"Gehobene schwäbische Gastlichkeit in leicht versteckter Altstadtlage"
Geschrieben am 15.05.2022 2022-05-15
Montag: | 07:30 - 18:00 Uhr |
Dienstag: | 07:30 - 18:00 Uhr |
Mittwoch: | 07:30 - 18:00 Uhr |
Donnerstag: | 07:30 - 18:00 Uhr |
Freitag: | 07:30 - 18:00 Uhr |
Samstag: | 07:30 - 17:00 Uhr |
Sonntag: | 08:00 - 17:00 Uhr |
An Feiertagen wie sonntags.
Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | Ruhetag |
Mittwoch: | 12:00 - 22:00 Uhr |
Donnerstag: | 12:00 - 22:00 Uhr |
Freitag: | 12:00 - 22:00 Uhr |
Samstag: | 12:00 - 22:00 Uhr |
Sonntag: | 11:30 - 21:00 Uhr |
Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | 10:00 - 16:00 Uhr |
Mittwoch: | 10:00 - 16:00 Uhr |
Donnerstag: | 10:00 - 22:00 Uhr |
Freitag: | 10:00 - 16:00 Uhr |
Samstag: | 10:00 - 16:00 Uhr |
Sonntag: | Ruhetag |
Das war auch für meine Frau und mich die Gelegenheit mal wieder vorbeizuschauen.
Ambiente / Sauberkeit
Ein überschaubarer rechteckig praktischer Innenraum und zwei kleinere Durchgangszimmer samt Theke, das wars dann auch schon. Im Sommer ein paar Bänke auf dem Trottoir, mehr gibt der Platz kaum her. Zum Glück darf hier kaum einer mit dem Auto hin, so dass man auch draußen seine Ruhe hat. Dezente moderne Dekoration an den Wänden und stylishes aber bequemes Holzmobiliar machen das Ambiente aus. Bei voller Besetzung geht es laut her, da keinerlei Raumteiler den Schall schlucken. Wer was Intimes zum Candlelight sucht, muss zur saure Gurken Zeit kommen.
Wie üblich zur Schlemmernacht sind heute Abend alle Tische besetzt und an den größeren werden nach Rückfrage auch zwei verschieden Gruppen nebeneinandergesetzt.
Die Sauberkeit war vorbildlich.
Bedienung
Die Servicekräfte haben alle Hände voll zu tun und dadurch bleibt wenig Zeit sich mal am Tisch länger aufzuhalten. Trotzdem reagieren sie auf Rückfragen und alles läuft soweit problemlos. Für Stammgäste schaut auch der Chef kurz vorbei und erkundigt sich nach dem Rechten.
Die Wartezeit ist etwas länger, aber daran erkennt man wohl, dass alles frisch und für jeden Tisch passend zubereitet wird.
Essen / Trinken
Die Speisekarte bietet bekannte schwäbische Standards und auch die üblichen Vespergerichte. Eine wechselnde Saisonkarte rundet das Angebot ab. Die Stärke des Chefs liegt eher auf hochwertigen Fleischgerichten aber auch Fisch und vegetarisches findet sich im Angebot.
Das Ganze wird abgerundet von Bierspezialitäten der Brauerei Berg und einem sorgfältigen Angebot gehobener Württemberger Weine.
Das heutige Schlemmermenü lautete:
· Spargelcremesüppchen mit grünen Spargelstückchen (Gruß aus der Küche)
· Törtchen von Älbler Landgurken mit Ziegenfetakäse in Safranvinaigrette
· Seeteufel mit Röstihaube auf weißem und grünem Spargel mit Limetten-Minze-Thymian Hollandaise
· Geeiste Lavendel-Rosenblütencreme unter Karamellkruste mit Erdbeeren und Sauerrahm-Mousse
Dazu genossen wir zunächst einen Heilbronner Grauburgunder vom Weingut Drautz und zum Dessert einen lieblichen Muskateller der Winzergenossenschaft Metzingen.
Zu Beginn wurde uns nach kurzer Wartezeit das Spargelcremesüppchen als Gruß aus der Küche serviert. Sanft würzig mit für meinen Geschmack etwas zu weichem grünem Spargel trotzdem ein ansprechender Start.
Danach kam dann als Auftakt schonmal der ausgezeichnete Heilbronner Grauburgunder, der uns zum Menü empfohlen wurde und uns bis zum Hauptgericht passend begleitete.
Gurkentörtchen mit Ziegenfeta war mal ganz was anderes. Der grüne säuerliche Gurkengeschmack harmonierte sehr gut mit dem festen Fetakäse und dem Hauch von Safran. Das hätte jedem Vegetarier auch gefallen. Und die Menge nur gerade so, dass der Gaumen angeregt wurde und man sich so richtig auf die Hauptspeise freuen konnte.
Die ließ dann doch etwas auf sich warten, aber als sie serviert wurde, wussten wir auch warum. Es erfordert schon ordentlich Kochkunst um diese vier Zutaten vom Gargrad nahezu perfekt aufeinander abzustimmen. Die beiden Spargelarten waren perfekt gekocht, noch mit leichtem Biss. Die Rösti kross und trotzdem innen saftig, darunter geschützt der Seeteufel nur ein ganz kleines bisschen zu sehr durch. Dazu eine cremige Hollandaise mit würziger Kräuter- und Zitronennote. Ein ausgefallenes Gedicht kann ich nur sagen.
Zum Abschluss dann ein Gläschen lieblicher Muskateller. Ich bin zwar eher kein Süßweinfreund aber das Aroma war schon bombig, was einem da in die Nase stieg. Die perfekte Vorbereitung auf das Dessert, was uns wenig später auf dem Teller erwartete. Ich habe selten eine so gute Harmonie zwischen Gericht und Weinbegleitung erlebt. Lavendel-Karamellcreme, Erdbeeren und Sauerrahmmousse bildeten eine ungewöhnliche aber sehr reichhaltige Geschmacksfülle im Mund, die einen echt umgehauen hat. Lediglich der Lavendel war mir etwas zu vorherrschend und dafür hätte der Karamell ruhig etwas stärker ausgeprägt sein können. Aber was solls, Kreativität für neue Schöpfungen und Kombinationen begrüße ich jederzeit.
Fazit
Das „Gerberstüble“ hat sich in seiner verschlafenen Ecke zu Recht etabliert und tut gut daran zu solchen Gelegenheiten wie der Schlemmernacht auch mal ungewöhnliches auf den Teller zu bringen. Hoffentlich bleibt ihm die Kundschaft treu, da man doch allzu leicht vergisst, welches Kleinod sich hier abseits des Bushofs versteckt. Ich kann den Abstecher hierher jedenfalls nur empfehlen, auch mal an lauen Sommerabenden zum draußen sitzen.