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Dazu die Atmosphäre der wunderbar angelegten Klosteranlage lassen uns die vorgefundenen Menschenmassen zumindest für den Vormittag ertragen.
Da wir in den vergangenen Jahren vom Angebot der Fressstände enttäuscht waren und die Klostergastronomie sich an diesem Tag auf Kaffee und Kuchen beschränkt, hatte ich mich (auch unter Hinzuziehung ortskundiger Beratung seitens Lavandula => Vielen Dank nochmals) im Vorfeld nach Alternativen in fußläufiger Entfernung vom Kloster erkundigt. Aufgrund der doch recht eremitären Lage des Klosters kam schließlich nur das Gasthaus am Königsweg in Frage, das einen etwa 20 Minütigen Spaziergang vom Kloster entfernt ist.
Das Gasthaus selbst ist bis kurz vorher praktisch nicht zu erkennen. Ohne die, an der Straße angebrachte Hinweistafel hätte ich das Gasthaus dann als solches auch nicht erkannt. Untergebracht ist es offensichtlich im ehemaligen Stall des Landwirtschaftlichen Anwesens. Es gibt einen großen Innenraum, einen etwas kleineren Nebenraum sowie ein große schöne Terrasse.
Um in die Gaststube zu gelangen muss man erst ein paar wenige Stufen hinauf, um dann im Innern wieder hinunter zu gehen (also leider nicht barrierefrei). Im Eingangsbereich hängen und stehen, auch hintereinander aneinander gelehnt viele Bilder, die auch käuflich zu erwerben sind.
Der Gastraum ist dann ein recht buntes Durcheinander. Der blanke Estrichboden ist belegt mit verschiedensten Teppichen, die Möblierung ist ebenfalls sehr heterogen. Jeder Tisch ist anders, die Bestuhlung nicht unbedingt dazu passen, alles geschätzt mindesten 50 Jahre alt, aber vermutlich teilweise auch deutlich älter. Die Tische sind mit weißen Tischdecken eingedeckt. Die Dekoration ist ebenso auf jedem Tisch unterschiedlich, bei uns ein Keramikfuchs, eine Kerze sowie eine bepflanzte Suppenterrine mit daneben liegendem Deckel.
Außer uns sind noch 4 weitere Tische besetzt, wobei im Laufe unseres Besuchs reges Kommen und Gehen herrscht.
Nachdem ich den Kulturschock erstmal überwunden hatte, fand ich das Ambiente doch recht gemütlich und authentisch => 4 Sterne
Service:
Bereits die telefonischen Reservierung ein paar Tage vorab, war freundlich, locker.
Als wir den Gastraum betreten, werden wir von eine jungen Dame in Zivil begrüßt. Die Reservierung wäre heute nicht unbedingt notwendig gewesen, es gibt noch ein paar freie Tische, von denen wir uns selbst einen aussuchen dürfen.
Die Dame, die uns begrüßte hat uns dann auch weiterhin bedient. Erst gegen Ende war sie auf einmal weg (vermutlich Feierabend) und wir wurden von der anderen anwesenden jungen Dame bedient. Beide Bedienungen waren sehr freundlich, gut organisiert und flott unterwegs. Die Getränke und Speisen wurden gut annonciert und es wurde auch immer ein guter Appetit gewünscht. Auch die Rückfrage beim Abräumen fehlte nicht.
Bezahlen konnte man am Ende nur Bar. Das war für uns zwar kein Problem, im Zweifelsfall wäre der Weg zum nächsten Geldautomaten aber fast eine halbe Weltreise.
Wir haben uns letztendlich sehr wohl gefühlt und können dem Service daher gerne 4 Sterne geben.
Die Karte:
Die Auswahl auf der Karte ist typisch Landgasthof und passend zur Einrichtung bunt gemischt.
Es gibt Salat-Varianten, vegetarische Gerichte, Pasta, ein paar kleine Vesper, Fisch-gerichte, Geflügelgerichte, Steaks, Schnitzel und vieles anderes. Außerdem gab es einen Einleger mit Spargelgerichten.
Wir wählten:
1x Kinderschnitzel mit Pommes (6,90 €)
1x Delbrücker Spargel mit Schinken, Kroketten und Hollandaise (16,40 €)
1x Delbrücker Spargel mit Schweine-Schnitzel, Kartoffeln und zerlassener Butter (16,60 €)
1x Delbrücker Spargel mit Schweinemedaillons, Kartoffeln und zerlassener Butter (19,30 €)
Dazu:
2x Cola (je 0,3l 2,40 €)
1x Mineralwasser (0,75l 4,50)
1x Grauer Burgunder, Weingut, Diehl Pfalz (0,2l - aufgeteilt auf 2 Gläser - 3,80 €)
Das Essen:
Kinderschnitzel mit Pommes Frites:
Nachdem er den Spargeleinleger in der Karte gesehen hatte, war unser Jünster ("ich hasse Spargel") schon etwas enttäuscht. Das Kinderschnitzel mit Pommes (hier übrigens namenlos) dagegen hatte deutlich stimmungsaufhellende Wirkung.
Das Schnitzel war von recht ansehnlicher Größe, sodass es durchaus auch als normales Schnitzel durchgehen könnte. Die Panierung war leicht kross aber nicht zu fettig (obgleich ich aufgrund der gleichmäßigen Färbung hier den Einsatz einer Fritteuse vermute). Das Fleisch war geschmacklich sehr gut und noch schön saftig. Die Pommes waren gut, nicht zu dunkel frittiert. Vom Schnitzel blieb nichts, von den Pommes nur sehr wenig übrig. Das heißt schon was.
Spargel in unterschiedlichen Varianten:
Bei allen drei Spargelgerichten befanden sich 8 dicke Stangen Spargel auf dem Teller.
Der Spargel war perfekt gegart, kein bisschen holzig und schmeckte wunderbar (ich muss dazu sagen, es war unser erster Spargel in diesem Jahr und da finde ich, ist der Genuss immer noch ein wenig größer).
Die Kartoffel, waren frisch zubereitet und gut gegart, keine aufgewärmte Fertigschälware.
Die Kroketten (eigentlich Kartoffel-Bällchen) bei unserem Großen waren, wie die Pommes, gut und nicht zu dunkel frittiert.
Die Butter gab es in einer separaten Sauciere, die Hollandaise in der Variante mit dem Schinken war bereits über dem Spargel verteilt.
Die Hollandaise war kein üblicher Vertreter der Tetra-Pack-Fraktion. Dennoch bin ich mir geschmacklich nicht sicher, ob sie hausgemacht war. Zumindest schmeckte sie ganz ordentlich. Vielleicht etwas viel Salz und zu wenig Zitrone.
Das Schnitzel entsprach ziemlich genau dem, das es auch als Kinderschnitzel gab, es war als von ordentlicher Größe und geschmacklich auch entsprechend.
Den einzigen schwarzen Peter hatte natürlich mal wieder ich gezogen. Wäre ich mal bei meiner ersten Idee geblieben und hätte Kräuterrührei anstelle des Schweinefilets gewählt. Die Medaillons waren leider deutlich zu trocken gebraten worden. Zwar wirklich gut gewürzt, aber doch zu trocken.
Einen Nachtisch wollte aufgrund der üppigen Portionen niemand mehr (die Kinder spekulierten eher auf ein späteres Eis im heimischen Eiscafe). Wir wurden zwar kurz noch in Versuchung geführt, als für die erwarteten Nachmittagsgäste wirklich sehr lecker aussehende Torten in die Kühlvitrine gestellt wurden, wir blieben aber standhaft.
Wegen der Abstriche beim Schweinefilet und der Fritteuse für die Schnitzel komme ich nicht ganz auf die 4 => 3,5 Sterne .
Sauberkeit:
Im Gastraum war, soweit wir das sehen konnten, alles sehr sauber. Im Eingangsbereich war es mir ein wenig zu "Gruschtelig", das sollte etwas aufgeräumter sein.
Leichten Abzug gibt es für die Mülleimer im Sanitärbereich. Diese quollen, vermutlich aufgrund des am Vormittag stattgefundenen Frühstücksbuffets, stark über. => 3,5 Sterne
Preis-Leistungs-Verhältnis:
Auch wenn es rund um das Lokal eigentlich nur Gegend gibt, sind die Preise eher auf Städtischem Niveau. Ich gebe zwar auch hier noch 4 Sterne, die Tendenz zeigt aber eher nach unten.
Fazit:
Als Alternative zu den Fressständen auf dem Gartenfest kann ich das Gasthaus am Königsweg durchaus empfehlen. Wir werden auch gerne im Spätsommer, wenn in Dalheim Klostermarkt ist, wieder die Gelegenheit nutzen um hier einzukehren.