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Allgemein
Unser 48. Hochzeitstag stand an. Also abends gut essen gehen. Nach den vielen Feierlichkeiten seit Weihnachten sollte es mal wieder das Roma in Wasserlos sein. Seit August 2015 waren wir nicht mehr dort eingekehrt. Gründe dafür gab es nicht, wir hatten das Restaurant halt lange nicht mehr auf dem Schirm.
Das Ristorante Roma liegt an der Durchgangsstraße im Alzenauer Ortsteil Wasserlos direkt neben der Kirche, nicht weit vom Krankenhaus, hat einen eigenen Parkplatz im Hof sowie direkt gegenüber dem Eingang in einer Parkbucht an der Straße.
Auf der aufschlussreichen Website des Restaurants kann man sich schon um Vorfeld gut informieren. Seit 1989 wird das Roma schon von den drei Brüdern Di Benedetto geführt. Vittorio und Igino sind für den Service verantwortlich, während Fulvio sich um die Küche kümmert. Mittlerweile, denke ich mal, haben sie schon das Renteneintrittsalter kurz vor sich oder auch schon hinter sich. Auf alle Fälle macht ihnen ihre Arbeit noch Spaß und an Aufhören wird wohl noch nicht gedacht.
Bedienung ****
Um 18 Uhr betraten wir ohne vorherige Reservierung das Ristorante. Vom Service wurden wir freundlich begrüßt und bekamen einen Tisch für zwei zugewiesen. Von diesem Platz aus hatten wir einen schönen Überblick über das ganze Restaurant. Nachdem wir Platz genommen hatten, dauerte es nicht lange und es wurden uns die Speisekarten, in der sich auch die Getränkekarte befand, gereicht sowie die auf dem Tisch befindliche Kerze angezündet.
Nachdem wir die Karte ordentlich studiert hatten und die im Ledereinband laminierten Seiten zuklappten, kam der Service-Chef an den Tisch und fragte unsere Wünsche ab. Zuerst kamen die Getränkewünsche dran. Schätzchen entschied sich für einen Montepulciano aus den Abruzzen (0,25 l, 5,- €), während ich einen Chardonnay bevorzugte (7,- €).
Beide Weine wurden in einer Karaffe serviert und am Tisch zur Hälfte in die passenden Gläser eingeschenkt. Als die Gläser leer waren wurden sie vom aufmerksamen Service wieder gefüllt. Die jeweilige Temperierung der Getränke war passend.
Unaufgeregt, sachlich, ruhig und sehr freundlich kommt der Service bei uns gut an. Die nötige Distanz, aber auch die gefühlte Nähe zum Gast ist hier im Einklang. Man merkt die langjährige Erfahrung im Gastronomiebereich deutlich. Guten Appetit wünschen und nachfragen, ob alles schmeckt und in Ordnung ist, wird hier als Selbstverständlichkeit gesehen. Der Gast steht im Vordergrund.
Das Essen ****
Den Auftakt machte ein Gruß aus der Küche. In einem Körbchen 4 kleine Ciabatta-Brötchen. Dazu hausgemachte Kräuterbutter in einem kleinen Porzellan-Töpfchen. Die Butter schön kühl, fest aber nicht zu fest, man konnte sie gut mit dem Messer rausnehmen und auf die Brötchen streichen. Geschmacklich sehr gut.
Danach genossen wir beide die exzellente hausgemachte Crema Pomodoro (4,50 €). Schön heiß dampfend und toller Geschmack. Der Dampf sorgte allerdings dafür, dass mein Foto etwas verschwommen rüberkommt.
Crema di Pomodori
Es gibt außerhalb der normalen Speisekarte auch täglich frischen Fisch. Das Fischgericht des Tages war eine Orata alla Griglia, sprich gegrillte Dorade (18,50). Als Beilage wurden Spaghetti al Olio separat auf einem Teller serviert. Und genau für dieses Gericht konnte ich mich entscheiden.
Die Dorade lag schön aufgeschnitten auf dem Teller, sah gleich mal gut gegrillt und appetitlich aus. Dem war dann auch während des Verzehrens so. Auf den Punkt getroffen. Allerdings musste ich manchen Kampf mit versteckten Gräten führen, was aber letztendlich nicht der Rede wert ist.
Gegrillte Dorade
Für die Spaghetti war da auf meinem Teller kein Platz mehr, die habe ich direkt aus dem nebenstehenden Teller gegessen. Ordentlich al Dente und auch mit einer gewissen Schärfe und Gottseidank nicht mit zu viel Öl. Ich wurde satt, geschmeckt hat es sehr gut.
Spaghetti zur Dorade
Schätzchen bestellte den gegrillten Lachs, sprich Salmone Griglia (16,50 €). Serviert wurde dieser Lachs in Form eines Lachssteaks, dazu gab es Salzkartoffeln. Den Lachs hatte sie sich allerdings anders vorgestellt. Geschmacklich und optisch konnte er durchaus überzeugen. Auch sie ließ zufrieden einen leeren Teller zurück. Mit viel Fingerfertigkeit wurden sämtliche noch vorhandenen Gräten gefunden. Für die Gräten wurde extra ein kleiner Teller dazugestellt.
Gegrilltes Lachssteak
Heute durfte es auch mal ein Dessert sein. Einfach aber gut, Panna Cotta für die Dame,
Pannacotta
Zabaione für den Herren.
Zabaione
Wobei ich ehrlich sagen muss, die Zabaione muss ich nicht noch einmal haben. Ist halt doch nicht mein Geschmack.
Zum Abschluss gönnten wir uns noch zwei Espressi (2.- €) und die hätten besser nicht sein können. Das haben die Italiener voll drauf. Traditionell sorgte einer der Servicebrüder für ein gern von den Gästen gesehenes Schmankerl, denn den Zucker schüttet er auf Wunsch aus ca. 1 m Entfernung und von oben aus dem Handgelenk mit dem Zuckerstreuer genau ins Tässchen.
In der Kategorie (leicht gehobener Italiener ohne Schnickschnack), in der das Ristorante Roma aus meiner Sicht einzuordnen ist gebe ich volle Punktzahl für unser gestriges Essen.
Das Ambiente ****
Drinnen sitzt man gemütlich auf gepolsterten Stühlen oder an der Wandseite auf Bänken. Das Mobiliar macht mit seinem dunklen Holz insgesamt einen gediegenen Eindruck. Ein angenehmer, gemütlicher Aufenthalt ist gewiss. Durch Anstrich und Deko an den Wänden ist ein mediterranes Flair gegeben. Locker auch für ein Dinner für zwei geeignet. Alles ebenerdig, somit auch für Gehandicapte geeignet.
Sauberkeit *****
Über die Sauberkeit braucht man keine Worte verlieren. Sie ist in meinen Augen tadellos. Das gilt auch für die Toiletten.
Fazit:
Für das Roma gibt es eine uneingeschränkte Empfehlung von mir. Sehr gutes Essen, nicht zu überladene Speisekarte, aber doch gute Auswahl für jeden. Nichts Gehobenes, aber doch stilvoll. Jahrzehntelange italienische Gastro-Kompetenz.
Mein Gesamteindruck:
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)