"Leider erst der zweite Besuch! Aber gerne wieder!"
Geschrieben am 19.02.2017 2017-02-19 | Aktualisiert am 19.02.2017
"Das war ein schöner Abend"
Geschrieben am 20.11.2016 2016-11-20
"Plan B sorgte für einen sehr gelungenen Abend! Und ist nächstes Mal gleich Plan A..."
Geschrieben am 06.03.2016 2016-03-06 | Aktualisiert am 06.03.2016
"Gäste geräuchtert, Online-Speisekarte leider nicht aktuell"
Geschrieben am 29.02.2016 2016-02-29 | Aktualisiert am 14.04.2016
"Auszeichnung im Feinschmecker!"
Geschrieben am 27.09.2015 2015-09-27
Mittwochabend ist hier reservieren nicht unbedingt Pflicht, aber sicherheitshalber reservierte ich einige Tage vorher telefonisch bei Herrn Held. Herr Held ist der Held des Service im Meisenheimer Hof. Meine Frage, ob die online-Speisekarte aktuell ist musste er zerknirscht zugeben: So ganz aktuell ist sie nicht. So schön ständig wechselnde Gerichte für den Gast sind, die Pflege der Speisekarte nimmt auch Zeit in Anspruch. Die nahm sich Herr Held und las sie mir am Telefon vor. Wäre nicht nötig gewesen, denn der rote Faden zieht sich durch die Gerichte. Appetitanregend war es allemal.
Früh am Abend trafen wir ein. Kurze freundliche Begrüßung. Herr Held und eine junge Dame und ein junger Herr sind an diesem Abend im Service.
Die junge Dame nimmt uns die Garderobe ab und verstaut sie im antiken Schrank. Unser Tisch ist im Gastraum „Zur Blume“ eingedeckt. Schöne Holztische mit Tischläufer, gestärkte Stoffservietten, ordentliche Abstände zu den Tischnachbarn.
Kurz darauf begrüßt uns Chefkoch Markus Pape persönlich. Von ihm erfahren wir die aktuellen Tagesempfehlungen, unter anderem frisches Skeifilet. Eine wirklich nette Begrüßung.
Für den weiteren Abend waren eine junge Dame und ein sehr junger Mann für uns im Service. Beide ausgesprochen freundlich. Allerdings vermisste ich die erfahrene und routinierte Art von Herrn Held. Zugegeben: Er hat sicherlich viele Erfahrungsjahre im Gepäck. Bei den zwei jungen Mitarbeitern mangelte es allerdings (noch) an Aufmerksamkeit, korrekten Ansprachen und Ansagen und Lebensmittelkenntnissen. Lauch sollte man schon kennen. Wird schon werden in den nächsten Jahren.
Für den Aperitif wollten wir erst einmal in die Karte schauen. Die junge Dame reichte die Weinkarte. Hier ist aber nur 1 Aperitif zu finden. Auf der Speisekarte sind die prickelnden Versuchungen aufgeführt.
Als Aperitif wählen wir beide : 0,1 l Montfort Pinot Sekt € 5,90
Montfort Pinot Sekt im feinen Meisenglas
Und für den Durst und den Fahrer 1 Flasche Selters Mineralwasser , 0,75 l zu erfreulichen € 4,90.
Der erste Küchengruß lässt nicht lange auf sich warten: Frisches Weißbrot | Meersalz | Butter | Schmalz.
Frisches Weißbrot | Meersalz | Butter | Schmalz
Auf unserem Tisch steht noch sehr gutes Olivenöl. Dies ist uns persönlich lieber als Schmalz und mit dem groben Meersalz im Blechbüchschen passt es hervorragend zum luftigen Brot.
Der zweite Gruß: 2 dünne Bratenscheiben vom Landschwein| marinierter Lauch | Rotweinzwiebeln
Bratenscheiben vom Landschwein| marinierter Lauch | Rotweinzwiebeln
Sehr nett angerichtet und alle Bestandteile sehr fein und stimmig im Geschmack. Die Rotweinzwiebeln – ein Gedicht!
Ein 2014er Grauburgunder, 0,2 l, zu € 7,80 und ein 2014er Weißgold-Cuvee (Grau- und Weißburgunder und Riesling), 0,2 l zu € 6,00 begleiten uns weiter. Die trockenen Weine vom zugehörigen Weingut Klostermühle Odernheim, eine gute Wahl.
Als Vorspeise entschied ich mich für das Carpaccio vom Seeteufel | Butternusskürbis | Meerrettich | Kräutersalate € 14,80
Mein Mann wählte das Tatar vom Glantalrind | Feldsalat Panna Cotta | Steckrübe| Haselnüsse € 15,50
Die Teller, nach angenehmer Wartezeit serviert, eine Augenweide! Die Schieferfarbenen Teller heben die Speisen wunderbar hervor.
Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, dass der Seeteufel als Carpaccio zu seinem berechtigten Edelfischauftritt kommt. Ich sollte Recht behalten. Durch feine und dezente Würzung und den stimmigen Begleitern aber eine tolle Vorspeise.
Carpaccio vom Seeteufel | Butternusskürbis | Meerrettich | Kräutersalate
Ebenso das Tatar meines Mannes. Allerdings war er nicht so ganz glücklich mit dem Fleisch! Dies liegt an uns, wir sind halt wirklich nicht die großen Fleischliebhaber.
Tatar vom Glantalrind | Feldsalat Panna Cotta | Steckrübe| Haselnüsse
Kurzentschlossen tauschten wir, denn sein Tatar gefiel mir ausgesprochen gut! Sofort waren wir beide glücklich. Das feinsäuberlich handgeschnittene Tatar war ebenfalls dezent gewürzt. Um so mehr rückten die hauchdünnen Steckrübenscheiben in den Vordergrund. Waren die klasse! So dünn, aber so aromatisch! Feldsalat Panna Cotta eine tolle Idee, werde ich nachmachen. Aber: Panna Cotta = gekochte Sahne? Gekocht wurde der Feldsalat sicherlich nicht, zum Glück!
Zum Hauptgang wählten wir Herrn Papes Empfehlung:
Skreifilet | Aprikosen-Rieslingkraut | Kartoffel-Limonenstampf € 28,00.
Die Beilagen durften wir von anderen Speisen der Karte selbst zusammen stellen.
Beim Servieren auf gut vorgewärmten Tellern staunten wir nicht schlecht!
Skreifilet | Aprikosen-Rieslingkraut | Kartoffel-Limonenstampf
Eine wirklich großzügige Portion des feinen Winterkabeljaus. Dieser gerät schnell zu trocken, hier nicht. Saftig, glasig, kross auf der Haut gebraten. Dekoriert mit frittierten hauchdünnen Lauchstreifen und frischer Kresse auf dem Aprikosen-Rieslingkraut. Das Kraut schön mild durch die Aprikosensüße. Hier hatte ich eigentlich Stücke von getrockneten Aprikosen vermutet, aber nicht gefunden. Das Aprikosenaroma fehlte nicht, es war wohl Aprikosenmarmelade im Spiel. Auch die Nocken vom Stampf mit schönem Limonenaroma passten sehr gut.
Eigentlich hatte ich mir 4 Gänge vorgenommen. Ein Dessert MUSS, irgendwie.
Sehr gelegen kam mir daher als interessierte nebenberufliche Kräuterhexe: Hildegards Erfrischung Zitronensorbet | Claretum € 7,50
Claretum: „Von Hildegard von Bingen inspiriert entwickelten wir zur Freude vieler Genießer den exklusiv von uns erhältlichen Wein-Aperitif Claretum. Rieslingwein vom Disibodenberg, Brombeeren, Blüten von Rosen und anderen Rosacea-Gewächsen geben ihm seinen unvergleichlichen Charakter“.
Wirklich erfrischend und dieser exclusive Wein-Aperitif, am Tisch aufgegossen, brachte wunderbare Aromen mit. Schade, dass Hildegard nicht mehr kosten kann.
Hildegards Erfrischung Zitronensorbet | Claretum
Die getrockneten Wiberg-Kräuter obenauf waren für mich zu viel Effekt, hierließen sie doch eher ein Strohgefühl auf der Zunge.
Mein Mann entdeckte auf der Dessertkarte „Original Beans“ Eis. Dies kennt sicherlich nicht jeder Gast, daher wäre eine kleine Erläuterung nicht so verkehrt gewesen. Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen. Der Nachhaltigkeit geschuldet heißt das schokosüße Versprechen:
„Wir pflanzen einen Baum für jede verkaufte Tafel. Wenn du dir ein Stückchen Original Beans Schokolade abbrichst, bist du nicht nur kurz davor, die seltensten Kakaobohnen in purer Form zu genießen – du bereitest auch den Boden für einen neuen Setzling“
Geliefert wird allerfeinste Schokolade, das Küchenteam des Meisenheimer Hofes und sein Pacojet zaubern feincremiges, zartes Eis. Zur Wahl steht weiß – dunkel – Tahitivanille – Bratapfel, die Kugel zu € 2,90.
Mein Mann hat Gelüste auf weiß, dunkel und Tahitivanille. Aber dies wird zu viel. Flexibel ist der Meisenheimer Hof. So werden unkompliziert 3 kleine Bällchen zu je € 1,50 angeboten und noch ausgesprochen schön dekoriert serviert.
„Original Beans“ Feinstes Eis!
Geschmack? 5*
Am gepflegten und sauberen Ambiente gibt es hier natürlich gar keine Beanstandungen. Ebenso sind die Toiletten im 1. OG top gepflegt und sauber.
Wir wurden sehr nett verabschiedet und so hoffen wir, dass unser nächster Besuch nicht wieder so lange auf sich warten lässt. Nolux und Fräulein, wie schaut`‘s?