"gute gutbürgerliche Küche"
Geschrieben am 23.01.2017 2017-01-23
"Super Thai Essen und Imbiss"
Geschrieben am 08.08.2016 2016-08-08
"Nettes Restaurant in urigem Ambiente"
Geschrieben am 09.07.2016 2016-07-09 | Aktualisiert am 09.07.2016
"Besser einen Bogen drum herum machen - Thailändische Küche jenseits von gut und böse"
Geschrieben am 06.01.2016 2016-01-06 | Aktualisiert am 06.01.2016
"Wirtin ist prädestiniert um den Preis "mürrischste Gastgeberin" zu erhalten, Küche war nicht überzeugend und das Ambiente ist heruntergekommen"
Geschrieben am 25.07.2015 2015-07-25 | Aktualisiert am 27.07.2015
Früher war man schon mal dort und erst vor nicht all zu langer Zeit hatte ich wieder recht Gutes davon gehört.
Warum also nicht mal über die sieben Berge zu den …. Ok, es war nur ein Berg und Zwerge entdeckte ich im Wellerbachtäle bzw. angrenzenden Wieslauftal auch nicht.
Dafür einen angenehm geräumigen Parkplatz hinterm Haus. A propos geräumig. Mit dem Räumen des Schnees auf dem Parkplatz bzw. dem Weg zum vorderen Eingang sollte man sich nochmals beschäftigen. Schnee war zwar nicht mehr wirklich zugegen aber diverse Eisplatten ließen dies dann doch zu einer konzentrierten bzw. konzertierten Aktion werden. Konzertiert dahingehend, daß meine liebe Frau sich bei mir unterhakte, nicht zuletzt wahrscheinlich um im Zweifelsfall nicht gänzlich alleine zu fallen.
Das Wieslauftal. Eine recht liebliche Ecke hier in der Gegend lockt am Rande des Schwäbisch-Fränkischen Waldes immer gerne Ausflügler aus dem Stuttgarter Raum du darüber hinaus an. Die Dichte an gutbürgerlichen Häusern nimmt mit dem Abstand von Stuttgart sogar eher zu. Oder soll man eher sagen: Auswärtige Küchenrichtungen nehmen ab.
Wie dem auch sei, die Rose war in guter Erinnerung und so sollte mal wieder eine Einkehr stattfinden.
Erst beim Gehen entdeckten wir einen ebenerdigen Eingang (in dem Fall Ausgang) zum Parkplatz hinterm Haus. Zuvor waren wir die paar Stufen von der Straßenseite aus aufgestiegen um uns in die heimelige Stube zu begeben.
Und die erschien wahrlich heimelig. Ich fühlte mich in die 80er zurückversetzt.
Das soll jetzt nicht negativ bewertet gesehen werden. Ich lieb(t)e diese Zeit.
Ja, wirklich. Gut, kulinarisch sind da natürlich Käseigel und Hawaiitoast hängen geblieben. Die mag ich sogar heute noch. Schmecken doch auch, warum also nicht.
Dies gab es hier aber mitnichten.
In den 70ern und 80ern sagte man: Wenn Du unbekannt einkehrst, dann schaue danach, daß es eine eigene Schlachtung bzw. Metzgerei dabei gibt. Das war ein fast untrügliches Zeichen für gute Qualität.
Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Schlachtung werden für die Rose im Netz beworben.
Na wenn das mal kein Wort war!
Zurück zur heimeligen Stube. Und das zu beschreiben würde zu lange dauern, daher lasse ich die Bilder sprechen:
Das Feeling von damals war jedenfalls wieder da ;-)
Mir hat es durchaus gefallen. Der Gemütlichkeitsfaktor war vorhanden.
Wir wurden beim Eintreten von einer Dame hinterm Tresen freundlich begrüßt und an unseren Tisch geleitet. Anschließend übernahm ein Herr in Tracht (und Namensansticker) die weitere Versorgung. Er, Andi, war sehr umgänglich, freundlich und aufmerksam. Das war im Grunde schon so was wie fast perfekter Service. Man musste nie wirklich warten, leere Gläser wurden gesehen und auch die passenden Ansagen und Abfragen wurden freundlich platziert. Bei einer Frage bezüglich der präparierten Tiere entschuldigte er seine Unkenntnis und kam umgehend mit der richtigen Antwort wieder an den Tisch.
Man fühlte sich bei ihm sehr wohl und als Kunde erwünscht und hofiert. Und zwar genau in dem Maße, daß es nicht nervt.
Aus den Karten, welche natürlich ohne umgehende Getränkewunschabfrage den Tisch erreichten, entnahmen wir zwei Klassiker der gutbürgerlichen Küche:
Wiener Schnitzel (13,80) mit Pommes und Beilagensalat
Und ein
Allgäuer Käseschnitzel (13,50) mit Beilagensalat.
Zuvor wünschte meine Lieblingsfrau noch eine Grießklöschensuppe (3,-).
Getrunken wurden von uns ein Spezi 0,5l (3,-) und ein Weizenbier 0,5l (2,80).
Während die Getränke uns rasch und gut gekühlt erreichten (ja auch im Winter mag ich kein warmes Bier! So alt bin ich noch nicht. Wer erinnert sich noch an die Bierstaucher die es für ältere Herrschaften früher immer gab?) benötigte das Essen eine angemessene Zeit.
Zwischendrin ein kurzer Plausch mit Andi und dann kam auch schon die Grießklöschensuppe.
Gute, lockere Grießklöschen in einer kräftigen, heißen und gut gewürzten Brühe. Letztere dürfte weitgehendst selbst hergestellt gewesen sein. Mutter hätte Schwierigkeiten dies zu toppen.
Später kamen die Salate und bald darauf auch die Hauptspeisen. Da ich gerne den Salat zur Hauptspeise und nicht davor esse war die Abfolge durchaus passend. Ich meine auch, daß dies in solchen Häusern schon immer so war.
Die Salate (GöGa bekam einen etwas kleineren) bestanden aus unterschiedlichen Salaten welche jeweils einzeln angemacht waren. Auch das liebe ich. Zumal wenn sie auch noch gut gemacht sind. Ein Hauptteil bestand natürlich aus Blattsalat welcher ebenfalls überall Dressing gesehen hatte. Dieses fand sich später auch im Tellerboden in nicht unerheblicher Menge. Da es aber ein leckeres Dressing war und ich das so lieber als andersrum habe, hatte das mitnichten gestört.Beilagensalat (Wiener)
Das Wiener Schnitzel bestand aus zwei mittelgroßen Stücken die mit Zitrone und Garnitur bei mir aufschlugen. Eine dabei georderte zweite Zitrone fand wiederum umgehend den Weg an unseren Tisch. Die Schnitzel resp. das Fleisch wohl von richtig guter Qualität, schön zart und von sehr gutem Geschmack. Fein Gewürzt fand es sofort Gefallen. Leider war die Panade etwas fest anhaftend und nicht ganz recht wiener-like. Waren die etwa schon von etwas längerer Hand vorbereitet? Ich weiß es nicht.Wiener Schnitzel
Die Pommes dazu eine Punktlandung.
Das Allgäuer Käseschnitzel schwamm erst mal optisch in der Soße. Ein Sinnbild für das überaus maritime Allgäu? Als dieselbe aber probiert wurde schlug die Skepsis schlagartig um. Eine sagenhafte Soße mit kräftigem Geschmack. Den benötigte sie aber auch, denn der Rest hatte sich offensichtlich vor dem Gewürzregal auch nicht gedrückt. Das Fleisch wiederum sehr zart und fein gewürzt war überbacken mit einem richtig herzhaften Käse.
Meine Frau war begeistert.Allgäuer Käseschnitzel
Letztlich lieferte das Haus was erwartet wurde. Vielleicht sogar ein klein wenig mehr. Die Toiletten befinden sich übrigens im UG und sind gut gepflegt. Inwiefern man die sonstigen Ausstellungsstücke (Tiere) im Gastraum sauber halten kann entzieht sich meiner Kenntnis. Aufgefallen wäre mir aber allgemein nichts Negatives.
Das Allgäuer Käseschnitzel will ich auch mal haben, das Wiener fiel dagegen leicht ab. Da der Rest aber auch sehr zufriedenstellend war will ich die Panade des Wieners nicht über Gebühr gewichten.
Hier tauchen wir sicherlich irgendwann mal wieder auf.