"Spitzenrestaurant in trister Lage"
Geschrieben am 17.12.2019 2019-12-17 | Aktualisiert am 17.12.2019
"Crossover der asiatischen Küche"
Geschrieben am 28.08.2019 2019-08-28
"Nicht nur Pizza"
Geschrieben am 13.08.2019 2019-08-13
"Erneuter Besuch im BASF Gesellschaftshaus - dieses Mal gibts kleine Abzüge im "neuen" Ambiente und im finalen Gang"
Geschrieben am 09.07.2019 2019-07-09
"La Familia"
Geschrieben am 22.05.2019 2019-05-22
"Raucherlokal, Essen ist gut."
Geschrieben am 21.03.2019 2019-03-21
"Pizza & Pasta"
Geschrieben am 20.02.2019 2019-02-20
"Kleiner, feiner Italiener mit integriertem Innenhof, der den Blick auf Tor 3 der BASF erspart - Michele Varipapa inszeniert italienische, luftig und zeitgemäße Küche !"
Geschrieben am 16.01.2019 2019-01-16
"in grüner Lage"
Geschrieben am 11.12.2018 2018-12-11
"Maffenbeier mag mal eine Instanz gewesen sein – wir erlebten das Haus leicht überfordert und abgewirtschaftet!"
Geschrieben am 25.10.2018 2018-10-25
"wenn es der seppl seit april 2018 ist"
Geschrieben am 12.10.2018 2018-10-12
"super eis !!"
Geschrieben am 12.10.2018 2018-10-12
"Wir folgen den besten Cannelloni außerhalb Italiens, an heißen Tagen genießen die Gäste Sambucca-Eis oder: der schönste Fall ist der Reinfall - Wiederholungsbesuch ausgeschlossen"
Geschrieben am 28.08.2018 2018-08-28 | Aktualisiert am 28.08.2018
"perfekter Biergarten für den Sommer"
Geschrieben am 01.08.2018 2018-08-01
"Biergarten o.k., drinnen versnobt"
Geschrieben am 06.07.2018 2018-07-06
"Crazy Location"
Geschrieben am 05.07.2018 2018-07-05
"Ich war gerne da, aber leider gibt's Müller's Wirtshaus nicht mehr!"
Geschrieben am 17.05.2018 2018-05-17
"„It’s a Sicilian message. It means Luca Brasi sleeps with the fishes.“"
Geschrieben am 29.03.2018 2018-03-29
"Klasse Essen, klasse Bier, klasse Außenbereich - aufmerksamer und freundlicher Service !"
Geschrieben am 09.06.2017 2017-06-09
"Grandioses After Work Dinner im traditionellen BASF Gesellschaftshaus – klassische Gourmetküche nicht nur für Prokuristen, Techniker und Kaufleute …."
Geschrieben am 14.05.2017 2017-05-14 | Aktualisiert am 14.05.2017
Es gehört schon eine Menge Mut dazu, an einer derart versifften Ecke der städtebaulichen Ursünde Ludwigshafen ein derart anspruchsvolles Restaurant zu betreiben und, um das noch zu unterstreichen, mit einer vollverglasten Front dem Gast freie Sicht zu bieten auf überlaufende Mülleimer und eine nichtendenwollende Parade von Hunden, die die unmittelbar angrenzende kleine "Grün"fläche für ihre hündischen Verrichtungen nutzen.
Und was haben wir trotzdem dort unser Mittagessen genossen!
Was Chefkoch Swen “kein Tippfehler“ Bultmann und Sommelière Sybille Bultmann (geb. Herbst)*) hier seit sechs Jahren abliefern, ist wirklich spektakulär: Ein sehr kleines, sehr elegantes Restaurant mit sehr persönlicher Atmosphäre und einem stark französisch angehauchten Angebot. Apropos angehaucht: Dass Fische in der Küche eine wichtige Rolle spielen, war schon beim Eintreten deutlich wahrzunehmen.
Klick und siehe!
Ein wenig Zeit sollte man mitbringen, wie sich das auf diesem Niveau auch gehört, aber sie wird einem auch angenehm verkürzt: Wir hatten zum Beispiel unseren Aperitif - eine höchst gelungene Ingwer-Limetten-Limonade - in der Hand, bevor wir überhaupt was zu lesen bekamen.
Auch das selbstgebeizte Grüßchen aus der Küche ließ nicht lange auf sich warten.
Da wir in den letzten Wochen kulinarisch mächtig auf den Putz gehauen hatten, widerstanden wir den Versuchungen der großen Karte und beschieden uns mit dem Mittagsmenü, allerdings mit ein paar Anpassungen.
Zum Beispiel konnte ich mir doch die Gelegenheit nicht entgehen lassen, zum ersten Mal im Leben Kalbsbries zu essen und so endlich eine ebenso lange gepflegte wie unbegründete Berührungsangst zu besiegen. Ein Genuss ohnegleichen, jedenfalls wenn man es hier serviert bekommt, in Blätterteig und auf Röstzwiebelcreme.
Solch abseitige Interessen hatte meine Frau nicht, sondern beließ es bei den schön gebräunten, innen noch leicht glasigen und adrett angerichteten Jakobsmuscheln, die erfreulicherweise ihren Rogen noch dabeihatten.
Der Saibling meiner Frau war wunderbar knusprig auf der Haut gebraten, das dazu gereichte Muschelrisotto schön sämig, allerdings nicht so schluchzend wie im Mai 2015.
Da wir, wenn immer möglich, nicht das Gleiche essen, blieb für mich das Perlhuhn mit glasierten Karotten und Kartoffelstampf, ein einfaches, irgendwie nach Schonkost klingendes Gericht, hier aber mit so viel Biss und Aroma zelebriert, dass ich zum Beispiel die knusprige Haut in möglichst kleinen Häppchen genossen habe.
Die abschließende Crême brulée war für unser Empfinden ein wenig steif, aber mehr gab's am Essen dann auch nicht zu kritisieren.
Am Ende noch ein vorzüglicher Espresso, dazu reichlich Kleinstgebäck.
Ein Problem gab es aber doch, das wohl vor allem im Winter und bei schönem Wetter besteht: Durch die bereits erwähnte Glasfront knallte die tiefstehende Sonne ziemlich erbarmungslos in den Gastraum, sodass ich manchmal sogar das Besteck woanders hinlegen musste, weil die Reflexionen zu sehr blendeten. Wer das nicht mag, sollte sich möglichst mit Rücken oder Seite zum Fenster setzen; die Aussicht macht ja ohnehin nicht viel Freude.
Am Schluss wird jeder Gast von Chefin und Chef persönlich verabschiedet - eine wirklich nette, viel zu selten gesehene Geste, die dem schönen Erlebnis noch das Sahnehäubchen aufsetzte.
Es wäre wirklich an der Zeit, dass die Michelinmännchen mal wieder vorbeigerollt kommen. Dann könnten sie das Restaurant endlich vom Teller zum Bib Gourmand befördern.
________________
*) zu den Meriten der beiden vgl. MarcO74, “Geradlinig zubereitete Speisen und ein Service auf Top-Niveau – so macht Feinschmeckerküche richtig Spaß!", 2017, ebd.