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Meine Eltern standen als Zahnmediziner ganztags in ihrer Praxis; da blieb fürs Kochen nur wenig Zeit, ausserdem war meine Mutter eine ganz lausige Köchin. Mann, was war ich froh, als die aus Ostpreußen geflüchtete Ingrid mit ihrer Familie in Speyer landete und zu uns als Haushaltshilfe und Köchin kam; die Eltern von Ingrid und ihre beiden Schwestern konnten den Kiosk im Speyerer Bahnhof pachten und bewirtschaften.Plötzlich gab es im Hause Scxhwerdstrasse 8 Königsberger Klopse, Schlackerstroh und Kakalinski (zwei Schweinebauchgerichte, an die ich mich vor alle wegen ihrer lustigen Namen erinnere), Keilchen, Quarkplinsen und besagte Eier in Senfsauce. Kissenmässig war ich schnell fündig geworden und eilte flugs nachhaus, um meiner Gattin die frohe Senfeier-Kunde zu vermelden. Eigentlich wollte sie heute mitkommen, fühlte sich dann aber etwas unwohl und so musste ich alleine lostigern bzw. loslöwen.
Das "Toscana" ist gerade um die Mittagszeit sehr gut besucht und so gab es an den vier oder fünf Ausgabeschaltern jeweils größere Schlangen; nach und nach kam man dann aber doch an die Reihe. Immer noch gibt es für Getränke jedweder Art nur das Einheitsglas von Africola; nach wie vor widerstrebt es mir, daraus Karlsberg Urpils zu trinken, aber in der Not frisst der Teufel eben Fliegen oder trinkt alles Mögliche aus dem Africolaglas, selbst Weine oder Biere. Ärgerlich war, dass es als ich kam in den Besteckkästen am Eingang keine Messer gab; ich konnte nur unter Löffeln (groß und klein) sowie Gabeln auswählen. Aber selbst ist der Mann und ich habe Gottseidank mein Victorinox ständig in der Hosentasche, so auch heute. Die Senfeier stellte sich als eine sehr ordentliche Portion dar: vier hartgekochte Eier in einer bzw. unter einer kräftigen Senfsauce verborgen und reichlich Petersilienkartoffeln. auf den zum Gericht noch gehörenden "kleinen Salat" habe ich dankend verzichtet. Dafür häufte ich mir an der Salatbar Garnelensalat mit Mandarinenstückchen in einem sehr feinen Dressing auf ein Tellerchen. Die Salate werden an der Kasse verwogen; ich habe für 164 Gramm Garnelensalat EUR 2,79 bezahlt. Laut Kassenzettel kostert das Kilo davon EUR 17,00; Hobby-Mathematiker können ja mal nachrechnen, ob ich behumst worden bin --:)).
Im Gegensatz zum letzten Besuch (siehe Bericht ) war ich diesmal sehr zufrieden und werde deshalb für den Bereich "Essen" mit Sternlein auch nicht geizen. Den Bereich "Service" lasse ich bewertungsmässig aussen vor; es gab ja keinen.
Fazit: Auf dem heute gezeigten kulinarischen Niveau gefällt mir das "Toscana"; die mickrigen Burger mit ihrem doch sehr eigenen "Geschmack" sollte man sich dagegen nicht antun.