Ja ja, das Strandhotel - hier haben wir in den letzten zwanzig Jahren etliche Essen mit Geschäftsfreunden gehabt, mit Kunden wie Lieferanten gleichermaßen. Ich hatte 2013 zum Geburtstag einen Gutschein von meinen Kindern geschenkt bekommen, den ich aber aus verschiedenen persönlichen Gründen nicht zeitnah einlösen konnte. Als es dann endlich passen konnte hatte das Strandhotel wegen Pächterwechsel und Umbau geschlossen. Ein erster Versuch, im Dezember 2014 einen Tisch zu bestellen, scheiterte an einer Weihnachtsfeier der Strander Feuerwehr. So verschob sich dann der geplante Besuch bis Mitte Januar, bis ich einen Tisch im neuen Restaurant „Riva“ reservieren konnte.
Bedienung
Beim Eintritt wurden wir von einer Bedienung freundlich begrüßt, die Frage nach dem reservierten Tisch durften wir bei ihrem Kollegen in der Nähe des Tresens stellen. Er wies uns an einen Tisch im Wintergarten, brachte uns aber nicht dorthin und machte auch keine Anstalten, uns die Jacken abzunehmen.
Wenig später erhielten wir die Speisekarten, die ja laut eigenem Statement vom Eigentümer zusammen mit dem neuen Küchenchef überarbeitet worden waren.
Insgesamt war der Service deutlich bemüht, aber Mühe allein genügt oft nicht, wenn das Aroma fehlt. So unterliefen verschiedene kleine Fehler, Madame bekam z.B. den Teller falsch herum serviert, weil die Bedienung anscheinend am Pass beide Teller in gleicher Orientierung angenommen hatte und dann natürlich (da die Dame zuerst bedient wird) keine Hand frei hatte, um den Teller zu drehen.
Es waren Kleinigkeiten, die aber bei dem selbst erklärten Anspruch dieses Hauses doch auffielen. Ohne Frage waren die beiden Servicekräfte gastronomisch geschult, es fehlte jedoch erkennbar noch die Routine.
Zur Leistung des Service gehört natürlich auch der Auftritt des Chefs, der sich weigerte, meinen vom früheren Pächter ausgestellten Gutschein über immerhin 50,00 € einzulösen.
In bester betriebswirtschaftlicher Manier erklärte er mir, dass der Pächter die Rückstellungen für die ausgestellten Gutscheine mitgenommen habe und er sehe sich daher außerstande, mir in irgendeiner Form entgegenzukommen. Nun, er mag ja ein vielleicht ein guter Betriebswirt sein, ein Gastronom, der diese Bezeichnung verdient, ist er nach meiner Meinung definitiv nicht. Ein solcher hätte nämlich irgendeine (Kompromiss-) lösung gefunden, um den Kunden zufrieden zu stellen, statt ihn dermaßen vor den Kopf zu stoßen.
Essen
Früher gab es den Klassiker des Hauses „Strander Butt mit Speck gebraten und Bratkartoffeln“, er hatte einen Ruf wie Donnerhall bis hinunter nach Düsseldorf. Unsere Geschäftsfreunde wussten immer schon im Voraus, was sie hier essen wollten.
Jetzt gab es den „Strander Plattfisch mit Kartoffeln und Salat“, das einzige Gericht, auf das wir unabhängig voneinander kamen, der Rest der Karte war nicht wirklich interessant. Völlig klar, dass es jetzt zur Laichzeit der Scholle (denn das ist der der „Butt“) keinen Butt gab, die von der Bedienung als Alternative benannte Kliesche war für uns durchaus akzeptabel.
Einige Zeit später wurden unsere Essen serviert, wie oben bereits erwähnt bei Madame in der falschen Orientierung. Statt einer Scholle gab es hier also drei der wesentlich kleineren Klieschen, die sich als recht schmackhaft erwiesen.
Die in separaten Schüsseln servierten Salzkartoffeln konnten mit den früheren Bratkartoffeln geschmacklich natürlich nicht mithalten. Für mich ein insgesamt eher durchschnittliches Essen, das zu den publizierten Vorschusslorbeeren des Küchenchefs nicht so recht passen wollte.
Ambiente
Ja, das neue „Riva“ ist feiner geworden als das alte Restaurant und es ist vor allem deutlich heller als das alte rustikale Interieur. „Helle Böden aus italienischem Travertin und Holz vermitteln eine feine Strandhausatmosphäre, die durch einen großen offenen Kamin in der Mitte des Gastraumes vervollständigt wird.“ (Zitat von der Homepage).
Weiße Holzstühle und im Wintergarten geflochtene Korbsessel, dazu Holztische mit gußeisernen Füßen bestimmen die Atmosphäre zusammen mit den großen, fast bodentiefen Sprossenfenstern. Die Tische waren ohne Tischdecken, nur mit Platzsets, eingedeckt mit Besteck und Servietten, dazu Wassergläser und ein Teelicht im Glas.
Die Atmosphäre war so frisch, dass uns regelrecht fröstelte…..
Sauberkeit
Hier gab es nun gar nichts zu meckern, das Restaurant war äußerst sauber und gepflegt.
Fazit: In der erlebten Form eher nur Mittelmaß, jedenfalls ist es mir keine Empfehlung wert.
Ja ja, das Strandhotel - hier haben wir in den letzten zwanzig Jahren etliche Essen mit Geschäftsfreunden gehabt, mit Kunden wie Lieferanten gleichermaßen. Ich hatte 2013 zum Geburtstag einen Gutschein von meinen Kindern geschenkt bekommen, den ich aber aus verschiedenen persönlichen Gründen nicht zeitnah einlösen konnte. Als es dann endlich passen konnte hatte das Strandhotel wegen Pächterwechsel und Umbau geschlossen. Ein erster Versuch, im Dezember 2014 einen Tisch zu bestellen, scheiterte an einer Weihnachtsfeier der Strander Feuerwehr. So verschob sich... mehr lesen
Riva im Strandhotel
Riva im Strandhotel€-€€€Restaurant, Hotel0434991790Strandstr. 21, 24229 Strande
3.0 stars -
"Mehr Schein als Sein" stekisJa ja, das Strandhotel - hier haben wir in den letzten zwanzig Jahren etliche Essen mit Geschäftsfreunden gehabt, mit Kunden wie Lieferanten gleichermaßen. Ich hatte 2013 zum Geburtstag einen Gutschein von meinen Kindern geschenkt bekommen, den ich aber aus verschiedenen persönlichen Gründen nicht zeitnah einlösen konnte. Als es dann endlich passen konnte hatte das Strandhotel wegen Pächterwechsel und Umbau geschlossen. Ein erster Versuch, im Dezember 2014 einen Tisch zu bestellen, scheiterte an einer Weihnachtsfeier der Strander Feuerwehr. So verschob sich
Nach einem anstrengenden und ausgefüllten Tag wollte ich etwas Vernünftiges essen und steuerte nach kurzer Überlegung dieses recht neue Restaurant an. Beim Eintreten wurde ich für einige Augenblicke nicht beachtet, da offensichtlich alle Bedienungen beschäftigt waren. Doch kurz darauf kam eine junge Bedienung zu mir und begrüßte mich freundlich. Auf meine Frage nach einem Tisch für mich allein wies sie auf eine Reihe von Zweiertischen an der der Fensterfront gegenüber liegenden Seite des Raumes, wo ich mir einen Platz aussuchen könne.
Ich nahm an einem der Tische Platz, und kurz darauf bekam ich auch die Speisekarte, die leider auf der Homepage des Restaurants nicht einzusehen ist. Die eigene Darstellung spricht von leichter internationaler, mediterran inspirierter Küche. Das Angebot ist begrenzt, ich erinnere mich an ca. acht Hauptgerichte (Fisch und Fleisch), die durchweg im Preisbereich zwischen ca. 15,- und 20,- € angesiedelt sind, dazu etwa 12 Pizzen und natürlich Suppen, Vor- und Nachspeisen. Auffallend ist die sich über mehrere Seiten erstreckende Weinkarte mit Angeboten aus Deutschland, Italien, Frankreich und Übersee, selbstverständlich mit Angabe des Jahrgangs und des Weinguts.
Ich hatte mich noch nicht entschieden, als die Bedienung wieder an den Tisch kam und deshalb zu nächst nach meinem Getränkewunsch fragte. Ich bestellte einen Spezi (0,33l-Flasche für 2,20 €) und etwas später dann „Filet vom Susländer Schwein mit Möhrengemüse und Risotto“ (16,50 €), wobei ich die Beschreibung nicht mehr in vollem Umfang im Kopf habe (und ich hatte natürlich nichts zu schreiben dabei).
Die Bedienung bedankte sich und verschwand, um kurz darauf mit einer Flasche Spezi und einem Glas wieder zu kommen; das Glas wurde eingeschenkt und beides auf dem Tisch platziert.
Das ehemalige Yachthafenhotel ist sehr angenehm modernisiert worden, heute wie früher hat man von der Fensterfront des einige Stufen höher gelegenen Restaurants einen sehr guten Blick über den Strander Hafen. Im Inneren bestimmen Tische im „Treibholz-Look“ und dunkel gepolsterte Bänke und Stühle das Ambiente, auf den Tischen standen rustikale Salz- und Pfeffermühlen, Teller mit Servietten und Besteck und jeweils ein mit Sand und Treibholz dekorierter Glaswürfel mit einem Teelicht darin.
Nach moderater Wartezeit kam die Bedienung wieder, mit einem „Vorsicht! Der Teller ist heiß!“ stellte sie ihn vor mich auf den Tisch. Ein passables Stück Schweinefilet war im Ganzen gebraten und hatte eine ziemlich helle Kruste, die aber im Anschnitt deutlich spürbar war und schöne Röstaromen hatte. In der vorderen rechten Ecke fand sich ein Turm aus Risotto, garniert mit Möhrenpüree und Stücken von Möhren. Das eigentliche Möhrengemüse lag in Form etwa acht Zentimeter langer Streifen neben und unter dem Fleisch, in zwei Ecken gab es phantasievolle Dekorationen aus ausgehöhlten und auch massiven Stücken von Möhren und gelben Rüben.
Das Fleisch war sehr gut, innen zart und saftig, und auch geschmacklich absolut in Ordnung. Mit Risotto habe ich nicht so die Erfahrung, dieser schien mir außen nicht besonders cremig, der feste Kern war jedoch vorhanden. Das Gemüse, egal in welcher Form es sich auf dem Teller fand, war durchweg mit schönem Biss und sehr gutem Eigengeschmack.
Die beiden Bedienungen und ihr männlicher Kollege, die gemeinsam für diesen Teil des Restaurants zuständig waren, waren alle recht jung, aber offensichtlich geschult. Erkennbar fehlte ihnen aber noch etwas die Routine, aber sie waren stets freundlich und zuvorkommend. Selbstverständlich kam zwei Minuten nach dem Servieren die Frage, ob alles in Ordnung sei, und auch beim Abräumen, ob es geschmeckt habe.
Fazit: Ein sehr angenehmer Newcomer in der Strander gastronomischen Szene, mit guten bis sehr guten Leistungen in allen Kategorien und ohne auffällige Schwachpunkte. Gut geeignet für Familientreffen, Geschäftsessen oder auch den netten Abend zu zweit. Hier war ich bestimmt nicht zum letzten Mal.
Nach einem anstrengenden und ausgefüllten Tag wollte ich etwas Vernünftiges essen und steuerte nach kurzer Überlegung dieses recht neue Restaurant an. Beim Eintreten wurde ich für einige Augenblicke nicht beachtet, da offensichtlich alle Bedienungen beschäftigt waren. Doch kurz darauf kam eine junge Bedienung zu mir und begrüßte mich freundlich. Auf meine Frage nach einem Tisch für mich allein wies sie auf eine Reihe von Zweiertischen an der der Fensterfront gegenüber liegenden Seite des Raumes, wo ich mir einen Platz aussuchen... mehr lesen
4.5 stars -
"Maritimes Restaurant mit leckerem Essen" stekisNach einem anstrengenden und ausgefüllten Tag wollte ich etwas Vernünftiges essen und steuerte nach kurzer Überlegung dieses recht neue Restaurant an. Beim Eintreten wurde ich für einige Augenblicke nicht beachtet, da offensichtlich alle Bedienungen beschäftigt waren. Doch kurz darauf kam eine junge Bedienung zu mir und begrüßte mich freundlich. Auf meine Frage nach einem Tisch für mich allein wies sie auf eine Reihe von Zweiertischen an der der Fensterfront gegenüber liegenden Seite des Raumes, wo ich mir einen Platz aussuchen
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Bedienung
Beim Eintritt wurden wir von einer Bedienung freundlich begrüßt, die Frage nach dem reservierten Tisch durften wir bei ihrem Kollegen in der Nähe des Tresens stellen. Er wies uns an einen Tisch im Wintergarten, brachte uns aber nicht dorthin und machte auch keine Anstalten, uns die Jacken abzunehmen.
Wenig später erhielten wir die Speisekarten, die ja laut eigenem Statement vom Eigentümer zusammen mit dem neuen Küchenchef überarbeitet worden waren.
Insgesamt war der Service deutlich bemüht, aber Mühe allein genügt oft nicht, wenn das Aroma fehlt. So unterliefen verschiedene kleine Fehler, Madame bekam z.B. den Teller falsch herum serviert, weil die Bedienung anscheinend am Pass beide Teller in gleicher Orientierung angenommen hatte und dann natürlich (da die Dame zuerst bedient wird) keine Hand frei hatte, um den Teller zu drehen.
Es waren Kleinigkeiten, die aber bei dem selbst erklärten Anspruch dieses Hauses doch auffielen. Ohne Frage waren die beiden Servicekräfte gastronomisch geschult, es fehlte jedoch erkennbar noch die Routine.
Zur Leistung des Service gehört natürlich auch der Auftritt des Chefs, der sich weigerte, meinen vom früheren Pächter ausgestellten Gutschein über immerhin 50,00 € einzulösen.
In bester betriebswirtschaftlicher Manier erklärte er mir, dass der Pächter die Rückstellungen für die ausgestellten Gutscheine mitgenommen habe und er sehe sich daher außerstande, mir in irgendeiner Form entgegenzukommen. Nun, er mag ja ein vielleicht ein guter Betriebswirt sein, ein Gastronom, der diese Bezeichnung verdient, ist er nach meiner Meinung definitiv nicht. Ein solcher hätte nämlich irgendeine (Kompromiss-) lösung gefunden, um den Kunden zufrieden zu stellen, statt ihn dermaßen vor den Kopf zu stoßen.
Essen
Früher gab es den Klassiker des Hauses „Strander Butt mit Speck gebraten und Bratkartoffeln“, er hatte einen Ruf wie Donnerhall bis hinunter nach Düsseldorf. Unsere Geschäftsfreunde wussten immer schon im Voraus, was sie hier essen wollten.
Jetzt gab es den „Strander Plattfisch mit Kartoffeln und Salat“, das einzige Gericht, auf das wir unabhängig voneinander kamen, der Rest der Karte war nicht wirklich interessant. Völlig klar, dass es jetzt zur Laichzeit der Scholle (denn das ist der der „Butt“) keinen Butt gab, die von der Bedienung als Alternative benannte Kliesche war für uns durchaus akzeptabel.
Einige Zeit später wurden unsere Essen serviert, wie oben bereits erwähnt bei Madame in der falschen Orientierung. Statt einer Scholle gab es hier also drei der wesentlich kleineren Klieschen, die sich als recht schmackhaft erwiesen.
Die in separaten Schüsseln servierten Salzkartoffeln konnten mit den früheren Bratkartoffeln geschmacklich natürlich nicht mithalten. Für mich ein insgesamt eher durchschnittliches Essen, das zu den publizierten Vorschusslorbeeren des Küchenchefs nicht so recht passen wollte.
Ambiente
Ja, das neue „Riva“ ist feiner geworden als das alte Restaurant und es ist vor allem deutlich heller als das alte rustikale Interieur. „Helle Böden aus italienischem Travertin und Holz vermitteln eine feine Strandhausatmosphäre, die durch einen großen offenen Kamin in der Mitte des Gastraumes vervollständigt wird.“ (Zitat von der Homepage).
Weiße Holzstühle und im Wintergarten geflochtene Korbsessel, dazu Holztische mit gußeisernen Füßen bestimmen die Atmosphäre zusammen mit den großen, fast bodentiefen Sprossenfenstern. Die Tische waren ohne Tischdecken, nur mit Platzsets, eingedeckt mit Besteck und Servietten, dazu Wassergläser und ein Teelicht im Glas.
Die Atmosphäre war so frisch, dass uns regelrecht fröstelte…..
Sauberkeit
Hier gab es nun gar nichts zu meckern, das Restaurant war äußerst sauber und gepflegt.
Fazit: In der erlebten Form eher nur Mittelmaß, jedenfalls ist es mir keine Empfehlung wert.