"Eine runde Sache"
Geschrieben am 23.02.2018 2018-02-23 | Aktualisiert am 24.02.2018
"Schlemmen in Remscheid"
Geschrieben am 14.02.2018 2018-02-14
"Was macht eigentlich der Star von"
Geschrieben am 11.02.2018 2018-02-11 | Aktualisiert am 11.02.2018
"Anspruch und Wirklichkeit klaffen für mich etwas auseinander."
Geschrieben am 19.01.2018 2018-01-19 | Aktualisiert am 19.01.2018
"Qualität 1A"
Geschrieben am 18.01.2018 2018-01-18
"Beste Pizza der Stadt"
Geschrieben am 10.11.2017 2017-11-10
"Eine sichere Bank"
Geschrieben am 17.10.2017 2017-10-17 | Aktualisiert am 17.10.2017
Eingangsbereich
Es gibt zwei Lokale im Hause: Heldmann Restaurant (ein Stern) und Herzhaft (Bistro mit Bib).
Die Tester des Michelin beschreiben das Bistro mit dem Satz: „Die gastronomische Alternative im Hause Heldmann ist bodenständiger, setzt aber ebenso auf Qualität und Geschmack.“
Ambiente
Auch die Räume, die zum Bistro gehören, sind hell und freundlich eingerichtet. Auf dem blanken Tisch befindet sich ein Tischläufer. Stoffservietten sind natürlich auch vorhanden.
Raum
Die kleinen Sessel sind bequem.
Der Platz ist eingedeckt. Als Dekoration befinden sich auf dem Tisch ein Teelicht und ein Vase mit einem kleinen Gesteck.
Die Pflanzen im Raum sind zwar künstlich, wirken auf mich aber dezent und gut gepflegt.
Tisch-Schmuck
Sauberkeit
Alles ist vorbildlich gepflegt.
Sanitär
Im Keller sind die Toiletten für Bistro und Restaurant untergebracht. Ein kleiner Vorraum ist mit Bildern und Weinflaschen dekoriert.
Vorraum Sanitär
Die Toiletten sind gut gepflegt – aber die Anlage ist wohl etwas in die Jahre gekommen und wirkt für mich etwas kühl und steril unter anderem durch weiße Fliesen.
Service
Elisa Piwitt arbeitet im Bistro und im Restaurant als Bedienung und Sommelière. Ihre offene und fröhliche Art gepaart mit Fachwissen macht den Besuch recht angenehm.
Der junge Mann, der ebenfalls im Service tätig war, machte seine Sache ebenfalls gut, aber noch nicht so souverän und locker.
Die Karte(n)
Eine kleine überschaubare Karte mit saisonalen Angeboten und auch Klassikern wie Wiener Schnitzel macht die Auswahl leicht und hat trotzdem genug Alternativen.
Die verkosteten Speisen
Wir wählten:
Fischmenü zur Fastenzeit (vier Gänge zu 44 € - zusätzlich 5 € als Spende für die „Ärztliche Kinderschutzambulanz Bergisches Land“ unter dem Motto „Schlemmen für Remscheid)
Etwas Brot (drei Sorten) mit Butter und Kräutersalz
Brot und Butter
Vorweg wurde der Brotkorb gebracht. Es war frisch und schmackhaft.
Schwertfisch Carpaccio mit CousCous
Ich habe das Buch von Anthony Bourdain: „Geständnisse eines Küchenchefs - Was Sie über Restaurants nie wissen wollten“ mit Vergnügen gelesen. Aber es bleiben natürlich „Geschichten“ im Kopf, die mir dann bei (un)passender Gelegenheit wieder einfallen. Besonders das Kapitel WAS MAN IM RESTAURANT NIE TUN SOLLTE – ACHT TIPPS VON ANTHONY BOURDAIN:
„Punkt 6. Schwertfisch? - Schmeckt eigentlich gut. Aber mein Fischlieferant bestellt nie welchen. Weil er schon 3-Fuß-lange Parasitenwürmer durch deren Fleisch hat krabbeln sehen.“
Einfach weg mit dem Gedanken! Denn hier sah der Fisch optisch sehr gut aus, war hauchdünn geschnitten, hatte einen angenehmen Duft und schmeckte auch kräftig und war gut gewürzt.
Schwertfisch
Frischer Blattsalat war in der Mitte des Tellers hübsch aufgetürmt. Kerne, Körner und Samen waren in die Vinaigrette eingearbeitet. Zusätzlich waren noch Möhrenstückchen und Radieschenscheiben verarbeitet worden.
Der CousCous war mit einer angenehmen frischen Curry-Mischung gewürzt. Mutig gewürzt – auch das Salz war ordentlich zu spüren, mehr wäre nicht gut gewesen.
Heldmanns Fischsuppe
Nochmals schoss „Anthony Bourdain“ durch meine Gedanken:
„Punkt 2. Keine Muscheln, außer man kennt den Küchenchef persönlich. Oder hat selbst gesehen, wie die Dinger gelagert werden. Die meisten Köche sind im Umgang mit Muscheln äußerst schlampig.“
Ich kenne zwar die beiden Küchenchefs Ulrich Heldmann und Tobias Rocholl nicht wirklich persönlich, aber ich vertraue ihnen voll und ganz (durch bisherige Besuche). Zusätzlich verfolge ich viele Medienberichte und höre die Informationen von Bekannten und Freunden. Da gibt es gar nichts, was mir nur ansatzweise Angst machen könnte. Sie sind wohl mit Herz und Seele in ihrem Beruf tätig.
Fischsuppe
Die Grundbrühe schmeckte durchaus nach Fischfond; aber ich habe es aber gerne etwas kräftiger – zum Beispiel gerne etwas Safran- und Hummeraromen.
Doch bei der Einlage war auf keinen Fall gespart worden. Viele kleine Gemüsestreifen bzw. –stückchen gaben eine angenehme Frische.
Und beim Fisch bzw. Meeresgetier war ebenfalls reichlich eingearbeitet: einige Muscheln, eine Garnele und diverse Fischstücke.
Zusätzlich habe ich Fenchelaromen verspürt, wenn ich mich nicht irre.
Eine krosse Weißbrotscheibe lang als Bekrönung obenauf.
Es war eine schmackhafte und sättigende Speise zugleich.
Kokos-Currysuppe mit Shrimps
Kokos-Curry-Suppe
Suppen, die in eine „Bouillabaisse-Richtung“ gehen, mag meine bessere Hälfte nicht gerne. Daher tauschten wir den Gang aus. Das war auch kein Problem. Die feinporige Suppe sah nicht so üppig aus wie die Fischsuppe. Sie war aber sehr fein im Geschmack und hatte eine prächtige Konsistenz. Der Geschmack war gelungen ausgeglichen zwischen Kokos und Curry. Frische Schnittlauchstückchen und einige Shrimps rundeten das Gericht ab.
Winterkabeljau auf Linsengemüse
Die Linsen waren auf den Punkt gegart. Wenn sie durch längere Wärme mehlig werden, sind sie für uns fast ungenießbar. Das geschieht leider sehr schnell. Aber wie gesagt, hier waren sie absolut gelungen. Auch die ganz feinen, kleinen Möhrenstückchen passten gut dazu. Die schaumige und cremige Saucenbegleitung machte das Gemüse perfekt.
Winter-Kabeljau
Der Fisch – wohl ein Loin vom Skrei – war kross auf der Haut gebraten und wohl auch unter einem Grill oder Salamander gewesen.
Die Lamellen des Kabeljau waren dadurch nicht so locker untereinander, wie wenn er pochiert wird. Der Fisch neigt nämlich – nach meiner Erfahrung - beim Braten (ohne Haut) leicht dazu zu zerfallen. Zu Hause nehme ich das in Kauf, weil der Skrei so wunderbar aromatisch im Grundgeschmack ist.
Doch die Knusprigkeit dieser Variante hat uns gut zugesagt, auch wenn das Fleisch dann etwas fester wird.
Crème brûlée mit Mangosorbet
Creme Brulee und Mango-Sorbet
Die Creme brulee war perfekt gemacht. Sie hatte herrliche Vanillearomen – das besondere daran war, dass dazu Tonkabohnen verwendet worden waren. Die karamellisierte Oberschicht war knackig und harmonisch zur locken Masse darunter.
Das Mangosorbet war dazu ein kalter Gegenpart. Erstaunlich war die lockere und cremige Konsistenz der Sorbet-Masse. Ich hatte es auch für Frucht-Eis durchgehen lassen.
Ein Klassiker, aber immer wieder gut. Besonders erfreulich, wenn es so schmackhaft ausfällt.
Getränke
Haaner Felsenquelle feinherb (0,75l) - 6,00 €
Gratien & Meyer Crémant de Loire Brut (50 % Chenin Blanc, 10 % Cabernet Franc, 40 % Chardonnay) – 9, 00 € pro Glas (0,1l)
Akoholfreier Cocktail: Monin Bitter mit Tonic Water – 6,00 €
Weinbegleitung
Haus Sonnenberg Neuleiningen (Pfalz) Familie Nippgen, 2016 Blanc de Noir – trocken – 4,00 € pro Glas (0,1l)
Weingut Neef-Emmich Bermersheim (Rheinhessen) 2016 Grauer Burgunder trocken - 4,00 € pro Glas (0,1l)
Weingut Landauer Beerenauslese Cuvee von Rieden 2015 (Burgenland/Österreich) -
8, 00 € pro Glas (0,05l)
Kaffee – Espresso/Espresso macchiato je 3,00 € pro Tasse mit einem kleinen Gebäck
Fazit
4 – gerne wieder. Im Bistro geht der Lunch zügig von der Hand. Die Gerichte sind klar und zugänglich.
Für einen längeren Besuch oder mehrere Gänge werden wir aber nach wie vor lieber im Gourmetrestaurant einkehren (unbedingt wieder).
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 22.02.2018 – mittags – zwei Personen