"Ein uriges, über 500 Jahre altes, bayrisches Brauhaus-und brauen können sie"
Geschrieben am 22.10.2021 2021-10-22
Montag: | 10:00 - 17:00 Uhr |
Dienstag: | Ruhetag |
Mittwoch: | 10:00 - 17:00 Uhr |
Donnerstag: | 10:00 - 17:00 Uhr |
Freitag: | 10:00 - 17:00 Uhr |
Samstag: | 10:00 - 17:00 Uhr |
Sonntag: | 10:00 - 17:00 Uhr |
Geöffnet von Mai bis Ende Oktober. Im Winter geschlossen.
"Sollte man mal probieren"
Geschrieben am 25.04.2016 2016-04-25
Der Gasthof befindet sich bereits seit 5 Jahrhunderten in Familienbesitz. Seit Mitte der Neunziger Jahre ist Juniorchef Gerd Schönberger Braumeister im hiesigen Brauhaus, und sein Bier scheint nicht nur den Gästen äußerst gut zu munden, auch internationale Juries sehen dies so und haben sein „Wilderer Dunkel“ deshalb mit Bronze, Silber und mehrfach mit Gold ausgezeichnet. Dieses dunkle Bier ist wohl das traditionsreichste der kleinen Brauerei. Ebenfalls im Brauhaus Eck findet man die „Gläserne Destille“ das Penninger-Schnapsmuseum. In einer großen Halle neben dem Gasthof, werden im Dorfambiente mit urigen Häusern, wertvolle historische Exponate aus der Geschichte der Schnaps-Herstellung präsentiert. Im Gasthof selbst gibt es unzählige verschiedene Gastro-Räumlichkeiten, so unter anderem das Bräustüberl, das König Ludwig Stüberl, den Bräukeller und einen großen Saal-genannt das Bräustadel. Gasthof bei Nacht
Im Außenbereich findet sich natürlich noch ein zünftiger Biergarten unter einer 600-jährigen Linde. Von hier hat man auch einen wunderbaren Blick auf das an einem Südhang gelegene Böbrach mit seinem Hausberg „Platte“. Seinen fahrbaren Untersatz kann man auf dem großzügigen Areal bequem parken, aber auch für Radfahrer steht genügend Platz zur Verfügung. E-Biker können hier ihr Bike kostenfrei aufladen. Gasthof mit Biergarten unter der 600 jährigen Linde
Wir waren also frisch geduscht nach unserer Wanderung auf den Rachel pünktlich im Brauhaus, und wurden im Braustüberl mit seiner Jahrhunderte alten Holzdecke platziert. Am Eingang begrüßte uns ein Aufsteller mit den Angeboten bzw. der Brotzeit des Tages. Brotzeit gewünscht?
Das Braustüberl ist mit rustikalen Holztischen, Stühlen und Bänken ausgestattet. Gastraum
Zu den angrenzenden Tischen besteht ausreichend Abstand. In einer Ecke des Stüberls findet man den schweren Holztresen mit Zapfhähnen aus Kupfer für die verschiedenen, selbstgebrauten Biere. Blick zur Theke
Zu unserem Erstaunen war, gegenüber den anderen Lokalitäten im nahen Zwiesel oder Bodenmais, der Gasthof nur an drei Tischen besetzt.
Nachdem uns die Karte gereicht wurde bestellten wir erst einmal unsere Getränke. Als Biere standen an diesem Abend das „Wilderer Dunkel“ sowie das „Saphir Bock“ zur Auswahl. Ich wählte also das (leckre) Stammbier des Hauses, ein 0,5ér „Wilderer Dunkel“ für 3,80 €. Meine Frau und unsere Große wünschten je eine 0,5ér Cola bzw Spezi für je 3,80 €.
Mit der Speisenauswahl haderten wir noch etwas, da wir ja erst kurz zuvor auf der Racheldiensthütte eine zünftige Brotzeit hatten. Auch war die Karte im für unseren Geschmack sehr übersichtlich. Zudem gab es auch eine kleine Burgerkarte, obwohl ich im bayrischen Wald keine Burger essen möchte, sondern lieber auf Hausmannskost zurückgreife. Speisekarte Burgerkarte
Aber ach was solls, wir sind in Bayern, und da musste es traditionell für uns drei eine Leberknödelsuppe für je 5,50 € werden. Da meine Mädels dann aber doch nicht so viel Hunger hatten wünschten sie sich als Hauptgang „nur“ einen Germknödl mit Powidl und Vanillesoß. Allerdings waren diese nicht mehr verfügbar, und da sie sich nun auf „Süß“ eingeschossen hatten wählten sie die Karamelisierten Kaiserschmarrn, im Reindl serviert mit Kompott, Rosinen und Mandeln für 14,90 €. Auf den Hinweis der freundlichen Kellnerin, das diese Portion mehr als reichlich sei, ließen wir es bei einer Portion. Da ich ja aber nicht so ein „süßer“ bin wählte ich natürlich rustikal den Ochsenbraten mit Thymianzweigerl, Erdäpfelknödl und Krautsalat für 18,90 €.
Die Leberknödelsuppe ließ nicht lange auf sich warten, und so saßen wir nach 10 Minuten an einer großen, dampfenden Terrine mit einem wohlschmeckenden, sehr kräftigen, klaren Rindersud. Leberknödelsuppe
Der große Leberknödel war allem Anschein nach selbst gemacht. Eine gute feste Konsistenz, aber man konnte ihn locker mit dem Löffel teilen. Angenehm gewürzt mit reichlich Kräutern war hier mehr Rinderleber als Brötchen drin. Manchmal findet man das auch andersherum vor. Einzig eine Scheibe Baguette fehlte uns dazu.
Eine dreiviertel Stunde nach unserer Bestellung hatten wir dann auch unsere Hauptspeisen am Platz. Und bei der Menge der Kaiserschmarrn war schon auf den ersten Blick erkennbar, die Wirtin hatte nicht geflunkert. Eine mittelgroße, alte Kasserolle-hier in Bayern auch Reindl genannt-war bis zum Rand voll mit einem dampfenden, stark süßlich riechenden Kaiserschmarrn. Der Teig des Schmarrn war mit reichlich Butter und Mandelstückchen gebraten und auf Wunsch meiner Mädels ohne Rosinen angerichtet. Im Anschluss wurde er noch mit reichlich Zucker und noch etwas mehr Butter karamellisiert und in essbare Stücke zerkleinert. Auf den ganzen Schmarrn obenauf gab es eine dicke Schicht Puderzucker, fertig war ein leckerer karamellisierter Kaiserschmarrn. Dazu gab es eine Schüssel Apfelmus, welcher höchstwahrscheinlich aus dem Großmarkt kam. Karamelisierten Kaiserschmarrn, im Reindl serviert mit Kompott, Rosinen und Mandeln
Mein Ochsenbraten konnte sich auch sehen lassen. Ochsenbraten mit Thymianzweigerl, Erdäpfelknödl und Krautsalat
Eine sehr dicke(3-4 cm) Scheibe Rinderbraten, gut gewürzt und butterweich gebraten. Einzig die kleine Fettsträhne in der Mitte der Scheibe störte, aber dafür kann ja der Koch nichts. Und das Thymianzweigerl such ich noch vergeblich auf dem Braten. Dazu gab es zu dem Ochsenbraten eine leckere, würzige und sämige Bratensoße-für mich als Soßenheini war auch die Menge genau richtig, obwohl Wastel vor einigen Jahren darüber meckerte. hausgemachte Erdäpfelknödl
Die zwei großen Knödel hausgemacht, im inneren mit gerösteten Brötchen. Lecker. Jedoch der Krautsalat, sehr wahrscheinlich vom Großhändler, störte mich zum Essen. Hier hätte ein Rotkraut besser dazu gepasst. Aber ist halt ebend bayrisch.
Unser Fazit: etwas außerhalb des kleinen Örtchens Böbrach findet man den über 500 Jahre alten Gasthof Eck. Rustikale Räumlichkeiten, leckeres, selbstgebrautes Bier und bayrische Hausmannskost bekommt man hier. Im Gegensatz zu den Gastros in Zwiesel sind hier die Preise schon etwas höher, aber wir können das Brauhaus Eck gern weiter empfehlen. Insgesamt ließen wir 70 € hier.