"Ein kulinarisches Erlebnis das ich so schnell nicht wieder brauche."
Geschrieben am 21.08.2016 2016-08-21 | Aktualisiert am 21.08.2016
"Der Hermannshof mausert sich langsam zu einem sehr guten Restaurant im Hotelkomplex Bollants, für uns sogar mehr als eine Alternative zum "Jungborn""
Geschrieben am 19.08.2016 2016-08-19 | Aktualisiert am 19.08.2016
Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | 18:30 - 20:30 Uhr |
Mittwoch: | 18:30 - 20:30 Uhr |
Donnerstag: | 18:30 - 20:30 Uhr |
Freitag: | 18:30 - 20:30 Uhr |
Samstag: | 18:30 - 20:30 Uhr |
Sonntag: | Ruhetag |
Das Restaurant "Jungborn" wurde umbenannt.
"Gut essen mit speziellem Dresscode: Bademantel und kein Makeup!"
Geschrieben am 27.03.2015 2015-03-27 | Aktualisiert am 28.03.2015
Sind die Geschmäcker doch verschieden! Mögen die Fans des Peanuts weiter dort ihren Spaß haben. Ich muss dort nicht mehr so schnell hin...
Ich muss gestehen, dass ich doch schon echt neugierig war dort mal „aufzuschlagen“. Die Berichte meines kleinen Schwagers über Qualität und Portionen ließen doch etwas anständiges Erwarten. Und wie es der Zufall auch will, hatte eben dieser Schwager an diesem Sonntag Geburtstag und wollte uns samt Eltern und seiner Freundin dort hin ausführen. Der Schwiegervater war skeptisch, wäre er doch lieber in die Kupferkanne in Sobernheim oder gar in die Traube im nah gelegenen Meddersheim gezogen... Doch dem Geburtstagskind war nach Rumpsteak zu bezahlbaren Tarifen. Da half alles nix. Und außerdem, wenn man schon eingeladen wird....
Zu seinem Glück bekam er auch noch vorab wider Erwarten einen Tisch reserviert (10 Stunden vorher angerufen und alte Beziehungen spielen lassen).
Wir trafen dann Punkt 18 Uhr, jedes Paar individuell, vor dem Lokal ein. Parkplätze gibt es auf dem Rewe Parkplatz in unmittelbarer Nähe.
Also rein in die (gute?) Stube. Es war schon recht voll. Und laut... Das junge Fräulein im Service brachte uns an den reservierten Tisch. Wir nahmen dort Platz und bekamen auch gleich die Karten. Und natürlich wurden wir auch gleich nach den Getränken gefragt. Ich hab mir dann mal bewusst Zeit gelassen und extra langsam die Karte nach dem Weinangebot durchforstet. Die meisten wollten eh ein (Weizen-) Bier. Ich dann letztendlich auch, die Weine sagten mir nicht zu. Die paar italienischen waren mir zu beliebig, die paar deutschen nicht näher beschrieben. Also ein Bitburger Pils (0,5l / 3,50€). Das war dann auch schon fast das Beste an diesem Abend. Schade...
Die Karte sehr reichhaltig. 12 diverse Vorspeisen (gebackener Fetakäse, Caprese, div. Pizzabrote und Bruschetta, div. Portionen gebackene Calamari), sechs Salate, 14 Schnitzelvarianten (paniert und unpaniert), vier Rumpsteak Gerichte und sieben „Spezialitäten des Hauses“ (Diverse Gemischtwaren Teller mit Salat und Fleisch, Grillteller...). Als italienische Speisen werden vier Pastasoßen angeboten, kombinierbar mit vier verschiedenen Nudelvarianten und zwei überbackene Geschichten. Zum Schluss noch 25 Pizzen. Leider habe ich keine dort gesehen, ich hätte mir wohl bei Gefallen eine bestellt. Also eigentlich für jeden etwas dabei, nur eben kein Fisch (zum Glück?) oder vegetarisches. Selbst die Nudelgerichte haben alle Speck oder Hackfleisch. Obwohl. Es gibt EINEN vegetarischen Teller. Großer gemischter Salat mit Joghurtdressing, Folienkartoffel und Kartoffelcreme.
In meinem Rücken saß einem großen Tisch eine Gesellschaft mit acht Personen, sehr lautstark (klang nach polnisch/russisch) am Essen. Dort konnte man schon sehen, was einem auf den Tellern erwartet. Portionstechnisch schon eine leichte Herausforderung.
Den meisten bei uns am Tisch war ja nach Rumpsteak.
Es folgte der einzige Moment an diesem Abend, der mich beinahe zum Lachen brachte...
Das junge Mädel kam um die Bestellung abzufragen. Wir waren uns im Vorfeld einig, als gemeinsame Vorspeisen sollte es das „Viererlei“ sein. Das ganze dreimal, zu je 4,90€. Dann wünschten sich der Gastgeber und sein Vater das Rumpsteak – „die gibt’s heute nicht mehr...“ Ich musste mir so das Lachen verkneifen. Nur wegen dem Stück Kuh sind wir dort eingekehrt und jetzt stand der Abend kulinarisch auf der Kippe... Es wurden diverse Szenarien durchgegangen. Die „Bedienung“ durfte erst mal wieder abtanzen.
Sollten wir auch gehen, oder wagen wir den Versuch? Letztendlich blieben wir dann, jeder wurde fündig und gab seine Bestellung auf. Kurz darauf kamen die Getränke. Alles wie gewünscht.
Nach dem ersten Anstoßen und nem großen Schluck aus dem Bierkrug viel mir auf, das es immer voller wurde. Und auch der Chef des Hauses schaltete sich im Service mit ein. Der brachte mit seiner Schlagfertigkeit und Sprüchen noch mehr Leben in den engen Raum. Überhaupt der Raum... Ein Museum.
Ambiente II
Überall steht Nippes und Kram. An der Decke Ventilatoren, der die umherfliegenden Mücken im Raum gleichmäßig verteilte, diverse Blechschilder italienischer Herkunft, künstliche Blumen, Korbflaschen, allerlei Figuren und weiß der Geier was noch alles. Kurioserweise sah es trotzdem gepflegt und sauber aus. Keine Spinnenweben oder Staubwolken. Ich war erstaunt. Eigentlich ein schöner gemütlicher Raum, offene Holzbalken und Mauerwerk als Raumteiler, hier und da in der Wand offen verputzt. Wenn da der ganze Plunder nicht wäre könnte man sich echt wohlfühlen. Und was der künstliche Baum in der Mitte sollte.... Man weiß es nicht. Immerhin gab es echte Blumen am Tisch, welche in der Vase ihr Dasein fristeten. Die Tische waren schlicht.
Tischdeko
Blanke Holztische, dazu grün-weiß karierte Tischläufer, Salzstreuer und Pfeffermühle! Das Besteck wurde mit den Servietten erst nach der Bestellung auf einem Teller serviert. Dann kam auch schon die gewünschte Vorspeise.
Viererlei (4,90€)
Die Anrichte pfiffig und schon eine Überlegung wert es zu Hause nach zu basteln. Auf einem runden Holz, versehen mit eingefrästen Löchern für die vier Gläschen mit dem „Viererlei“.
Dazu serviert wurden zwei Sorten Brot, beide in Ordnung, für das Geld eine durchaus ordentliche Vorspeise und wäre, wenn ich es doch noch mal hier her packen sollte meine erste und einzige Wahl. 3,5*
Das erste Bier war leer, wir waren alle noch guter Laune, der Lärm im Gastraum wurde auch weniger, die Hauptfütterungszeit hatte eingesetzt. Doch ein weiteres Bier musste her. Das Mädel das den Service machen sollte war ja schon physisch anwesend, lief auch ein paar mal an unserem Tisch vorbei. Aber auf die Idee zu kommen mal abzuräumen, nach zu fragen ob alles in Ordnung ist oder Wünsche bestehen kam das junge Ding nicht. Also hat sich mein Schwager selbst bemerkbar gemacht und ein weiteres Weizen bestellt. Das noch weitere an unserem Tisch Durst hatten interessierte sie nicht. Ich hab schon mit dem Gedanken gespielt sie erst mal laufen zu lassen und dann zu bestellen wenn sie das Weizen gebracht hat, doch dann „pfiff“ ich sie zurück und konnte mein zweites Bit bestellen. Manchmal bin ich auch nett...
Die leeren Vorspeisen nahm sie dennoch nicht mit... Zuerst wurden natürlich die Hauptspeisen serviert. Die Teller wurden dann der Einfachheit halber quer über den Tisch gereicht und in unsere Hände gedrückt – diesmal auch mit einem Hinweis, die Teller seien doch sehr heiß. Selbst der Chef musste dann helfen und bemerkte erstaunlicherweise die noch nicht abgeräumten Reste der Vorspeisen. Zumindest er erbarmte sich und räumte ab. Ich hätte sie auch mit nach Hause genommen. Die Arbeit hätte ich mir dann gespart ;-) Die Essen kamen leider nicht alle gleichzeitig, erst im Abstand von gut drei Minuten. Gut das die gusseisernen Pfannen so heiß waren. Da wurde nix kalt.
Walking Teller (14€)
Walking Teller
Fräulein wollte sich wohl was gutes tun, versprach der Walking Teller leichte Kost. Großer gemischter Salat mit Joghurtdressing und zwei gegrillten Hähnchenbrustfilets sowie Folienkartoffel mit Kartoffelcreme und Kräuterbutter. Eine große Portion. Selbst mit nur einem bestellten Filet (aber glaubt nicht, dass das am Preis etwas geändert hat..) Ein großer quadratischer Teller, quer drapiert der gemischte Salat bestehend aus Eisberg und Kopfsalat, Gurkenscheiben und Tomatenachtel. Dazu schwarze Oliven und Möhrenraspel aus dem Glas und Paprikastreifen. Die Ofenkartoffel (oh Wunder, nicht in der Alufolie serviert – verdient eigentlich einen extra Stern) war perfekt gegart und die „Kartoffelcreme“ entpuppte sich als einfacher Kräuterquark. Einfach aber gut. Das Hähnchen ein bisschen zu weit gegart und dem Anschein nach leider TK Ware aus der Großraumtüte. (kenne ich noch aus frühzeitigen, kulinarischen Erstversuchen :-)) Im Großen und Ganzen kann man bei dem Gericht nicht viel Meckern, wenn man keine hohen Ansprüche hat. Mir war das Gebotene einfach zu wenig und dazu zu teuer. Gerade noch „okay“ - 3*
Rahm-Champignon-Schnitzel – paniert (14,50€)
Rahm Champignon Schnitzel (kann man so machen...)
Ich hätte es wissen müssen! Das gute Vorweg. Hier werden die Schnitzel dem Anschein nach selbst geschnitten, paniert und in der Pfanne gebacken. Solo konnte das 300 Gramm Schwein auch fast überzeugen. Die Würzung war in Ordnung, gebacken war es auch anständig und nicht fettig. Vielleicht etwas dick aber es war durchgebraten und noch saftig. Hier und da eine Sehne im Fleisch, aber verkraftbar. Was gar nicht ging war die Rahm-Champignon-Soße! So was hab ich noch nicht erlebt. Ich wundere mich ja immer über die Gesichter und Aussagen diverser TV-Köche, Genussexperten und Tester und deren Urteile. Ich konnte das erste mal mitfühlen. Das war keine Soße, das war eine Frechheit. Sahne warmgemacht irgendein Pulver eingerührt, aber so wenig, das man es nur erahnen konnte, dazu ein paar Pilze rein geworfen, wohl aus dem Glas, letzte Wahl... Ging überhaupt nicht. Ich konnte es nicht essen. Hab dann das gesamte Pappzeugs runter gekratzt und das Schnitzel dann pur gegessen. Schade um die schöne Panierung. Natürlich war das kulinarische Verbrechen ja schön auf dem Schnitzel verteilt. (aber das ist ein anderes Thema)
Tja, kann man so machen. Aber dann ist es halt Ka....
Die Pommes dazu waren jetzt nicht der totale Reinfall, da kann man eigentlich auch nicht viel falsch machen, wenn man ein einigermaßen vernünftiges Produkt einkauft. Ich hab auch nicht wirklich High End Fritten erwartet. Ich bin eh nicht der große Pommes Fan...
Der Salat war leider auch nicht wirklich besser. Eisberg und (immerhin) Kopfsalat gemischt, dazu Sellerie und Karotten aus dem Glas, inkl. der fiesen Säurenote. Immerhin frische Gurkenscheiben und Tomatenachtel. Über das Dressing schweigen wir mal. Alles in Allem 1,5* Das war nix!!!
Ich war bedient. Nur nicht vom Service. Abräumen dauerte im Anschluss bald zwanzig Minuten. Mit dem Bier war ich dann sparsam, um bis zum Ende nicht auf dem trockenen zu sitzen. Zum Glück musste ich das alles nicht zahlen. Für sechs Personen musste Junior dann um die 140 € hinlegen. Plus Trinkgeld. Wie schon erwähnt, sind die Geschmäcker doch verschieden! Er war zufrieden, der Rest der Truppe war auch einigermaßen zufrieden. Vielleicht hatte ich auch nur Pech, aber die Ansätze und oben geschilderte Mängel deuten auf anderes.
Auf dem zwischenzeitlichen Gang zur Toilette konnte ich einen Blick in die Küche werfen. Sah erst mal sauber und aufgeräumt aus, auch hab ich keine Eimer und Flaschen gesehen (zumindest keine aus Glas oder Kunststoff), die drei Damen vom Grill sahen aber sehr nach Hobby-Hausfrauen-Küche aus. Na ja.Ich hab's überlebt.
Fazit:
Ein kulinarisches Erlebnis das ich so schnell nicht wieder brauche.
Was es nicht alles gibt. Da liest man Bewertungen im Netz über lecker Essen, riesige Portionen und gemütliches Beisammensein. Nun, Zwei Punkte könnten stimmen. Die Portionen sind riesig, mit den richtigen Leuten und bei dem ein oder anderen Bier kann es auch gemütlich werden. Aber lecker Essen geht für mich anders. Wie hat „kgsbus“ zuletzt geschrieben: „Kochen können kann daher unglücklich machen ..“ Stimmt. Oft schwierig essen zu gehen, wenn man so kritisch ist und es oft besser hinbekommt. Auch bezeichnend, dass die „guten“ Speisen hier zugekauft waren. (Siehe Vorspeise) Mein Essen war keine Sekunde sein Geld wert. Erschreckend, dass es gerade hier auf dem Land doch noch so viele Menschen gibt, die mit solchen Leistungen zufrieden sind. Ich kann da nur 2* geben! Das hat mit Kochen nichts zu tun. Ich hoffe für das Peanuts, das die Rumpsteaks und die Pizzen wesentlich besser sind!
Service hatten wir an den Abend nicht wirklich. (Gruß nach Ingolstadt) Ich nenne es mal vorbeibringen der bestellten Ware an den Tisch. Da helfen auch nicht alle Albernheiten und Witze des Chefs. Da habe ich an einer Imbissbude mehr „Service“. Auf Grund der Freundlich- und Nettigkeiten 2*
Wie Anfangs deutlich erwähnt kann das Ambiente nicht wirklich bei mir punkten. Dass die Großfamilie am Tisch hinter mir so einen Radau machte, dafür kann das Peanuts nichts. Aber die Einrichtung erschlägt einen. Der Biergarten draußen wäre die bessere Alternative gewesen. Ich lasse Gnade walten. Immerhin war es gepflegt. 3*
Wo wir bei der Sauberkeit wären. Kein Grund zur Kritik. Auch nicht was ich in der Küche gesehen habe. Die Toiletten etwas in die Jahre gekommen, aber durchaus akzeptabel. 3,5*
Dafür muss das PLV dran glauben. Pulver, Glas, Dosen und TK. So stelle ich mir den Inhalt der Vorratskammer vor. So hat's geschmeckt und dafür muss ich mein schwer verdientes Geld nicht ausgeben.
Nein Danke! 2*
Vielleicht kommen wir mal auf eine Pizza vorbei.
2–kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")