"saro - ein weniger erfreulicher Zweitbesuch"
Geschrieben am 07.02.2016 2016-02-07 | Aktualisiert am 09.02.2016
"Neuer Italiener in Lennep"
Geschrieben am 30.01.2016 2016-01-30 | Aktualisiert am 09.02.2016
"Neue Trattoria in der Lenneper Altstadt"
Geschrieben am 13.01.2016 2016-01-13
"Leckeres Essen"
Geschrieben am 08.01.2016 2016-01-08
Das Essen kürzlich (Vitello Tonnato, Foccacia, hausgemachte Pasta) war klasse, ein freier Abend, da wir eh einen Termin in der Gegend haben, sind wir sehr zeitig vor Ort und somit die ersten Gäste. Als wir aufbrechen sind alle Tische belegt…..klar, ein neues Restaurant in Remscheid haben wir nicht alle Tage, die Neugierde ist selbstverständlich groß. Ohne Reservierung läuft am Wochenende gar nichts. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sich die Lage in ein paar Wochen, wenn der erste Hype vorbei ist, schnell entspannen wird, immerhin gibt es Platz für 50 Gäste. Zweiertische werden je nach Größe der Gästeschar zusammengeschoben oder wie in unserem Fall minimal voneinander getrennt, später sitzen wir dicht an dicht mit einem anderen Paar.
Im Service ist vorerst eine auf uns schlecht gelaunt wirkende junge Servicedame zuständig, die mir nicht vom Fach zu sein scheint. Fix kommen die Speisekarten und noch fixer werden unsere Getränkewünsche abgefragt. Monoton, wortkarg….. Gesichtsmimik Fehlanzeige. Wir möchten aber erst mal einen Blick in die Karte werfen.
Schon bei unserem ersten Besuch hatten wir keinen positiven Eindruck und nach unserer Meinung hat die Dame im Servicebereich nichts, aber auch gar nichts, verloren. Klare Worte! Mein Wein wird schnell gebracht, das Pils würde noch etwas dauern. Unsere Speisewünsche werden erfragt, als ich eben mal zur Toilette verschwunden bin. Einen Moment bitte.
Schließlich soll es heute Pizza sein, einmal Vegetaria (10,50 €) und für mich eine Vegetaria mit Salsiccia (12,- €) als Extrawunsch. Ob die Salsiccia Fenchel enthält, muss erst mit der Küche geklärt werden…..es gibt schon lästige Gäste, stellen Fragen und so…. jedenfalls haben wir das Gefühl.
Auch die Pizza wird schnell gebracht. Die Vegetaria macht optisch erst einmal einen guten Eindruck, reichhaltig belegt mit leicht grilliertem Gemüse, der Rand leicht knusprig und schmackhaft, der übrige Teig leider nicht gut durchgebacken und sehr weich, so vermute ich, dass der Ofen noch nicht richtig vorgeheizt war.
Meine Pizza ebenfalls viel zu weich, geschmacklich klasse, das Gemüse gut gewürzt, die Salsiccia, wie ich sie von unserem italienischen Feinkosthändler kenne, schön fenchellastig, nur diese Riesenbrocken sind ein absolutes No-Go, zur Mitte hin habe ich plötzlich ein nicht durchgegartes fast rohes Stück im Mund, mit Brille bewaffnet muss ich dann etwas aussortieren. Schade, wenn gute Produkte nicht optimal zubereitet werden.
Der Chef des Hauses, ein wirklich sympathischer Herr mittleren Alters in sehr legerer Freizeitkleidung, fragt locker im Vorbeigehen, ob es uns schmecken würde, anscheinend mit einer ausführlichen Antwort nicht rechnend. Also ein paar Schritte zurück, meine Kritik wird angenommen und will an die Küche gerne weiter gegeben werden.
Wir können aufatmen, ab jetzt werden wir von der herzerfrischenden jungen Dame bedient, die auch vor 2 Wochen überwiegend für uns zuständig war, sicher auch nicht geschult, aber mit ihrer charmanten Art löst sie die ein oder andere für sie heikle Situation. Den anderen Gästen werden nun auch Tagesempfehlungen auf einer großen Tafel oder mündlich offeriert, beim Pastagericht gerät sie ins Schleudern, andere Gäste sind da mehr im Thema und helfen. Schade, für uns zu spät, sonst hätten wir sehr gerne die Tagliolini in Trüffelbutter mit frischem Trüffel, Pinienkernen und Ruccola am Tisch mit Brandy? im Parmesanlaib flambiert, gewählt.
Das Tiramisu war recht unspektakulär, reichlich Biskuit, wenig Crème, wenig Amaretto und viel zu viel Flüssigkeit, die sich unten im Glas sammelte.
Jetzt wird auch der Wein am Tisch eingeschenkt, erst wird versehentlich der preisgünstigere Lugana gebracht, aber schnell wird eine neue Flasche Ca dei Frati geöffnet und das zweite Glas ist dann auch gut gekühlt.
Das PLV sehe ich bei 2,5*. Wie schon in meiner ersten Kritik erwähnt, ist der Wein äußerst fair kalkuliert, für den Lugana zahle ich als Endverbraucher so um die 11,- bis 12,- €, da kann man über ein Glas 0,2 l zu 7,- € nicht klagen. Andere Getränke sind preislich schon sehr „hip“, Pils 0,3l (3,- €), Weizen 0,5 l (4,50 €) und der Espresso (2,50 €) hätte gerne etwas heißer sein dürfen.
Einen Digestif gibt es heute nicht vom Haus, das ist okay, weniger okay ist wenn bei 4 angebotenen Sorten Grappa nicht gefragt wird, welcher denn gewünscht wird und selbstredend der Teuerste serviert wird und ein großer Limoncello (4 cl) abgerechnet wird, serviert wurden jeweils 2 cl. Hochprozentiges wird in zwei Mengeneinheiten angeboten.
Auf der Website findet man keine Speisekarte, jedoch auf Facebook.....mit leider nicht aktuellen Preisen. Vielleicht sollte man dem Gast die Zeit lassen, einen Blick auf die Rechnung zu werfen und nicht sofort abkassieren.
Wie ich schon vermutet habe, ist der Chef Quereinsteiger, lt. Artikel im RGA gelernter Installateur und später Inhaber diverser Modegeschäfte. Das in Lennep geplante Outlet war natürlich Motivation, an diesem Standort ein Restaurant zu eröffnen.
Es ist immer möglich, mal einen schlechten Tag zu erwischen, aber vielleicht muss man hier irgendwann einfach nur mal die Kurve kriegen.
Sauberkeit: tadellos – Gastraum und Toiletten komplett saniert und sehr sauber