Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Seit nun fast vierzig Jahren sind wir einmal jährlich auf der Insel. Da herrscht wirklich Klarheit, wie man sich den Aufenthalt am besten gestaltet. Einen Fehler habe ich trotzdem noch gemacht. Ich hätte zwei Tage vor der Abfahrt aus Hannover unsere Hausvermietung anrufen müssen, um die Menge der Anreisenden abzuklären. Hätten wir gewusst, was uns bei der Autoverladung erwartet, wären wir zu einer anderen Zeit gefahren. So war die Fahrt trotz diverser Baustellen zügig und zeitsparend. Hinter Hamburg ist nun fast alles fertig. Ich bin zwar in der Spitze nicht deutlich über 200 km/h gefahren, aber ein Schnitt von 90 km/h kann sich sehen lassen trotz wirklich sozialer Fahrweise.
Vor dem Sylt-Shuttle haben wir dann 3,5 Stunden gewartet. Die Telekom hatte eine größere Störung, so dass alle EC-Karten-Terminals ausgefallen waren. Man musste die Fahrkarte bei einem lebendigen Menschen kaufen.
In Westerland waren wir dann aber das erste Auto, das vom Zug rollte, wir hatten also freie Fahrt bis Kampen. Der Restsonntag war dann ausgefüllt mit dem Auspacken und dem Einkauf von ein paar Restbrötchen in der Tonnenhalle List.
Der Montag begann mit dem Champagnerbunkern vom Aldi Tinnum und dem Mettwurstkauf beim Hansen-Hof Morsum und Teigwaren von Ingwersen (auch Morsum).
Erst am gestrigen Dienstag schwangen wir uns auf zum Lister Hafen zum Seezugen-Fassen. Wieder einmal war viel verändert. Außer Serdar kein bekanntes Gesicht. Wenn ich es richtig gesehen habe ist er zum Chef des Lobster-Ecks aufgestiegen. Er begrüßte uns freudig per Handschlag. Bei Gosch nimmt man offenkundig Rücksicht auf altersgemäß nachlassende körperliche Belastbarkeit. Die Knochenjobs an der Pfanne und an den Theken machen die Jüngeren. Wegen großen Andrangs bediente uns der Getränkeausgeber (von den Sommelier-Qualitäten des erfahrenen Wolfgang bis vor drei Jahren war er weit entfernt) Mit unserem etwas seltenerem Wunsch war er auch ein wenig überfordert. Der Thekenchef musste helfen (Teller auf die Waage, Tara-Taste, Fisch auflegen, Preis ausrufen wegen der Rückzieher, erst dann berechnen). Getränke und Fisch sind nun leider nur noch getrennt zu bezahlen. Die Seezungen (gut 650 g) mit Beilagen kosteten 76 €, der trockene Riesling 4,80 /0,2l. Für den Preis des Rauenthaler Steinmächer hatten wir allerdings Sieghard Bimmerle Kabinett im satt gefüllten Glas..
Da zwei der bestimmt 35 cm langen Seezungenteller meine Tragefähigkeit überstiegen, half mir ein Thekenmitarbeiter beim Servieren. Eine echte Überraschung waren die diesjährigen Bratkartoffeln – wenig fettig und alle Scheiben gebräunt und glühend heiß. Ich vermute, dass sie wie bei Jacobs der Kaffee schwebend im Luftstrom zubereitet werden. Anders kann ich mir die beidseitige Bräunung jeder Scheibe nicht erklären. Auf jeden Fall waren es die besten seit Jahren.
Die Seezungen waren wie immer absolut perfekt gebraten (in vierzig Jahren nicht ein Ausfall bedeutet schon etwas). Mehr Übung als die Männer an der Pfanne bei Gosch hat ja auch wirklich niemand. Gurken- und Specksalat waren nichts Besonderes.
Die Sauberkeit ist immer im Rahmen des Möglichen ausgezeichnet. Die Abräum-Tischabwischer-Brigade ist sehr fleißig unterwegs. Wer hier richtig gut ist, hat ja auch beste Chancen, in der Gosch-Hierarchie eine Stufe aufzusteigen.
Ich bin gespannt, wie viele Seezungen wir in diesem Jahr schaffen.
Ein Bild von den Bratkartoffeln liefere ich nach.
2. Seezunge (zus. 904 g, 77.-) 23.7.2019
und Bilder. Heute wieder einmal einpaar alt gediente, also voller Service ohne Nummer
3. Seezunge, (zus. 906 g, 78.-) 27.7.2019
Unser Stammplatz war wieder frei
Getränkeausgabe leider geschlossen. Ich musste also mit dem Tablett durch den ganzen Laden. Ein Abräumer nahm es mir aber schnell ab und bahnte sich routiniert den Weg zu unserem Tisch. Ich glaube, die zwei Euro dafür haben ihn gefreut.