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Schnell werden sehr ordentliche Speisekarten aus stabilem Karton gereicht und ein heruntergebranntes Teelicht ausgewechselt und entzündet. Die Karte bietet eine relativ große Auswahl, zum Teil aber wiederholen sich wie üblich die Saucen zu den verschiedenen Fleisch- und Fischgerichten (Huhn, Lamm, Ente, Seelachs und Garnelen), desweiteren Vorspeisen, Suppen, Salate, Tandoori, Desserts und auch reichlich Veggie-Kost.
Heute soll es für uns wie so oft Lamm Vindaloo (11,50 €) sein und da wir unsicher sind bezüglich der Schärfe, rät uns unsere Servicedame zu jeweils einmal „mittelscharf“ und „scharf“, um so gegebenenfalls variieren zu können. Zum Teilen vorweg einmal Garlic Naan (2,20 €) und Raita (2,20 €). Der dritte im Bunde wählt „na klar“ Lamm Curry mild (10,90 €).
Vom Haus gibt es Papadams mit 3 verschiedenen Dips (süßlich, minzig und scharf), die uns ausgesprochen gut geschmeckt haben. Das Naan mit eingebackenem Knoblauch geschmacklich gut, nur leider sehr blässlich, etwas länger gebraten/gebacken wäre es optimal, Raita leicht cremig, frisch und sehr gut abgeschmeckt.
Vor dem Servieren der Hauptspeisen werden gut vorgewärmte Teller und traditionelle Stövchen gebracht. Das scharfe Vindaloo hat Feuer, ist aber für den europäischen Gaumen durchaus vertretbar, und gefällt uns sehr gut, nicht ganz mit unserem Referenz-Inder vergleichbar aber mit einer schön dezenten Essignote, für uns hätte man noch etwas tiefer in den Gewürztopf greifen dürfen. Das Lamm butterzart und sehnenfrei. Dazu wunderbar lockerer Basmatireis, der auf Wunsch gerne großzügig nachgereicht wird. Auch der Herr zu meiner Rechten ist zufrieden, das würzige aber dennoch milde Lamm Curry halte ich für sehr gelungen.
Speisen wie auch Getränke sind moderat bepreist. Mango-Lassi 2,20 €, Weizen a-frei 3,- €, Veltins 0,3 l 2,20 € und ein für 3,20 € gut trinkbarer sowie bestens gekühlter Riesling.
Das Ambiente in indischen Restaurants ist, bis auf eine schnuckelige Ausnahme in Cascais (Portugal), nicht wirklich meins. Hier ist die Einrichtung eher zweckmäßig mit wenig indisch angehauchten Accessoires. Das gefällt mir persönlich besser als „gewollt und nicht gekonnt“. Die Tische sind mit sauberen Tischsets, Papier-Servietten, Teelicht und Salz- und Pfefferstreuer eingedeckt.
Die zwei jungen Servicedamen anfangs etwas zurückhaltend freundlich, im Laufe des Abends aber wesentlich aufgeschlossener mit interessierter Nachfrage zur Zufriedenheit. Für weitere Getränkewünsche müssen wir uns bemerkbar machen. Ein freundlicher Herr mittleren Alters, vermutlich der Chef des Hauses, ist sehr bemüht und zuvorkommend. Die Wartezeit auf Getränke, Essen und die Rechnung etwas länger als üblich aber durchaus noch im akzeptablen Bereich. Anscheinend wird auch der Lieferservice gerne in Anspruch genommen.
Kein typisch traditionelles indisches Restaurant wie wir es kennen, auch das Servicepersonal ist klassisch in schwarz-weiß gekleidet. Hier zählt was auf den Teller kommt und das ist gut. So gut, dass wir gerne wiederkommen und das Restaurant weiterempfehlen. Für uns auch die deutlich bessere Alternative zu unserem Remscheider Inder.
Die Rechnung kommt in einem schwarzen Kunstleder-Mäppchen zusammen mit einem „Absacker" vom Haus, Mangolikör und ein kleiner Mangosaft.