Ostseebad Heringsdorf

(Ein Abendessen mit zwei Personen für 31,60 Euro)

Heute Abend war sehr viel los auf der Strandpromenade, sodass die ersten beiden anvisierten Restaurants zumindest im Außenbereich komplett belegt waren.
Da wir nicht weiter laufen wollten und schon im nächsten der langen Kette der Restaurants gerade noch ein Tisch frei war, wählten wir heute Abend "Kaiser Wilhelm".

Schon durch einen Blick auf den Kartenaushang am Vortag war uns bewusst, dass die Preise hier etwas gehobener sind.
Das sollte und wollte uns nicht stören, denn soundso wollten wir doch möglichst viele Lokalitäten ausprobieren.

Sodann Platz genommen und alsbald brachte die etwas gestresste, aber freundlich und sehr bemühte Bedienung die Karte. Sie tat mir ein wenig leid - so viele Leute und nur zwei Bedienungen.

Nun, ich hatte einen Weißwein geplant, aber als ich sah, dass alle Weine im Schnitt 2 Euro teurer waren als in unserem eigenen Hotel (6,50 € für 0,2 l, gegenüber 4,50 €), da blieb es dann beim Weizenbier. Auch hier schon der Unterschied "dramatisch": 4,50 €, statt 3,20!

Die Speisekarte war ansprechend mit einem Gemisch aus "normalpreisig" erscheinenden und überteuert erscheinenden Speisen.
Enttäuscht war ich von der Auswahl an Suppen. 1. Fischsuppe - mag ich nicht (dachte ich da noch) und 2. Tomatensuppe - würde ich nicht freiwillig auswählen. Für meine Begriffe ein wenig einfallslos. Also heute keine Suppe.
Während unseres Aufenthaltes stellt sich jedoch heraus, dass in 80% der Lokalitäten nur obige beide Suppen angeboten werden, also Standard ist, aber umso mehr einfallslos ( meine natürlich subjektive Meinung).

Ich hätte gerne mein gewähltes Gericht statt mit Salz- mit Bratkartoffen gehabt und bekam als Antwort, dass dieses 2 € Aufpreis kosten würde.

Ich mussten an den Satz in schlechtem Deutsch auf der Speisekarte des Restaurants "Seehofer" denken "Guten tag ich möchte sie darauf hin weisen das wir pro Umbestellungen eine Gebühr von 2 € erheben", wo ich noch dachte, dass dies ein Grund sei diese Lokalität nicht zu besuchen, denn so etwas war mir bis heute noch nicht untergekommen.

Nun gut, also umgeschwenkt und ein anderes Gericht gewählt, nur um den Aufpreis (aus Prinzip) nicht Zahlen zu wollen. Schade. Irgendwie hat mich das geärgert.

Als wir später bezahlten und es für die Bedienung aufgrund der deutlich weniger Gäste etwas entspannter war, traute ich mich zu Fragen, worauf den dieser Aufpreis beruhe, erhielt ich die Antwort, dass Bratkartoffeln halt teurer seien als Salzkartoffeln und mehr Arbeit bedeuten würden. Ok, das hatte ich nachvollziehen können.

Aber es ließ mir keine Ruhe, uns so fragte ich, wenn ich bei einem Gericht nun anstelle von Bratkartoffeln nur Salzkartoffeln nehmen würde, ob ich dann einen Euro erlassen bekäme, da war die Antwort plötzlich, dass dies einen Aufpreis von 1 Euro bedeuten würde ..... also sowas wie Umbuchungsgebühren seien.

Ich fand und finde das alles sehr traurig und sehr wenig gastfreundlich. Außerdem kann ich mich nicht entsinnen irgendwo einen Hinweis auf diese Umbuchungsgebühr entdeckt zu haben - wahrscheinlich um Gäste nicht schon im Vorfeld zu vergraulen.
Mir gibt es das Gefühl, dass die Speisen schon bis ins Detail lange vorher vorbereitet werden und es irrsinnige Mühen macht dies noch zu ändern. Ein wenig Gefühl von Massenabfertigung. Das brauche ich nicht.
Seitdem frage ich in Restaurants nach dieser Gebühr und werde oft fast beleidigt aufgeklärt, dass es so etwas hier nicht gäbe ..... aber man habe davon gehört.

Zum Essen an sich: sowohl Salatteller (garniert mit panierter Nudel - ein "Witz" des Hauses) als auch Nackensteak waren ok und preislich im Rahmen.

Eine Empfehlung kann ich jedoch nicht aussprechen. Dazu war es zu "normal" und die eigentlich ausgewählte Speise wurde mir durch den blöden Aufpreis vermiest.

Den Nachtisch sparten wir uns dann aus anderen Gründen. Es wurde doch sehr frisch auf der scheinbar sehr zugig gelegenen Restauranterrasse, und so zogen wir es vor den Nachtisch an einem wohligeren, geschützteren Orte zu uns zu nehmen.

Und hier kommt schon der schöne Spruch aus dem "Achterdeck" zum Tragen von wegen ...... es braucht nur Sekunden um einen Gast zu verlieren ......

Unsere Speisen und Getränke:

Schweinenackensteak mit Zwiebeln, Kräuterbutter, Bratkartoffeln, Salatbeilage - 12,90 €
Arrangement von Salaten der Saison mit Hähnchenbruststreifen und einer Himbeere-Vinaigrette - 11,70 €
Apfelschorle 0,2 l - 2,50 €
Hefeweizen 0,5 l - 4,50 €

Die Bewertung der Preis/Leistung beruht auch auf der Umbestellungsgebühr und dem Vergleich zu umliegenden Lokalitäten, insbesondere bei den Getränkepreisen
Das Ambiente wiederum gilt nur für die Terrasse

 (Ein Mittagessen mit zwei Personen für 40,60 Euro)

Am heutigen Mittag zog es uns in das "Achterdeck" (Restaurant des Hotels Bansiner Hof). Meine Frau angelockt durch das angepriesene Tagesangebot "Gebratenes Zanderfilet mit Kräuterbutter, Bratkartoffeln und Salatbouquet" und ich durch das Störtebekerschild, welches darauf hinwies, dass ich endlich wieder einmal mein Lieblingsbier serviert bekommen würde.
Der einladende Aussenbereich des Achterdecks liegt direkt an der Promenade, nur von einer "schützenden" Glasfront von der Promenade abgegrenzt.

Kurz nach unserer Ankunft kam ein junges Paar, der Mann mit freiem Oberkörper, und nahm in unserer Nähe Platz. Gut fanden wir hier, dass die Servicekraft den Herren freundlich darauf ansprach, dass er sich bitte etwas für den Oberkörper anziehen möge (was er dann auch tat).

Und wirklich, auch das Roggen-Weizen war vorrätig, wenn auch einen Tick zu wenig kalt serviert (was auch an Folgetagen so war, also scheint dies die "Normaltemperatur" hier zu sein).

Bei den Vorsuppen lächelte mich ein Basilikum-Schaumsüppchen mit Mozarella-Spieß an, welches ich probieren musste. Eine neues Geschmackserlebnis, denn so etwas kannte ich noch nicht. Und eine gute Wahl dazu.

Und ich setzte meine Kennenlernaktion "Fisch" fort, indem ich meiner Frau folgte und das Zanderfilet bestellte. Auch hier wieder nichts falsch gemacht! Uns beiden schmeckte der gebratene Zander äußerst gut. Und die Bratkartoffeln hier neben dem obligatorischen Speck, Zwiebeln und Petersilie zusätzlich noch mit Lauchstückchen verfeinert.

Das sollte nicht unser letzter Besuch im Achterdeck sein!

Gefallen hat uns übrigens der Spruch auf Seite 1 der Speisekarte:

"Ihre Zufriedenheit ist unser Ziel, denn wir wissen 'Um einen Gast zu gewinnen braucht es Jahre, um ihn zu verlieren genügen ein paar Sekunden' "

Diesem ersten Besuch folgten während unseres Urlaubes noch zwei weitere:

Besuch 2 am 30.7.14, Abends:

Bei uns brauchte es keine Jahre (siehe Spruch Speisekarte), sondern nur einen Besuch, um hier wieder einzukehren. Der Mittag vor wenigen Tagen hat uns so gefallen, dass wir diesmal zum Abendesssen im Achterdeck einkehrten. Und da es auch am Abend weiter stürmte und nieselte nahmen wir Platz im Restaurant selbst.

Eine äußerst freundliche Begrüßung durch die beiden Servicekräfte und eine nette Tischzuweisung machten den Start. Wir wurden beraten und aktiv auf Dinge hingewiesen und sogar ein zweites Glas zur Weinprobe für meine Frau wurde angeboten. Gut,vielleicht hätte ich den Wein für mich ganz alleine haben wollen :-). ....... aber nein, der ganze Abend bezeugte Aufmerksamkeit und Mitdenken, so wie wir es selten erlebt haben.

Und wie wir im Laufe des Abends beobachten durften, jeder Gast, je nach "Bekanntheitsgrad" wurde mit einer netten persönlichen Konversation oder einem Spruch bedacht.

Ein großes Lob ( das müssen wir hier einfach aussprechen) an die engagierte Frau J.!

Schnell war unsere Bestellung mit Beratung durch Frau J. durchgeführt und während der Wartezeit ließen wir das Restaurant auf uns wirken. Eine Besonderheit waren nämlich die Wandbilder, meist maritime bzw. Schiffsmotive, die von hinten farbig beleuchtet wurden, und die Farbe sich dabei ständig änderte. Irgendwie beeindruckend, aber auch nicht aufdringlich oder störend, wie man denken könnte.

So probierte ich endlich das regional typische Würzfleisch als Vorspeise, welches vorzüglich schmeckte.

Meine Frau wählte die "Kleine Salatvariation" als Vorspeise und bekam einen Schreck ob der Riesenportion, die da als "kleine" Varation kredenzt wurde. Ob da der Hauptgang noch "reinpasst"?
Und dann - Zitat meiner Frau: "Ich habe selten ein so tollen Salat gegessen!"
Eine Riesenportion unter anderem mit zweierlei Sorten Rucola, mit Radiccio und vor allen Dingen OHNE Eisbergsalat!

Hauptspeise meiner Frau war das Tagesangebot Matjes. Ein bissel salzig vielleicht, aber ansonsten gut.

Ich wiederum wollte noch einmal schauen, wie Fleisch schmeckt, statt Fisch, und so wählte ich die Schweinelende von der Karte. Auch eine gute Wahl! Besonders die sehr kräftige, wenn auch in der Karte als "leichte" Sauce beschriebene Sauce gefiel meinem Gaumen gut - so wie auch der Rest.

DAS war wieder einmal ein schöner Abend! Und sicherlich wird noch mindestens ein dritter Besuch im Achterdeck während unseres Urlaubes folgen. Auf dem Wege zum Lieblingsrestaurant ..... nur leider demnächst hunderte von Kilometern entfernt.

Also genießen wir noch so lange es geht. Danke dafür!

Besuch 3 am 4.8.2014:

Die Zeichen stehen auf Abreise und wir wollten noch einmal ein gutes Essen im Achterdeck genießen, denn hier wussten wir, wir werden aller Wahrscheinlichkeit nach nicht enttäuscht. Und so war es auch.

Sicherheitshalber reservierten wir einen Tisch, was sich auch als sinnvoll erwies.

Die Speisen wie gehabt ein Gedicht! Von Besuch zu Besuch sogar noch eine Steigerung, und im Vergleich zu all den Restaurants, die wir in den letzten 10 Tagen besucht hatten für uns jetzt DIE Adresse!

Und: 5 Sterne geben wir den Speisen jetzt gerne!

Die "kleine Salatvariation" war genauso umfangreich bemessen und lecker wie beim letzten Besuch. Die Karotten Ingwersuppe einfach eine Wonne.

Und nach 10 Tagen fast ausschließlich Fisch ( und Bratkartoffeln) essend war uns nun nach einem Stück Fleisch ( mit Pommes) zumute.
Für 10 Euro (!!) gab es für uns je ein Schnitzel Wiener Art bzw. Zigeuner Art.

Große Portionen und vorbildliche Pommes (kross und in frischem Fett frittiert).

Einfach alles nur gut.

Prädikat "Lieblingsrestaurant" vollendst verdient.

Auf Wiedersehen Achterdeck.

Unsere Speisen:

Besuch 1:
Basilikum-Schaumsüppchen mit Mozarella-Spieß - 5,00 €
Gebratenes Zanderfilet mit Kräuterbutter, Bratkartoffeln und Salatbouquet -12,50 €
Roggen-Weizen 0,5 l - 4,30 €
Wasser 0,2 l - 2,00 €

Besuch 2:
Kleine Salatvariation mit feinem Kräuter- Dressing - 6,00 €
Feines Würzfleisch vom Schweinerücken mit Käse überbacken und Baguette - 6,50 €
Tagesangebot Matjes mit Apfel- Zwiebel-Sauce - 9,50 €
Bardierte Medaillons von der Schweinelende auf leichter Pfefferrahmsauce, Mandel-Broccoli und Kartoffelgratin - 17,50 €

Besuch 3:
Karotten-Ingwer-Rahmsuppe mit Orangenspalten - 5,00 €
Schweineschnitzel "Zigeuner Art" mit würzigem Paprika-Tomaten-Gemüse - 10,00 €
Schweineschnitzel "Wiener Art" mit Zitrone - 10,00 €

(Ein Abendessen mit zwei Personen für 42,50 Euro)

Der erste Abend in Bansin führte uns auf die etwas erhöht gelegene Terrasse des Panorama Hotels, die man direkt von der Strandpromenade aus über etwa 35 Stufen erreicht.

Ab 16 Uhr hat das Restaurant geöffnet, ab 14 Uhr wird Kaffee und Kuchen aus der hauseigenen Bäckerei angeboten. Mittagstisch gibt es jedoch keinen. Dafür ein reichhaltiges Frühstücksbüffet, das auch von Nicht-Hotelgästen genutzt werden kann (8:00-10:30 Uhr für 8,50 €). Und das wurde auch rege genutzt, wie wir später miterleben durften. Das Frühstück hier im Panoramahotel war einfach nur eine Wonne - womöglich das Beste, was wir bisher je erlebt haben!

Die Plätze auf der Terrasse waren fast ausnahmslos belegt. Die Karte ist ansprechend und bietet ein breites Angebot.

Dazu die schöne Aussicht von der Terrasse aufs Meer hinaus.

Jetzt muss nur noch das Essen schmecken. Und das tat es.

Meine Vorsuppe, eine Knoblauchsuppe, schmeckte auch sehr intensiv, aber nicht unangenehm nach Knoblauch. Mir persönlich war sie ein bisschen zu wenig gebunden und erinnerte von der Konsistenz und dem etwas süßlichen Geschmack eher an eine Milchsuppe.

Als Hauptspeise gab es für mich - obwohl eigentlich kein Fischesser - eine Fischplatte bestehend aus einem Lachs, - einem Zander- und einem Dorschfilet.

Wenn ich schon an der Küste bin, dann sollte ich es auch mit Fisch probieren, und ich muss sagen, nach dieser Fischfiletplatte bin ich geneigt des Öfteren Fisch zu essen.
Besonders der Zander hat es mir angetan. Ein äußerst delikates weißes festes Fleisch und mir noch besser mundend als der Lachs. Aber auch das Dorschfilet war nicht zu verachten. Rundum gut gelungen und ohne eine einzige Gräte - vielleicht ein Lockmittel, um mich zum Fischesser zu machen.

Der Matjes meiner Frau schmeckte ihr wie erwartet ebenso gut.

Auch was den Preis anbetrifft sind wir sehr zufrieden.

Ein rundum gelungener erster Abend in Bansin.

So kann es weitergehen.

Unsere Empfehlung!

Auch am Folgetag besuchten wir die Panorama-Hotel-Terrasse zum Kaffee - denn die Torte (insbesondere die Maracuja-Joghurt-Sahne-Torte) macht süchtig.

PS: Keine Umbuchungsgebühr! Mehr dazu siehe später folgende Kritik zu "Kaiser Wilhelm".

Unsere Speisen und Getränke:

Knoblauchsuppe - 4,10 €
Panoramaplatte, gebratene Filets vom Zander, Lachs und Dorsch, mit Walnussbutter, Bratkartoffeln und Salatbeilage - 16,50 €
Matjes mit Remoulade nach Hausfrauenart und Bratkartoffeln - 9,20 €
Berliner Weiße 0,3 l - 2,80 €
Weißer Burgunder 0,5 l - 9,90 €