Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Wo ist nur das blöde Handy, ich muß Schatzl anrufen. „Hast Du Hunger?“ „Ich kann immer etwas essen“ (ja, das schätze ich an ihm!!) „Dann schwing die Hufe, ich sitze auf der Terrasse bei Steffen und Uli.“ Steffen heißt mit Nachnamen Koch, damit war die Berufswahl
sozusagen in die Wiege gelegt :-) Uli, seine Frau, ist mit Leib und Seele Gastgeberin und für den Service zuständig. Der Restaurantnamen ist abgeleitet von der Aufforderung: Koch es!
Uli entdeckte mich auch gleich,begleitete mich zu dem freien Tisch und brachte mir die Speisekarte. Als erstes fiel mir der Hausaperitif auf: Koch’s Rhabarber-Belini; aufgesetztes Rhabarberpüree mit Prosecco aufgegossen (€ 4,80) Das eignet sich doch bestens, um die Wartezeit auf Schatzl zu überbrücken. Fruchtig herb, eiskalt prickelnd – kann ich wärmstens weiterempfehlen.
Was ich esse, stand ja schon fest: hausgemachte Bandnudeln mit Steinpilzen (€ 15,80) Aber was suche ich für Schatzl aus? Schwarze Tagliatelle mit Garnelen, grünem Spargel und Kirschtomaten vielleicht?? Ich glaube, er mag lieber totes Tier. Dann soll es Rosa Rinderfilet und Kalbsleber auf sautierten Pfifferlingen und Weinbergpfirsich (€ 23,80) sein.
Kaum hatte Schatzl Platz genommen, bekamen wir einen Gruß aus der Küche: Spinatsüppchen und Fleischpflanzerl auf Chilimarmelade. Dazu frisches selbstgebackenes Brot mit locker aufgeschäumter Tomaten-Knoblauchbutter. Schmeckt genauso gut wie es sich anhört, und man muß wirklich Selbstdisziplin aufbringen, um sich nicht schon an Brot und Butter satt zu essen…. Schatzl fragte nach einem offenen Rosé und einem großen Mineralwasser. Wir bekamen eine Römerquelle (0,75 l. € 4,90) und einen Rosato vom Gardasee. Es blieb nicht bei dem einen Glas. Irgendwann habe ich den Überblick verloren wie oft Uli nachgeschenkt hat, auf der Rechnung standen später für den Wein 20 Euronen.
Nach angenehmer Pause kamen die Hauptgänge. „Steffen hat noch schnell ein paar Maisblinis dazugemacht“, verkündete Uli, als sie den Teller vor Schatzl stellte. Die mußte ich auf alle Fälle probieren und fand sie großartig. Doch der Knaller waren eindeutig meine Nudeln mit den Pilzen. Steffen ist ein ausgezeichneter Koch und hat es nicht nötig, die Speisen in Soße zu ertränken. Die Steinpilze ordentlich in der Pfanne anbraten, die Eiernudeln dazu, ein paar Kräuterlein, abschmecken – und ab auf den Teller. Jeder Bissen ein Genuß, dazu ein Schluck Wein – Herz, was willst Du mehr…
Zwischenzeitlich hatte mir Uli eine Wolldecke gebracht, damit mir nicht kalt wird. Und so saßen wir gemütlich da, genossen das gute Essen und die traute Zweisamkeit. Doch nicht lang, denn Steffen liebt den Kontakt zu den Gästen. Nicht umsonst trennt den Gastraum nur eine Glasscheibe von der Küche, und hier auf der Terrasse war das Küchenfenster weit geöffnet, damit Steffen seinen Kopf zwischendurch rausstrecken kann ;-) Wenn es seine Zeit erlaubt, geht er von Tisch zu Tisch und hält ein Pläuschchen. Ich nutzte die Gelegenheit, und wir fachsimpelten über die perfekte Zubereitung eines Kaiserschmarrns und wie man ihn am besten karamelisiert (steht nämlich so auf der Karte: karamelisierterKaiserschmarrn mit Vanilleeis € 7.80)
Darüber reden ist das eine, einen essen ist das andere. Klar, daß wir ihn probieren und uns eine Portion teilen wollten. Vanille war aus, so zählte uns Uli die verfügbaren Eissorten auf, selbstredend auch hausgemacht. Ich wählte Schoko, Schatzl bevorzugte Joghurteis. Für den an Köstlichkeit kaum zu überbietenden Schmarrn vergebe ich eine Eins mit Sternchen und für das Eis auch!!
Zu den Toiletten geht es einmalquer durch den Gastraum (für meinen Geschmack stehen die Tische etwas eng beinander), vor der langen Theke führtdann die Treppe nach unten. Hier wird man dann auch noch mit einem Pralinen-Hinweis-Schild in Versuchung geführt!
Schatzls Espresso ging aufs Haus,und die Pralinen durften wir auch noch kosten.
Ein Wort zur Lage des Lokals:Wenn man von der Klammstraße aus zur Fußgängerzone geht (oder fährt) liegt das Kochs’s direkt davor links ca. 70 Meter in der Bankgasse. Wie immer im Fußgängerzonenbereich empfehle ich es, zu Fuß zu kommen. Sonst nervt die
Parkplatzsuche, und man darf nix trinken!
Fazit: Für mich gehört das Koch’s unter die Top-Five vonGarmisch-Partenkirchen. Vorausgesetzt man sucht frische innovative Gerichte, wenn möglich aus der Region. Schni-Po-Jäger und Sparbrötchen sind hier fehl am Platz. Qualität hat halt seinen Preis. Dafür gehen Steffen und Uli aber auch wirklich auf jeden Wunsch ein und reißen sich für ihre Gäste einen Ärmel aus.
Damit ist alles gesagt – habe fertig.
*