Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Die weißen Knödel dampfen heiß. Dazu kommt saftiges Gulaschfleisch und dann gibt es reichlich braune Zwiebelsoße drüber. Noch ist das neue tschechische Restaurant Babicka am Markt in Pirna geschlossen. Die offizielle Eröffnung findet am 15. Oktober statt. Aber der neue Gastwirt Josef Mi?ek hatte schon mal für einige Gäste zum Probeessen eingeladen. Bis Anfang des Jahres war das Lokal unter dem Namen Gasthaus Marieneck geöffnet. Der damalige Betreiber zog sich dann jedoch zurück.
Der 45-Jährige stammt aus Teplice und will böhmisch-tschechische Küche nach Pirna bringen. So stehen auf der Speisekarte unter anderem Sahne-Rinderbraten, Rindergulasch und Schweinebraten. Natürlich auch Knödel. Dazu gibt es böhmisches Bier sowie Weine aus Südmähren. Derzeit stellt Micek sein Team zusammen, und ist damit schon sehr weit. Alle Kollegen kommen aus Tschechien, sagt er, sprechen aber auch gut Deutsch. Übrigens genauso wie er selber, einen Akzent hört man nur selten heraus. In der Dresdner Gastroszene ist Micek kein Unbekannter. Dort betreibt er das Restaurant Hurvínek und in Weißig das Lokal Schwejk. Wie ist er auf Pirna gekommen?
"Ganz einfach, ich war bereits 2019 genau hier im ehemaligen Gasthaus Marieneck und hatte das Catering gemacht. Bis dahin war Pirna für mich immer nur die Stadt rechts neben der Autobahn, wenn ich von Tschechien nach Dresden fuhr", sagt er. Der Arbeitsbesuch in der Pirnaer Innenstadt vor drei Jahren hat ihn natürlich auch in die Gassen und in das schöne Ambiente von Pirna geführt. "Die Häuser sind alle saniert, die ganze Atmosphäre stimmt und ich liebe den Canalettoblick", beschreibt Micek seinen damaligen ersten Eindruck von der Stadt. Deshalb war er auch sofort hellhörig, als im Frühjahr der Makler des leerstehenden Lokals anfragte, ob er nicht vielleicht das Marieneck als tschechisches Gasthaus betreiben will. Allerdings sagte er nicht gleich zu, sondern schlich sich zunächst inkognito abends durch die Straßen der Innenstadt, um sich erneut alles anzuschauen. "Dann wurde mir klar, ich mache mein drittes Restaurant in Pirna auf, weil es hier generell eine vielseitige und niveauvolle Gastronomie gibt. Das passt zu meinem Konzept", erklärt der Unternehmer.
Und die Pirnaer scheinen begeistert zu sein. Bereits zur Hofnacht hatten Micek und sein Team Getränke sowie Speisen aus einem Bierwagen vor dem Babi?ka verkauft. Die Resonanz? Durchweg positiv. "Viele Gäste wollten wissen, wann wir jetzt eröffnen und ob man auch Familienfeiern bei uns anmelden kann." Kann man. Dazu gibt es ein Extrazimmer. Auch die kleinen Gäste haben ihren eigenen Bereich und können im Spielzimmer gerne mal etwas lauter sein, während sich die Erwachsenen in Ruhe in der Gaststube unterhalten. Natürlich kann man in der Sommersaison sein Bier auch draußen auf den Außenplätzen zischen.
Und Josef Micek hat Pläne. Sobald seine Gastronomie läuft, könnte er sich vorstellen, ebenfalls ein Rahmenprogramm anzubieten. Tschechische Musiker für Konzerte hat er schon an der Hand. Auch tschechische Kuchen und böhmisches Gebäck soll es mal im Babicka geben.
Warum der Name Babicka (zu Deutsch Oma)? Um eine Antwort ist Josef Micek nicht verlegen. "Karel ist unser Gott und jeder verbindet seinen Hit Babicka mit Tschechien." Außerdem gibt es ja auch noch die Babicka aus dem berühmten Puppentheater Spejbl und Hurvínek, die fast jeder kennt. Übrigens wurde das Konterfei von dem bereits verstorbenen Sänger Karel Gott an die Innenwand des Restaurants gemalt, ebenso wurde Babickas Nähstübchen neben dem großen Kamin im Gastzimmer gemütlich mit einem Lehnstuhl und einem Nähkasten eingerichtet. Original tschechisches Ambiente ist folglich garantiert.
Josef Micek lebt und liebt seinen Beruf als Gastwirt. "Für mich gab es keine andere Wahl", schmunzelt er und liefert die Erklärung umgehend. Sein Opa war Metzger, seine Oma arbeitete im Hotel. Seine Mutter ist gelernte Köchin und ebenfalls sein Vater, der auch als kulinarischer Botschafter in Tschechien galt und viele Auszeichnungen für seine Gerichte erhielt. Aber Josef Micek besitzt auch eine gute Portion Humor und deutet auf seine etwas umfangreichere Taille. "Man sieht, ich selber liebe das Essen und besonders unsere gute böhmische Küche. Diese Liebe möchte ich gerne weiter geben an meine Gäste."
Gefunden bei: https://www.saechsische.de/pirna/gastronomie-pirna/pirna-neues-tschechisches-restaurant-eroeffnet-jetzt-auf-dem-markt-5758669-plus.html