Besucht am 17.09.2023Besuchszeit: Mittagessen 5 Personen
Rechnungsbetrag: 162 EUR
Dr. Zelder ist eine Institution in Ostsachsen. Wer jetzt denkt das es sich hier um einen besonderen medizinischen Spezialisten handelt irrt gewaltig. Ein Spezialist ist Dr. Sebastian Zelder schon, aber auf dem Gebiet der Fischzucht und der damit verbundenen Vermarktung. In der Teichwirtschaft Neudorf bei Wittichenau, welche bereits in 3. Generation betrieben wird, hat er große Zuchtteiche in denen Karpfen, Schleien, Hechte und Zander gedeihen als auch eine eigene Räucherei. Auf vielen Wochenmärkten der Region, aber auch vor den hiesigen Supermärkten steht seine Belegschaft mit den schmucken Verkaufswagen und bietet von frischem Fisch, über geräucherten Fisch, Fischsalaten bis zur beliebten Fischsemmel alles rund um den Fisch an. Hochsaison ist im Herbst zur Karpfenzeit, welcher in der Oberlausitz eigentlich auf keinem Teller fehlen darf. Ob ihm in den Sommermonaten zu langweilig ist weiß man nicht, jedenfalls hat er zusätzlich zu seinem stetigen Tun auch noch eine Fischgaststätte auf seinem Grundstück in Neudorf als auch einen Ruderbootverleih wo man mit den Ruderbooten das Naturschutzgebiet „Dubringer Moor" entdecken kann. Die Fischgaststätte als auch der Bootsverleih sind jedoch nur vom 1. Mai bis 1. Oktober geöffnet, und da auch nur an den Wochenenden.
Viele Bekannte gehen hier gern hin essen und haben uns schon oft davon vorgeschwärmt. Also war unser Ziel mal wieder gesetzt. Eine Voranmeldung einige Wochen im Voraus ist auf alle Fälle empfehlenswert, da trotz zweier Mittagsdurchgänge sämtliche Plätze belegt sind. Wir reservierten also 3 Wochen im Voraus, und so war unser Mittagessen an diesem sonnigen Sonntag gesichert. Es werden zwei Zeiten angeboten, einmal 11:30 Uhr für den ersten Durchgang und 13:00 Uhr für den zweiten Durchgang. Da wir lieber etwas eher essen, war für uns klar, dass es der erste Durchgang wird. Sogar Schwiegersöhnchen in spe, welcher eigentlich keinen gebratenen oder gekochten Fisch mag wollte mitkommen, es gibt ja schließlich noch panierten Fisch. Wir waren also pünktlich kurz vor halb zwölfe an diesem Sonntag in dem kleinen Örtchen Neudorf und konnten einen der letzten Parkplätze auf dem Gelände des Fischhandels ergattern. Dann hieß es aber erst mal warten, denn der Chef persönlich begrüßt all seine Gäste und führt sie anhand seiner Reservierungsliste an die ihnen zugedachten Plätze. Dort übernehmen dann vorwiegend sehr junge Damen und Herren, um nicht lieber zu sagen Mädels und Jungs, die Gäste.
Wir hatten bei unserer Bestellung den Innenraum gewählt, es konnte ja drei Wochen vorher keiner ahnen das dieser September wieder so sommerlich warm wird. Hier in der Gaststätte, ich würde sie mal lieber als Markthalle beschreiben, standen viele Tische, welche mal ebend kurz zu großen Tischen für ganze Familien und Vereine zusammengerückt werden, oder ebend auch für das Pärchen zu zweit.
Allein hier in der Halle haben ca. 160 Leute Platz, noch einmal so viele im großzügigen Außenbereich. Also immerhin 300 Leute welche auf einmal ihr Mittagessen haben wollen. Um diese Massen zu bewältigen sind vorwiegend Schüler im Service tätig, die sich hier am Wochenende etwas dazu verdienen wollen.
Unterstützt werden sie von einigen wenigen älteren Kolleginnen, wobei das sicher auch Aushilfskräfte oder Verkäuferinnen der Zelder Verkaufswagen sind. Die Küche ist nicht einsehbar, aber dort müssen dann ja auch entsprechend viele Köche und Hilfskräfte arbeiten. Wie hier das Angestelltenverhältnis ist weiß man nicht, die Fischgaststätte hat ja nur im Sommer sonntags von 12:00 bis 20:00 Uhr geöffnet.
Wir wurden Anfangs auch von einem sehr jungen Mädchen bedient, zu Beginn stand ihre eine wahrscheinlich erfahrenere Kollegin bei. Später wechselte die Bedienung dann doch immer mal wieder zwischen den jungen Damen hin und her, sodass wir eigentlich keinen festen Ansprechpartner hatten. Die jungen Damen gaben sich auch redlich Mühe freundlich zu sein, dem Ansturm und den Stress waren sie aber nicht wirklich gewachsen.
Die Speisekarte wurde uns vorgelegt, und da wir das erste Mal hier waren, wollten wir dann doch erst einmal kurz hineinschauen bevor wir die Getränke ordern wollten. Sie entschwand also erst einmal, und kam nach ca. 5 Minuten wieder.
Die Speisekarte ist reichhaltig, und bietet mit heimischem Fisch, welcher hinterm Gasthaus in den Teichen gezüchtet wird als auch mit verschiedenem Fisch aus den Weltmeeren allerhand Auswahl. Auch an die Nichtfischesser wurde gedacht, und so stand Schnitzel und auch Wildgulasch auf der Karte. Wir hatten unsere Getränke als auch unsere Speisen recht schnell gefunden, unsere Bedienung wollte aber erst einmal nur die Getränke aufnehmen, und wenn sie die Getränke bringt dann die Speisen aufnehmen. Na gut, wenn sie denkt. Also orderten wir erst einmal:
Getränke:
· 1x 0,4ér Klosterbräu St. Marienstern dunkel für 4,60 € · 1x 0,4ér Radeberger Pilsner für 4,60 € · 1x 0,2ér Glas Mosel Riesling trocken für 6,50 € · 2x 0,4ér Pepsi Cola für je 4,90 €
Sie entschwand mit unserer Bestellung, und kehrte nach 20 weiteren langen Minuten mit unseren Getränken an den Tisch zurück. Zwischenzeitlich hatten wir genügend Zeit die Speisekarte noch einmal zu studieren, wechselten gedanklich zwischen den verschiedenen Speisen und versuchten auch zu verstehen zu geben, dass wir gern unsere Hauptspeisen bestellt hätten, das ging aber leider im Stress unter. Während dieser Wartezeit konnten wir dann schon einmal die riesigen Portionen der anderen Tische bestaunen, und entschieden uns letztendlich dann doch gegen eine Vorsuppe. So konnten wir nun endlich bestellen:
Hauptspeisen:
· 1x Heilbuttfilet „Grönland“ – Heilbuttfilet in Meerrettichkruste gebraten, überzogen von in Butter gerösteten Zitronen-Mandelsplittern, gereicht mit einer würzigen Mangosauce und frischem Kartoffelpüree, dazu Apfel-Sahnemeerrettich und Gurkensalat für 24,90 € · 2x Rotbarschfilet „Knuspermantel“ – Rotbarschfilet in einer Knusperhülle gebraten, gereicht mit einer Käsesahnesauce und grünen Bandnudeln, dazu Kräuterbutter und frischer Gurkensalat für je 23,20 € · 1x Weißer Amur – Karpfenfilet geschröpft, in Zwiebel-Senfkruste gebraten, mit gebutterten Möhren-Lauch-Gemüse, frischen Kartoffelpüree, Kräuterbutter und Apfel-Sahnemeerrettich für 17,90 € · 1x Wiener Schnitzel – Schnitzel vom Kalb mit Pommes Frites, dazu Rahmchampignons und frischer Gurkensalat für 27,90 €
Sie entschwand wieder, und wir konnten nun ausgiebig die Nachbarschaft beäugen.
Dabei genossen wir unsere Getränke, und eine andere junge Dame erbarmte sich zwischendurch dann doch einmal unsere Gläser gegen volle zu ersetzen. Ich hatte mich heute hier auf das dunkle Klosterbräu St. Marienstern der heimischen Wittichenauer Brauerei verschrieben. Ein süffiges, malziges dunkles Bier, wie es vor allem in der Oberlausitz geliebt wird.
Unser Schwiegersohn in spe wagte sich nicht so recht an das Wittichenauer Pils und blieb beim altbekannten Radeberger Pils. Der Wein meiner Frau war nun nicht unbedingt die Wucht, für das Mittagessen und das Ambiente aber ausreichend. Mittlerweile hatte dann unser Nachbartisch, welcher eine halbe Stunde nach uns kam, schon sein Essen vertilgt, bei uns war noch eine ganze Weile gähnende Leere. Sage und schreibe 55 Minuten nach unserer Bestellung, 10 Minuten bevor die zweite Belegung kommt, kamen dann unsere Hauptspeisen. Nein, nicht alle zusammen, teilweise im Abstand von 4-5 Minuten. Mittlerweile war es 13 Uhr, seit 1,5 Stunden sind wir hier.
Dafür wurden wir nun ausreichend entschädigt. Was hier auf den Tellern geboten wurde war für uns richtig toll.
Meine Frau und unsre kleine Tochter hatten sich für das Rotbarschfilet „Knuspermantel“ entschieden.
Bei jedem waren 2 große Rotbarschfilets, welche in einer dicken Knusperhülle gebraten waren auf dem Teller. Der Rotbarsch angenehm weich und kräftig im Geschmack. Obenauf ein Röschen Kräuterbutter als zusätzliche Würze. Während meine Frau den Rotbarsch mit den al dente gekochten grünen Bandnudeln nahm, wünschte sich Töchterchen dann doch lieber frischen Kartoffelpüree.
Während das Kartoffelpüree wirklich frisch gekocht und gestampft wurde, hier und da noch kleine Kartoffelstückchen drin waren, sollte der Koch bei der Auswahl der Bandnudeln dann doch mal die Brille aufsetzen, denn grün war nur die Petersilie welche darüber gestreut war. Die Käsesahnesauce war schmackhaft, hätte aber gern ein Ticken sahniger sein dürfen.
Beim Gurkensalat sind wir uns nicht einig ob dies welcher aus der Konserve war oder ebend doch frischer Gurkensalat war. Geschmacklich erinnerte er an Konserve, süßlich-sauer, der Dill am Salat lässt aber wieder auf selbstgemacht schließen.
Da die kleine sich den Rotbarsch mit Kartoffelpüree wünschte, war auf ihrem Teller (als Preisausgleich?) zusätzlich noch frischer Möhren-Krautraspel und ein Schälchen Apfel-Sahnemeerrettich. Warum das nicht bei den Nudeln gereicht wurde verstehe ich nicht.
Die Große wünschte das Heilbuttfilet „Grönland“. Ich staunte, denn das Heilbuttfilet war in einer würzigen leicht scharfen in Meerrettichkruste gebraten.
Wobei der Meerrettich hier als Apfel-Sahnemeerrettich sehr mild herüberkam. Das Heilbuttfilet war in seiner Kruste dunkel und kross gebraten, im inneren jedoch noch immer frisch und saftig. Überzogen waren die beiden großen Filets von in Butter gerösteten Zitronen-Mandelsplittern, am Rand ein Klecks einer dunkelgelben, würzig-fruchtigen Mangosauce. Auch hier wieder das frische Kartoffelpüree, dazu der Apfel-Sahnemeerrettich, Gurkensalat sowie Möhren-Krautraspel. Nicht schlecht.
Ich hatte mich heute dem einheimischen Fisch verschrieben. Wenn schon bei Dr. Zelder, dann auch Fisch aus seinen Teichen. Also sollte es Karpfen sein. Normalerweise kenn ich den nur als „Karpfen blau“ oder ab und an mal gebraten, hier kam er aber als Weißer Amur um die Ecke.
Zwei große, dicke Karpfenfilets lagen da auf dem Teller. Sie waren in einer dicken, würzigen Zwiebel-Senfkruste gebraten, und erinnerten nur sehr entfernt daran das hier Karpfen auf dem Teller liegt. Karpfen hat schon einen speziellen Eigengeschmack den nicht jeder mag. Oftmals passiert es auch das dieser schlammig schmeckt, wenn er sich vor seinem Fang zu lange im Untergrund versteckt hatte. Das war hier aber überhaupt nicht der Fall.
Beim gebutterten Möhren-Lauch-Gemüse sah man auf den ersten Blick das dies aus der heimischen Küche kommt. Dicke, große, kleine Scheiben Möhren, frischer, leicht zerkochter Lauch, und dass alles schön in Butter geschwenkt. So kommt das Gemüse auch auf dem heimischen Tisch auf den Teller.
Zum frischen Kartoffelpüree, der Kräuterbutter, dem Apfel-Sahnemeerrettich und dem Möhren-Krautraspel brauch ich nichts mehr sagen. Das war lecker. Während ich so meinen Karpfen aß, kam ein junger „Mann“, im selben Alter wie die Mädchen, und brachte einen weiteren Teller des Weißen Amur. Ich guckte ihn fragend an, er meinte nur das wäre hier bestellt. Ich sagte und zeigte ihm das ich an meinem Weißen Amur bereits fleißig am Essen war, und nach einiger Diskussion sah er vielleicht ein, das auch ich trotz meines Bauchumfanges diesen Teller nicht auch noch schaffe.
Schwiegersohn in spe war ja mutig das er mit hier her kam so als Nichtfischesser. Ahnte er schon das es da auch was anderes gab? Beim Blick in die Speisekarte erstrahlte jedenfalls sein Gesicht, und leise fragte er unsere Kleine ob er nicht doch lieber Schnitzel essen darf. Oh je. So war es dann auch, ihm wurde sein geliebtes Wiener Schnitzel gebracht.
Das riesige Schnitzel vom Kalb war mit einer schönen, krossen Panade versehen und angenehm kross und dunkelbraun gebraten. Das Fleisch auch hier schön weich und saftig. Die dazu gelieferten Pommes Frites waren typische TK-Ware, während die Rahmchampignons zwar in der Grundsubstanz auch aus dem Großhandel kamen, die Rahmsoße selbst aber dann doch sehr sahnig und würzig, unserer Meinung nach hausgemacht schmeckte. Also kann man hier nicht nur Fisch, auch Fleisch.
Bei diesen Portionsgrößen waren wir froh keine der doch recht lecker klingenden Vorspeisen genommen zu haben. Mittlerweile war es 13:30 Uhr, unsere Nachfolger warteten nun schon eine halbe Stunde auf ihren Tisch. Sorry, wir konnten da auch nichts dafür. Wir waren letztendlich froh bei der ersten Besetzung dabei zu sein. Denn unsere Nachfolger werden sicher nicht vor 14:30 Uhr ihre Speisen bekommen haben. Da gehe ich dann lieber zum Kaffeetrinken über.
Unser Fazit: wir ließen zu fünft 161,90 € in Dr. Zelders Fischgaststätte in Neudorf bei Wittichenau. Beim Essen würde ich gerne 6 Punkte vergeben, beim Service, auch wenn sich die Mädels und Jungs noch so viel Mühe gaben, komm ich nicht über 2 Punkte hinaus. Vielleicht sind 300 Essen dann doch zu viel für Küche und Service. Wir werden sicher wieder kommen, denn lecker wars. Das nächste Mal wissen wir aber worauf wir uns zeitmäßig einlassen.
PS: sorry das ihr so viel lesen musstet, ich glaube das war hier meine längste Bewertung einer Gastro.
Dr. Zelder ist eine Institution in Ostsachsen. Wer jetzt denkt das es sich hier um einen besonderen medizinischen Spezialisten handelt irrt gewaltig. Ein Spezialist ist Dr. Sebastian Zelder schon, aber auf dem Gebiet der Fischzucht und der damit verbundenen Vermarktung. In der Teichwirtschaft Neudorf bei Wittichenau, welche bereits in 3. Generation betrieben wird, hat er große Zuchtteiche in denen Karpfen, Schleien, Hechte und Zander gedeihen als auch eine eigene Räucherei. Auf vielen Wochenmärkten der Region, aber auch vor den hiesigen... mehr lesen
Dr. Zelders Fischgaststätte
Dr. Zelders Fischgaststätte€-€€€Imbiss, Gaststätte03572570333Neudorf-Teichhaus 46, 02997 Wittichenau
3.5 stars -
"Das Essen top, der Service flop" JenomeDr. Zelder ist eine Institution in Ostsachsen. Wer jetzt denkt das es sich hier um einen besonderen medizinischen Spezialisten handelt irrt gewaltig. Ein Spezialist ist Dr. Sebastian Zelder schon, aber auf dem Gebiet der Fischzucht und der damit verbundenen Vermarktung. In der Teichwirtschaft Neudorf bei Wittichenau, welche bereits in 3. Generation betrieben wird, hat er große Zuchtteiche in denen Karpfen, Schleien, Hechte und Zander gedeihen als auch eine eigene Räucherei. Auf vielen Wochenmärkten der Region, aber auch vor den hiesigen
Einen neuen Namen sucht Gastronom Frank Seliger noch für seine neue Gaststätte am Wittichenauer Sportplatz, die seit wenigen Tagen geöffnet hat.
Der ehemalige Betreiber der “Häuslerschenke” in Rachlau wollte sich verändern und fand mit dem Vereinsheim des @djkwittichenau eine neue Herausforderung.
Es ist sozusagen eine Win-Win-Situation, denn auch der Sportverein möchte nach dem in Ruhestand gegangenen Gastwirt Alfons Kubaink die Gaststätte als Angebot auch für alle Sportinteressierten nicht missen.
Angeboten werden vorerst kleinere Speisen. Am Donnerstag ist “Schnitzel”-Tag. Wer eine größere Auswahl bevorzugt oder die Lokalität für eine Feier buchen möchte, der sollte sich bei Gastwirt Frank Seliger telefonisch unter 0152 22360150 melden.
Übrigens, wer eine originelle Idee für einen Namensvorschlag hat, der teile bitte diesen dem Gastwirt mit. Vielleicht schmückt diese Idee zukünftig die Gaststätten-Fassade.
Öffnungszeiten:
Donnerstag – Freitag ab 17 Uhr
Samstag ab 12 Uhr
Sonntag ab 11 Uhr
Einen neuen Namen sucht Gastronom Frank Seliger noch für seine neue Gaststätte am Wittichenauer Sportplatz, die seit wenigen Tagen geöffnet hat.
Der ehemalige Betreiber der “Häuslerschenke” in Rachlau wollte sich verändern und fand mit dem Vereinsheim des @djkwittichenau eine neue Herausforderung.
Es ist sozusagen eine Win-Win-Situation, denn auch der Sportverein möchte nach dem in Ruhestand gegangenen Gastwirt Alfons Kubaink die Gaststätte als Angebot auch für alle Sportinteressierten nicht missen.
Angeboten werden vorerst kleinere Speisen. Am Donnerstag ist “Schnitzel”-Tag. Wer eine größere... mehr lesen
Vereinsgaststätte am Sportplatz
Vereinsgaststätte am Sportplatz€-€€€Vereinsheim, Gaststätte015222360150Kottener Str. 23A, 02997 Wittichenau
stars -
"Neuer Name für Gaststätte gesucht" JenomeEinen neuen Namen sucht Gastronom Frank Seliger noch für seine neue Gaststätte am Wittichenauer Sportplatz, die seit wenigen Tagen geöffnet hat.
Der ehemalige Betreiber der “Häuslerschenke” in Rachlau wollte sich verändern und fand mit dem Vereinsheim des @djkwittichenau eine neue Herausforderung.
Es ist sozusagen eine Win-Win-Situation, denn auch der Sportverein möchte nach dem in Ruhestand gegangenen Gastwirt Alfons Kubaink die Gaststätte als Angebot auch für alle Sportinteressierten nicht missen.
Angeboten werden vorerst kleinere Speisen. Am Donnerstag ist “Schnitzel”-Tag. Wer eine größere
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Viele Bekannte gehen hier gern hin essen und haben uns schon oft davon vorgeschwärmt. Also war unser Ziel mal wieder gesetzt. Eine Voranmeldung einige Wochen im Voraus ist auf alle Fälle empfehlenswert, da trotz zweier Mittagsdurchgänge sämtliche Plätze belegt sind. Wir reservierten also 3 Wochen im Voraus, und so war unser Mittagessen an diesem sonnigen Sonntag gesichert. Es werden zwei Zeiten angeboten, einmal 11:30 Uhr für den ersten Durchgang und 13:00 Uhr für den zweiten Durchgang. Da wir lieber etwas eher essen, war für uns klar, dass es der erste Durchgang wird. Sogar Schwiegersöhnchen in spe, welcher eigentlich keinen gebratenen oder gekochten Fisch mag wollte mitkommen, es gibt ja schließlich noch panierten Fisch. Wir waren also pünktlich kurz vor halb zwölfe an diesem Sonntag in dem kleinen Örtchen Neudorf und konnten einen der letzten Parkplätze auf dem Gelände des Fischhandels ergattern. Dann hieß es aber erst mal warten, denn der Chef persönlich begrüßt all seine Gäste und führt sie anhand seiner Reservierungsliste an die ihnen zugedachten Plätze. Dort übernehmen dann vorwiegend sehr junge Damen und Herren, um nicht lieber zu sagen Mädels und Jungs, die Gäste.
Außenbereich
Wir hatten bei unserer Bestellung den Innenraum gewählt, es konnte ja drei Wochen vorher keiner ahnen das dieser September wieder so sommerlich warm wird. Hier in der Gaststätte, ich würde sie mal lieber als Markthalle beschreiben, standen viele Tische, welche mal ebend kurz zu großen Tischen für ganze Familien und Vereine zusammengerückt werden, oder ebend auch für das Pärchen zu zweit.
Gastraum mit Blick zur Küche
Allein hier in der Halle haben ca. 160 Leute Platz, noch einmal so viele im großzügigen Außenbereich. Also immerhin 300 Leute welche auf einmal ihr Mittagessen haben wollen. Um diese Massen zu bewältigen sind vorwiegend Schüler im Service tätig, die sich hier am Wochenende etwas dazu verdienen wollen.
Gastraum mit Blick zum Eingang
Unterstützt werden sie von einigen wenigen älteren Kolleginnen, wobei das sicher auch Aushilfskräfte oder Verkäuferinnen der Zelder Verkaufswagen sind. Die Küche ist nicht einsehbar, aber dort müssen dann ja auch entsprechend viele Köche und Hilfskräfte arbeiten. Wie hier das Angestelltenverhältnis ist weiß man nicht, die Fischgaststätte hat ja nur im Sommer sonntags von 12:00 bis 20:00 Uhr geöffnet.
überdachter Außenbereich
Wir wurden Anfangs auch von einem sehr jungen Mädchen bedient, zu Beginn stand ihre eine wahrscheinlich erfahrenere Kollegin bei. Später wechselte die Bedienung dann doch immer mal wieder zwischen den jungen Damen hin und her, sodass wir eigentlich keinen festen Ansprechpartner hatten. Die jungen Damen gaben sich auch redlich Mühe freundlich zu sein, dem Ansturm und den Stress waren sie aber nicht wirklich gewachsen.
Die Speisekarte wurde uns vorgelegt, und da wir das erste Mal hier waren, wollten wir dann doch erst einmal kurz hineinschauen bevor wir die Getränke ordern wollten. Sie entschwand also erst einmal, und kam nach ca. 5 Minuten wieder.
Speisekarte
Die Speisekarte ist reichhaltig, und bietet mit heimischem Fisch, welcher hinterm Gasthaus in den Teichen gezüchtet wird als auch mit verschiedenem Fisch aus den Weltmeeren allerhand Auswahl. Auch an die Nichtfischesser wurde gedacht, und so stand Schnitzel und auch Wildgulasch auf der Karte. Wir hatten unsere Getränke als auch unsere Speisen recht schnell gefunden, unsere Bedienung wollte aber erst einmal nur die Getränke aufnehmen, und wenn sie die Getränke bringt dann die Speisen aufnehmen. Na gut, wenn sie denkt. Also orderten wir erst einmal:
Getränke:
· 1x 0,4ér Klosterbräu St. Marienstern dunkel für 4,60 €
· 1x 0,4ér Radeberger Pilsner für 4,60 €
· 1x 0,2ér Glas Mosel Riesling trocken für 6,50 €
· 2x 0,4ér Pepsi Cola für je 4,90 €
Sie entschwand mit unserer Bestellung, und kehrte nach 20 weiteren langen Minuten mit unseren Getränken an den Tisch zurück. Zwischenzeitlich hatten wir genügend Zeit die Speisekarte noch einmal zu studieren, wechselten gedanklich zwischen den verschiedenen Speisen und versuchten auch zu verstehen zu geben, dass wir gern unsere Hauptspeisen bestellt hätten, das ging aber leider im Stress unter. Während dieser Wartezeit konnten wir dann schon einmal die riesigen Portionen der anderen Tische bestaunen, und entschieden uns letztendlich dann doch gegen eine Vorsuppe. So konnten wir nun endlich bestellen:
Hauptspeisen:
· 1x Heilbuttfilet „Grönland“ – Heilbuttfilet in Meerrettichkruste gebraten, überzogen von in Butter gerösteten Zitronen-Mandelsplittern, gereicht mit einer würzigen Mangosauce und frischem Kartoffelpüree, dazu Apfel-Sahnemeerrettich und Gurkensalat für 24,90 €
· 2x Rotbarschfilet „Knuspermantel“ – Rotbarschfilet in einer Knusperhülle gebraten, gereicht mit einer Käsesahnesauce und grünen Bandnudeln, dazu Kräuterbutter und frischer Gurkensalat für je 23,20 €
· 1x Weißer Amur – Karpfenfilet geschröpft, in Zwiebel-Senfkruste gebraten, mit gebutterten Möhren-Lauch-Gemüse, frischen Kartoffelpüree, Kräuterbutter und Apfel-Sahnemeerrettich für 17,90 €
· 1x Wiener Schnitzel – Schnitzel vom Kalb mit Pommes Frites, dazu Rahmchampignons und frischer Gurkensalat für 27,90 €
Sie entschwand wieder, und wir konnten nun ausgiebig die Nachbarschaft beäugen.
Getränkeauswahl
Dabei genossen wir unsere Getränke, und eine andere junge Dame erbarmte sich zwischendurch dann doch einmal unsere Gläser gegen volle zu ersetzen. Ich hatte mich heute hier auf das dunkle Klosterbräu St. Marienstern der heimischen Wittichenauer Brauerei verschrieben. Ein süffiges, malziges dunkles Bier, wie es vor allem in der Oberlausitz geliebt wird.
Klosterbräu St. Marienstern dunkel der Wittichenauer Stadtbrauerei
Unser Schwiegersohn in spe wagte sich nicht so recht an das Wittichenauer Pils und blieb beim altbekannten Radeberger Pils. Der Wein meiner Frau war nun nicht unbedingt die Wucht, für das Mittagessen und das Ambiente aber ausreichend. Mittlerweile hatte dann unser Nachbartisch, welcher eine halbe Stunde nach uns kam, schon sein Essen vertilgt, bei uns war noch eine ganze Weile gähnende Leere. Sage und schreibe 55 Minuten nach unserer Bestellung, 10 Minuten bevor die zweite Belegung kommt, kamen dann unsere Hauptspeisen. Nein, nicht alle zusammen, teilweise im Abstand von 4-5 Minuten. Mittlerweile war es 13 Uhr, seit 1,5 Stunden sind wir hier.
Dafür wurden wir nun ausreichend entschädigt. Was hier auf den Tellern geboten wurde war für uns richtig toll.
Meine Frau und unsre kleine Tochter hatten sich für das Rotbarschfilet „Knuspermantel“ entschieden.
Rotbarschfilet „Knuspermantel“ – Rotbarschfilet in einer Knusperhülle gebraten, gereicht mit einer Käsesahnesauce und grünen Bandnudeln, dazu Kräuterbutter und frischer Gurkensalat
Bei jedem waren 2 große Rotbarschfilets, welche in einer dicken Knusperhülle gebraten waren auf dem Teller. Der Rotbarsch angenehm weich und kräftig im Geschmack. Obenauf ein Röschen Kräuterbutter als zusätzliche Würze. Während meine Frau den Rotbarsch mit den al dente gekochten grünen Bandnudeln nahm, wünschte sich Töchterchen dann doch lieber frischen Kartoffelpüree.
die Bandnudeln sehen irgendwie nicht grün aus
Rotbarschfilet „Knuspermantel“ – Rotbarschfilet in einer Knusperhülle gebraten, gereicht mit einer Käsesahnesauce und frischen Kartoffelpüree, dazu Kräuterbutter und frischer Gurkensalat
Während das Kartoffelpüree wirklich frisch gekocht und gestampft wurde, hier und da noch kleine Kartoffelstückchen drin waren, sollte der Koch bei der Auswahl der Bandnudeln dann doch mal die Brille aufsetzen, denn grün war nur die Petersilie welche darüber gestreut war. Die Käsesahnesauce war schmackhaft, hätte aber gern ein Ticken sahniger sein dürfen.
Rotbarschfilet „Knuspermantel“
Beim Gurkensalat sind wir uns nicht einig ob dies welcher aus der Konserve war oder ebend doch frischer Gurkensalat war. Geschmacklich erinnerte er an Konserve, süßlich-sauer, der Dill am Salat lässt aber wieder auf selbstgemacht schließen.
Gurkensalat
Da die kleine sich den Rotbarsch mit Kartoffelpüree wünschte, war auf ihrem Teller (als Preisausgleich?) zusätzlich noch frischer Möhren-Krautraspel und ein Schälchen Apfel-Sahnemeerrettich. Warum das nicht bei den Nudeln gereicht wurde verstehe ich nicht.
Die Große wünschte das Heilbuttfilet „Grönland“. Ich staunte, denn das Heilbuttfilet war in einer würzigen leicht scharfen in Meerrettichkruste gebraten.
• 1x Heilbuttfilet „Grönland“ – Heilbuttfilet in Meerrettichkruste gebraten, überzogen von in Butter gerösteten Zitronen-Mandelsplittern, gereicht mit einer würzigen Mangosauce und frischem Kartoffelpüree, dazu Apfel-Sahnemeerrettich und Gurkensalat
Wobei der Meerrettich hier als Apfel-Sahnemeerrettich sehr mild herüberkam. Das Heilbuttfilet war in seiner Kruste dunkel und kross gebraten, im inneren jedoch noch immer frisch und saftig. Überzogen waren die beiden großen Filets von in Butter gerösteten Zitronen-Mandelsplittern, am Rand ein Klecks einer dunkelgelben, würzig-fruchtigen Mangosauce. Auch hier wieder das frische Kartoffelpüree, dazu der Apfel-Sahnemeerrettich, Gurkensalat sowie Möhren-Krautraspel. Nicht schlecht.
• 1x Heilbuttfilet „Grönland“ – Heilbuttfilet in Meerrettichkruste gebraten, überzogen von in Butter gerösteten Zitronen-Mandelsplittern, gereicht mit einer würzigen Mangosauce und frischem Kartoffelpüree, dazu Apfel-Sahnemeerrettich und Gurkensalat
Ich hatte mich heute dem einheimischen Fisch verschrieben. Wenn schon bei Dr. Zelder, dann auch Fisch aus seinen Teichen. Also sollte es Karpfen sein. Normalerweise kenn ich den nur als „Karpfen blau“ oder ab und an mal gebraten, hier kam er aber als Weißer Amur um die Ecke.
Weißer Amur – Karpfenfilet geschröpft, in Zwiebel-Senfkruste gebraten, mit gebutterten Möhren-Lauch-Gemüse, frischen Kartoffelpüree, Kräuterbutter und Apfel-Sahnemeerrettich
Zwei große, dicke Karpfenfilets lagen da auf dem Teller. Sie waren in einer dicken, würzigen Zwiebel-Senfkruste gebraten, und erinnerten nur sehr entfernt daran das hier Karpfen auf dem Teller liegt. Karpfen hat schon einen speziellen Eigengeschmack den nicht jeder mag. Oftmals passiert es auch das dieser schlammig schmeckt, wenn er sich vor seinem Fang zu lange im Untergrund versteckt hatte. Das war hier aber überhaupt nicht der Fall.
ein dickes Karpfenfilet
Beim gebutterten Möhren-Lauch-Gemüse sah man auf den ersten Blick das dies aus der heimischen Küche kommt. Dicke, große, kleine Scheiben Möhren, frischer, leicht zerkochter Lauch, und dass alles schön in Butter geschwenkt. So kommt das Gemüse auch auf dem heimischen Tisch auf den Teller.
frisches Möhren-Lauch-Gemüse
Zum frischen Kartoffelpüree, der Kräuterbutter, dem Apfel-Sahnemeerrettich und dem Möhren-Krautraspel brauch ich nichts mehr sagen. Das war lecker. Während ich so meinen Karpfen aß, kam ein junger „Mann“, im selben Alter wie die Mädchen, und brachte einen weiteren Teller des Weißen Amur. Ich guckte ihn fragend an, er meinte nur das wäre hier bestellt. Ich sagte und zeigte ihm das ich an meinem Weißen Amur bereits fleißig am Essen war, und nach einiger Diskussion sah er vielleicht ein, das auch ich trotz meines Bauchumfanges diesen Teller nicht auch noch schaffe.
Schwiegersohn in spe war ja mutig das er mit hier her kam so als Nichtfischesser. Ahnte er schon das es da auch was anderes gab? Beim Blick in die Speisekarte erstrahlte jedenfalls sein Gesicht, und leise fragte er unsere Kleine ob er nicht doch lieber Schnitzel essen darf. Oh je. So war es dann auch, ihm wurde sein geliebtes Wiener Schnitzel gebracht.
Wiener Schnitzel – Schnitzel vom Kalb mit Pommes Frites, dazu Rahmchampignons und frischer Gurkensalat
Das riesige Schnitzel vom Kalb war mit einer schönen, krossen Panade versehen und angenehm kross und dunkelbraun gebraten. Das Fleisch auch hier schön weich und saftig. Die dazu gelieferten Pommes Frites waren typische TK-Ware, während die Rahmchampignons zwar in der Grundsubstanz auch aus dem Großhandel kamen, die Rahmsoße selbst aber dann doch sehr sahnig und würzig, unserer Meinung nach hausgemacht schmeckte. Also kann man hier nicht nur Fisch, auch Fleisch.
ein ordentliches Wiener Schnitzel
Bei diesen Portionsgrößen waren wir froh keine der doch recht lecker klingenden Vorspeisen genommen zu haben. Mittlerweile war es 13:30 Uhr, unsere Nachfolger warteten nun schon eine halbe Stunde auf ihren Tisch. Sorry, wir konnten da auch nichts dafür. Wir waren letztendlich froh bei der ersten Besetzung dabei zu sein. Denn unsere Nachfolger werden sicher nicht vor 14:30 Uhr ihre Speisen bekommen haben. Da gehe ich dann lieber zum Kaffeetrinken über.
Unser Fazit: wir ließen zu fünft 161,90 € in Dr. Zelders Fischgaststätte in Neudorf bei Wittichenau. Beim Essen würde ich gerne 6 Punkte vergeben, beim Service, auch wenn sich die Mädels und Jungs noch so viel Mühe gaben, komm ich nicht über 2 Punkte hinaus. Vielleicht sind 300 Essen dann doch zu viel für Küche und Service. Wir werden sicher wieder kommen, denn lecker wars. Das nächste Mal wissen wir aber worauf wir uns zeitmäßig einlassen.
PS: sorry das ihr so viel lesen musstet, ich glaube das war hier meine längste Bewertung einer Gastro.