"Immer hinter die Fassade schauen!"
Geschrieben am 22.08.2018 2018-08-22
Montag: | 17:00 - 21:00 Uhr |
Dienstag: | Ruhetag |
Mittwoch: | Ruhetag |
Donnerstag: | 17:00 - 21:00 Uhr |
Freitag: | 12:00 - 21:00 Uhr |
Samstag: | 12:00 - 21:00 Uhr |
Sonntag: | 12:00 - 21:00 Uhr |
Saisonal bedingte Abweichungen siehe HP https://boitzenburger.de/kontakt-und-anreise/
Auch wenn man im Innenhof sitz, sieht es recht ungewöhnlich aus. Die weiteren den Innenhof umschließenden Gebäude sind aber renoviert und bieten dem Gasthaus zum grünen Baum ein sehr schönes Zuhause.
Ein Veranstaltungsbereich für Festlichkeiten, der dazwischen als Laden für regionale Produkte genutzt wird, dann ein Bereich mit Gästezimmern
rechts davon der Gastraum, den ich nicht fotografieren konnte, ebenso wie den Innenhof selber, dafür war es zu gut besucht. Aber in der Galerie finden sich Bilder von mir aus 2016, die diesen Bereich zeigen. Für den 17. August hatten wir keinen Platz in einem Restaurant vorreserviert, sondern wollten spontan entscheiden, wohin es gehen sollte. Der dritte Versuch, per Telefon einen Tisch für den Abend zu reservieren, gelang dann, und wir fuhren die knapp 13 Kilometer von Fürstenhagen nach Boitzenburg mit dem Auto.
Gegen 19 Uhr waren wir da und stellten den Wagen auf dem Parkplatz vor dem Eingang des Gasthofes ab.
Die Sonne schien, perfektes Wetter für den Innenhof vom grünem Baum, entsprechend gut war der Bereich gefüllt. Gut das wir doch reserviert hatten, der Supersommer 2018 hatte die Gästezahlen im gesamten Bereich MSE und UM in die Höhe schnellen lassen.
Die Karten wurden gereicht, wir orderten Wasser, Limo und Pils, dann blickten wir in das Angebot der Küche des Gasthofes. Es gibt Burger in verschiedenen Variationen, Flammkuchen, Beilagen, Quiches, ein bisschen für davor oder dazwischen und Desserts. Das Wichtigste in der Karte ist aber A, B und C.
A, B und C kombiniert ergibt eine Hauptmahlzeit. Grob gesagt kann man sagen A sind Gemüse Beilagen, B sind Sättigungsbeilagen und C die Hauptkomponenten auf dem Teller des Hauptgerichtes. Auf der HP kann man die Karte einsehen, jeder Teil hat 4 bis 6 Auswahlmöglichkeiten. Von einer Vorspeise riet man uns ab, dafür sei A,B und C zu umfangreich. Also direkt A, B und C in die Tablets der Bedienung getippt und wir warteten ab, was da zu uns an den Tisch kommen sollte.
In der Zwischenzeit ein kleiner Küchengruß
Eiersalat mit einem guten Sauerteigbrot, schmeckte gut, sogar meiner Frau, und weckte Kindheitserinnerungen, weil der auch von meiner Oma hätte sein können.
Das Ganze erinnerte dann etwas an spanische Tapas, auf den Tisch serviert wurden 6 Teller mit den von uns gewählten Komponenten, wobei die beiden A folgendes waren.
A1 Sommergemüse aus dem Ofen mit Tomatenpesto und Kürbiskernen
A2 überbackener Fenchel mit Schafskäse, Tomaten und Oliven. Beide Gemüsebeilagen konnten extrem überzeugen, dass war leckere vegetarische Küche, die sehr schmackhaft war. Insbesondere der Fenchel war auf eine für mich neue Art zubereitet, dass wird in meiner Küche kopiert werden. Es gesellten sich folgende sättigende Komponenten dazu.
B5 Belugalinsen mit Apfel, roter Beete, Petersilie und Minzjoghurt.
B7 Süßkartoffelpüree mit Zucchini, gerösteten Kürbiskerne und cremigen Schafskäse. Insbesondere B7 machte seinem Namen alle Ehre und machte satt! Die Linsen mit dem Minz-Joghurt hätten auch in einer indischen Küche gut geschmeckt. Beide B's lecker! Die dritte Komponente sollten die Hauptdarsteller sein, eigentlich für meine Frau C12 Forelle, aber die war aus, alternativ gab es
C12* Zander mit Mangold, mariniert mit Pesto, auf Rhabarbersauce mit Chutneypraline.
C11 Saftig rauchiges Zupfschwein mit Barbecue Sauce. Auch der Zander konnte überzeugen, insbesondere mit der sauren Sauce. Nicht so gefiel der der blanchierte Mangold, der war völlig Natur, selbst Salz konnte man nicht schmecken, und somit etwas ehr langweilig im Geschmack. Seinen Namen alle Ehre machte das Pulled Pork, dass glaubhaft sehr lange geschmort worden war, perfekt mit einer süß-sauren Sauce versehen und ein nicht zu dominantes Raucharoma machte sich bemerkbar. Hat man diese 6 Teller zu Zweit verspeist, ist man froh keine Vorspeise genommen zu haben (obwohl ich gerne die Melonensuppe probiert hätte) und man noch ein bisschen Platz für die sehr leckere Lavendel-Panna Cotta hat! Selbst meine Frau hat mal Panna Cotta gegessen, das Lavendelaroma kann sehr schnell zu dominant werden in Gerichten, hier passte es perfekt! Ein Espresso noch, und wir waren satt und sehr zufrieden mit der Küchenleistung des Gasthofes zum grünem Baum.
Der Service lief im Großen und Ganzen gut ab, bewältigt von zwei Damen mit Routine bei dem abendlichen Gewusel von einer sehr gemischten Kundschaft von Familien mit Kindern bis hin zu gesetzten älteren Paaren und zwei großen Gruppen.
Kann ich also zum Fazit kommen, in Boitzenburg nicht vom fürstlichen Schlosscharme blenden lassen und nur den Marstall und das Schloss ansehen und dort einkehren, sondern ein paar hundert Meter weiter in den Ort, hinter die bröckelnde Fassade blicken und eine erfreulich kreative Küche kennen lernen. Wir kommen sicher wieder!