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Immer wieder nahm ich das Angebot auf der HP in Augenschein und immer wieder kam der Wunsch auf, doch einmal dort einzukehren, kulinarische Neugier bleibt stets präsent bei mir. Im November las ich dann auf der HP von einem weihnachtlichen Angebot.
1. + 2.DEZ / 8.+ 9.DEZ / 15. + 16.DEZ IM DADI
CASSOULET FRANÇAIS
Freuen Sie sich auf unser exklusives französisches Menu? mit Kapaun, französischer Zwiebelsuppe und Crepes Suzette mit karamellisierten Orangenvierteln.
Das Cassoulet ist uebrigens ein traditionelles Eintopfgericht aus der Provinz Languedoc.
Ich zeigte das meiner Frau, und wir waren uns umgehend einig, wir reservieren dort für den 9. Dezember einen Tisch. Meine Frau erledigte das unkompliziert und erfolgreich per Mail. Um dann eine Woche später einen Anruf zu erhalten, dass man sich leider entschuldigen müsste, man hätte vergessen zu erwähnen, dass das Angebot erst ab 4 Personen möglich wäre (was bis heute nicht auf der HP angemerkt wird). Tja, nun hatten wir uns ja schon auf den Trip nach Münster eingerichtet. Also änderten wir die Reservierung auf a la Carte und im Gegenzug wurden wir informiert, dass als Wiedergutmachung der Aperitif auf Haus gehen würden. Ist ja ein Deal, sag ich mal.
So fuhren wir ausnahmsweise mal mit dem Auto von Rheine nach Münster, Frau hatte den Rückfahrdienst angeboten. Wird aber nicht mehr passieren, dass mit dem Auto fahren von Rheine nach Münster. Parkplatzsuche außerhalb des Rings von Münster ist ebenso nervtötend wie innerhalb des Rings von Münster und kostet nur sinnlose Lebenszeit! Passiert uns nicht wieder, der Zug ist für die Reise nach Münster einfach die beste Alternative. Ich schickte Frau ins Restaurant, nachdem wir am Germania Campus keinen Platz finden konnten und suchte mir einen Parkplatz ein paar hundert Meter weiter in Richtung Stadtgrenze. Irgendwann konnte ich mich dann auch zu meiner Frau setzen. Und begann damit, einen wirklich schön eingerichteten Gastraum zu bewundern.
Hohes Dach, aber trotzdem ein angenehmes Raumgefühl.
Fast alle Tische verfügen über halbrunde Bänke, man sitz sehr kommod.
Die blau geflieste Bar sticht heraus. Wir bekamen einen der Tische an der Trennwand zur dem Restaurant vorgelagerten sehr gut besuchten Hotelbar.
Gerade für ein Pärchen ein schöne Sitzanordnung in 90°, sehr kommunikativ und angenehm. Eine junge Dame aus dem Service nahm sich unserer an und hatte meiner Frau schon Wasser serviert. Die beiden versprochenen Aperitif wurden zu einem Cremant de Loire blanc und rosé.
Nach ausgiebigem Studium des Gastraums widmeten wir uns dann auch den uns übergebenen Karten, die sich auf der HP einsehen lassen. Man öffnet das Restaurant an sieben Tagen die Woche, von morgens bis Abends. Demzufolge gibt es vom Frühstück bis zum Abendessen ein Angebot. Und es fiel wirklich schwer sich zu entscheiden. Endlich mal eine Brasserie, die sich nicht nur so nennt, sondern den Begriff mit Leben füllt. Was muss sein, bei einem Abendessen in einer Brasserie? Ein guter Wein, wir wählten einen Roten von der Rhone.
Ein traditionsreiches Haus wie Paul Jaboulet-Aîné findet sich in der Karte, ein paar Flaschen vom Hermitage Weinberg dieses Hauses liegen auch in unserem Keller. Hier im Dadi bietet man eine Gutsqualität an, Appellation Côtes du Rhône, klassische Cuvée aus Grenache und Syrah. Die würde uns sehr anständig durch den Abend begleiten. Nachdem wir uns dann entschieden hatten in Sachen Vor- und Hauptspeise, begrüße uns auch die Küche.
Vitamine in Form von Gemüsesticks, ungewöhnliches Amuse Gueule! Aber dazu gab es ein wirklich gut gelungenes Baguette und sogar der Kräuterquark war anständig abgeschmeckt. Kein spektakulärer Auftakt, aber ich nahm mir vor, erst mal die georderten Speisen abzuwarten, und dann meinen Senf dazu zu geben. Die erste Runde eröffnete meine Frau mit dieser Order.
ARTICHAUT, Artischocke im Ganzen gegart mit Knoblauchbrot und Vinaigrette hatte sie sich geordert. Und schon mit diesem eigentlich simplen Angebot in der festen Karte hebt man sich von fast allen irgendwie französische Anklänge im Namen nutzenden weiteren gastronomischen Angeboten im Münsterland ab. Besorge dir eine anständige bretonische Artischocke, koche sie in einem Sud aus Salzwasser mit Zitronensaft, serviere sie mit einem einfachen Dip (meine Frau hätte auch einfach eine Vinaigrette noch besser gefunden als die drei servierten Dips), leg anständig geröstetes Brot dazu und blicke in die zufriedenen Gesichter von Herrn und Frau Carsten1972! Wie auch immer, die Küche hatte sogar das Heu aus der Artischocke entfernt, meine Frau konnte einfach alle Blätter weg zutzeln und den Boden verspeisen. Ich blicke ein bisschen neidisch, bis ich mich meinem Teller widmete.
OEUF POCHÉ À LA TRUFFE D‘AUTOMNE, alias Pochiertes Ei mit Herbsttrüffel, Kartoffelschaum und Spinat ist natürlich für die Küche eine bombensichere Umami Vorspeisen Option, kann nichts schief gehen bei dieser Kombination, wenn man das pochierte Ei hinbekommt.
Jetzt blickte meine Frau neidisch! Und ich war glücklich, und fing an mich richtig gut zu fühlen im Dadi! Während der Wartezeit auf unsere Hauptgänge füllte sich der Gastraum zusehends und die Teller, deren wir ersichtig wurden, steigerten die Vorfreude noch. Frau wählte den französischen Klassiker schlecht hin.
STEAK FRITES (180g), Entrecôte 180g mit in Rinderfett ausgebackenen Trüffel Pommes Frites, Sardellenbutter, Sauce Béarnaise und Blattsalat. Setzt man sich im ländlichen Frankreich mittags in ein Restaurant, kann man sicher sein, an mindestens einem Tisch sieht man ein Entrecôte mit Pommes! Hier serviert man den Klassiker mit Sauce Bernaise und mit Sardellenbutter und Trüffel-Mayonnaise zu den Pommes. Das Steak selber war zart und schmackhaft und perfekt medium gegrillt.
Mit dem gut gelungenen Salat zusammen führte das dazu, dass meine Frau ein eigenes Dessert nach diesen beiden Tellern aus ihrem Menüplan strich. Auch für mich ein klassisches französisches Gericht, aus dem Burgund bekannt.
COQ AU VIN ROUGE, Geschmortes Schwarzfederhuhn in Rotwein mit Wurzelgemüse und Sauerteigbrot hatte ich mir geordert. Serviert wurde auf einem Teller und in einem kleinen Schmortopf. Der Service legte einen Löffel dazu.
Vom Sud mit Gemüse, Zwiebel, Staudensellerie, Karotte und Tomate, blieb nichts im Topf, den löffelte ich komplett weg! Das Fleisch war schon entbeint und zerfiel auf dem Teller, den Löffel brauchte ich nicht aus der Hand zu legen.
Mit der Scheibe von in Butter geröstetem Sauerteigbrot war das wirklich ein Genuss! Spätestens jetzt stand für uns beide fest, wir kommen wieder, es gibt noch ein paar weitere Gerichte in der Karte, die wir probieren möchten! Weil das alles sehr üppig war bis zur Hauptspeise, teilten wir uns ein Dessert.
SOUFFLÉ AU CHOCOLAT, Schokoladen-Soufflé mit Cognac-Vanille Eis und Nussbutter. Nach der Bestellung bei der jungen Dame mischte sich ein älterer Kollege ein, und informierte uns, dass es ca. 20 bis 25 Minuten dauern würde, bis zum servieren, man würde das frisch machen in der Küche. Wir entgegneten, dass wir das so erwarten würden und uns jedes schnellere servieren sehr enttäuschen würde! Schneller geht bei diesem Dessert nur mit Convinience! Perfekter Abschluss, man beachte den Schokoladenüberzug auf dem Eis! Wir hatten ein wirklich gutes Abendessen vom Team des Dadi serviert bekommen.
Extralob geht an die junge Dame aus dem Service, die sich stets freundlich lächelnd und zugewandt um unseren Tisch kümmerte. Diese Art Menschen sind gerade in der Gastronomie rare Juwelen und man kann dem Dadi gratulieren, das sie sich einen dieser Edelsteine sichern konnten. Vom Aperitif über das wechseln der Weingläser (ohne Einwand von mir vorher) bis hin zu allen servierten Gerichten, Chapeau! So ist man als Gast glücklich und zufrieden und kommt wieder!
Komme ich mal zum Fazit dieses ersten Besuchs im Dadi in Münster. Liebes Team, wenn ihr diesen Weg der einfachen, aber authentischen französischen Küche so konsequent weiter geht, habt ihr zwei neue Stammkunden gewonnen. Wir kommen wieder, nicht nur wegen der sehr attraktiven Öffnungszeiten, sondern ganz besonders wegen des verlockenden Angebots. La vie en rose, wie ich es schon sagte!