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Da wir doch schon einen längeren Stadtbummel hinter uns hatten, sollte es eher etwas Einfacheres sein. So suchten wir nicht nach den in Weimar sicher reichlich vorhandenen großen Gaststätten, sondern nach einem gemütlichen kleinen Restaurant, welches wir mit dem Cielo fanden.
Bei eher traurigem Wetter erfreuten wir uns an dem strahlend einladenden Licht, das auf den Gehsteig schien. Aber, ein Freitagabend und entsprechend voll schien es auch. Aber mit ein wenig Charme und Überredung wurde uns dann ein Tisch versprochen, der zwar noch belegt, aber in einem halben Stündchen frei sein wird.
Als wir dann pünktlich vor der Tür standen, hatte man unseren Tisch im unteren Bereich schon nett gedeckt.
Das Restaurant gliedert sich also in eine nette, zur Zeit nicht besetzte Terrasse, einen oberen Teil mit gemütlicher Bar/Loungeatmosphäre, von der man auch einen guten Überblick über die offene Küche hat und einen unteren, durch eine Treppe erreichbaren Teil, genau so eingerichtet wie oben, gemütliche Sitzgelegenheiten, ein paar noch als ehemalige schöne Olivenbäumchen erkennbare Pflanzen. Hier hat wohl der Winter geschadet, aber bald können sie ja wieder auf die Terrasse.
Das Licht ist angenehm gedämpft, die Pendelleuchten ergeben einen leicht violetten Farbton, insgesamt herrscht eine loungig moderne Atmosphäre, noch unterstützt durch den der Küche gegenüberliegenden Barbereich.
Unten hatten sich so etwa 20 Damen versammelt, die in lustig lauter Runde beisammensaßen. Die gute Nachricht, sie zahlten rasch und schau da, plötzlich konnte man sich wieder unterhalten. Das war schon aus dem Grund wichtig, da uns ein überaus netter Kellner durch den Abend begleitete, Matthias, Deckname Rebecca. Zumindest stand es so auf der Rechnung.
Wir nervten ihn hoffentlich nicht zu sehr, immerhin hatten wir etliche Fragen zu den Weinen, dem Essen und Drumherum. Aber er liess sich nicht entmutigen und sorgte für eine entspannte, sehr angenehme Stimmung.
Nun endlich zum Essen. Mich erstaunte die Karte schon. Vor allen Dingen die Vielzahl an Risotti, die man häufig vergeblich sucht. Hier aber in fast kann man sagen, Vollendung findet. Zuerst entschieden wir uns aber für Vorspeisen. Bruscetta Portwein Birnen mit Ziegenfrischkäse gratiniert und gerösteten Walnüssen ( 4,10€), Straußen-Carpaccio (9,80€) und einen kleinen Salat.
Klingt doch erst mal toll und dann erst die Umsetzung.
Na gut, Carpaccio sollte aussehen wie ein solches, tat es auch. Dunkles Fleisch, zart geschnitten. Dazu ein wenig Salat, vom Huas gebrachtes lauwarmes Weissbrot, Olivenöl, Pfeffermühle und Salz. Es zerging auf der Zunge, hatte einen intensiven Fleischgeschmack und war mal etwas anderes. Strauß der Karte nach.
Überrascht haben mich auch die Birnen. Noch sehr bissfest, was mir aber sehr angenehm war, mit doch gutem Portweingeschmack, darüber lauwarm geschmolzener, gratinierter Ziegenfrischkäse und einige Walnussstücke. Prima.
Da wir uns an der Karte erfreuten, bestellten wir auch verschiedene Risotti. Es gibt 4 verschiedene Grundformen, die man dann mit Hähnchenbrust, Schweinefilet, Wildlachs, Entenbrust oder Rinderfilet kombinieren kann. Als Grundformen werden Karotten-Lauch-Avocado-, Birnen-Chili-, Austernpilzrisotto und Risotto mit getrockneten Tomaten und Rucola geboten. Diese schlagen mit ca. 6,00€ zu Buche, mit den oben genannten Zutaten liegt man dann bei maximal 13,00€.
So, zu viert mischten wir natürlich. 3 verschiedene Grundrisotti, dazu dann Lachsfilet, Entenbrust sowie einmal Pasta. Ähnliches Prinzip. So gab es einmal Pasta mit Spinat und Kirschtomaten, darauf Garnelen ( 12,10€).
Wie es so häufig ist, hat ja meist der Nachbar das bessere Essen. Hier war es nicht so. Wir waren alle sehr angetan.
Wirklich prima Risotto, schön schlotzig mit der richtigen Klebrigkeit am Löffel, frische Zutaten, kleingeschnittenes Gemüse und gut gebratenes Lachsfilet sowie bei mir die Entenbrust. Zum Glück nicht wie in der Karte als Tranchen, sondern eine als Ganzes gebratene Entenbrust, krosse, trotzdem saftige Haut und schön medium. Richtig richtig gut.
Wieso nur gibt es so selten Risotto? Und Weimar ist so weit......
Nun wollte ich es aber wissen. Kleine Frage an Matthias-Rebecca und schon ließ er bei seinem Küchenchef den Charme spielen. Eine süße Risottonachspeise?
Gibt es nicht auf der Karte, aber was ich dann bekam, ließ mich mit der Zunge schnalzen. Süßes Risotto, ich denke, mit Apfel- und Birnenstückchen, leicht geeist, dazu zarte Apfelspalten, Erdbeeren und Blauschimmel. Und noch eine feine Spätlese aus dem Zauberschrank!!
Danke, Leben kann so schön sein! Und sogar günstig!