gebratene Kalamares auf der Weite des Tellers (7,00 €). Hier stimmt im Quervergleich das Preis-Leistungsverhältnis nicht. Es war jetzt auch kein Taramas, das mit den besten von mir je gegessenen Fischrogenpasten mithalten konnte (nach meiner Erinnerung basierten diese durchweg auf ungefärbtem Fischrogen). Die Kalamarestuben saftig und gut, aber mit 7,00 € auch überpeest.
Vom gebackenen Schafskäse (8,00 €), den mein Freund zum Pitabrot geordert hatte, durfte ich naschen. Ein guter Schafskäse auf einem Olivenölspiegel und leicht tomatig bestrichen. Preislich noch akzeptabel.
Mit zwei der angebotenen drei Grillteller für eine Person ging es weiter: Rhodos für meinen Mitesser (15,00 €) und Apollon für mich (13,50 €).
Dazu zwei kleine Blattsalate mit zu viel Dressing. Da lobe ich mir den guten alten Krautsalat, der einen früher beim Griechen standardmäßig beglückte.
Auf meiner Platte Gyros und zwei Scheiben Rinderleber, zwei Kügelchen Reis und ein Kügelchen Tsatsiki. Die Leber dünn geschnitten und kräftig gegrillt, was mir gefiel. Das Gyros von guter Fleischqualität, aber langweilig gewürzt. Das Tsatsiki von mittlerer Art und Güte.
Vom Rhodosteller (Gyros und Souvlaki) bekam ich ein Stück Souvlaki auf meine Gabel. Die beiden Spieße sahen richtig gut aus mit ihren Grillstreifen und den Kräutern. Aber wie so häufig, war auch hier das dünn geschnittene Souvlaki trocken im Biss, aber gut gewürzt.
Beide Grillteller wahrlich keine Fleischberge, aber Saarlouis ist ja auch keine Stadt der körperlich arbeitenden Menschen!
Summa summarum also überwiegend Durchschnitt. Für die Leber und den Schafskäse gewähre ich einen haben Stern Bonus, so dass 3,5 Sterne angeklickt werden.
Ambiente:
Restaurants in historischen Gemäuern (gleich ob sakral, profan, militärisch oder industriell) haben das Zeug für das besondere Aufenthaltserlebnis. Dazu zählt das Gewölbe der Bastion VI zweifelsohne. Aber auch der geduckte und von der Bastion geschützte Vorplatz, genutzt als Terrasse mit etlichen Tischen, profitiert vom Bauwerk.
Die Wirte lassen das Tonnengewölbe mit seinen großen Steinen für sich sprechen und setzen kaum Deko ein. Der dunkelrote Fliesenboden und die mit doppelter weißer Tischwäsche belegten Tische schaffen farbliche Kontraste zum sandsteinfarbenem Mauerstein.
Auf den Tischen lässt es sich noch arbeiten und die Laufwege sind akzeptabel.
Sauberkeit:
Das Delphi macht einen sehr gepflegten und gediegenen Eindruck. Auch der Feuchtraum für den kontinenten Herren machte einen frischen und sauberen Eindruck.