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Denn auch wenn die Toleranzgrade in dieser Hinsicht von marottenhaft-überspannt bis hin zu maximal-ignorant reichen sind sich ja sicher fast alle in der Hinsicht einig, dass Pizza eigentlich nur frisch aus dem Ofen wirklich gut schmeckt und unter jeder Minute Aufenthalt in einer Pappschachtel leidet, wie kaum ein anderes Gericht.
Da ich auch ohnehin kein absoluter Hardcore-Pizza-Fan bin habe ich somit die letzten Monate auch ohne schwere kulinarische Sinnkrise überstanden, aber nach über einem halben Jahr regte sich dann doch ein wenig der dringende Wunsch nach ein wenig Bella Italia Stimmung in Form einer halbwegs brauchbaren Pizza, die unvermeidlichen Liefer-Kollateralschäden schon vorab mit einkalkulierend.
Nach kurzem Überlegen war dann auch ein vielversprechender weißer Fleck auf der Solinger Pizza & Pasta Landkarte gefunden, das „Da Giuseppe“ auf der seit früher Kindheit so vertrauten Hacketäuerstraße, eine kleine familiäre Trattoria mit ca. 50 Sitzplätzen und betont bodenständiger wie günstiger Küche, die sich im Stadtteil großer Beliebtheit erfreut.
Denn diese Kindheit spielte sich bis ca. 1985 auf der nahen Klingenstraße ab und ich ging in unmittelbarer Nähe zur Grundschule Meigen, ein heimeliges bergisches Schieferhaus, das seit 1883 als Schulgebäude genutzt wird und seit Urzeiten unter Denkmalschutz steht.
In den Räumen des heutigen „Da Giuseppe“ gab es damals eine oft besuchte Filiale der kleinen Supermarktkette „Edelstolz“ (deren Name heutzutage sicher auch jedem Hipstercafé in Berlin Mitte gut zu Gesicht stehen würde) und viele damalige Freunde aus unbeschwerten Kindertagen wohnten ganz in der Nähe; sonnige Erinnerungen an Kinderzimmer voller Bravo-Poster und den C64 am kleinen Farbfernseher in der Ecke ereilen mich immer, wenn ich in diesem Quartier bin.
Und so schwang auch ein zarter Hauch biografischer Nostalgie mit, als ich am späten Freitagnachmittag zum Telefon griff und meine Bestellung loswerden wollte.
„Madame, stell die rot-weiß karierte Decke auf den Tisch und bügel die Tropfkerze in der Chianti-Flasche!“ oder umgekehrt, egal, ich war in Pizza-Betriebstemperatur wie der dazugehörige Ofen, buon divertimento ragazzi…
| Bestellung & Lieferung |
Eine sehr, sehr freundliche junge Frau nahm meine Bestellung für 20:45 Uhr auf, wies mich auf das nicht auf der Karte stehende „Limonen“-Tiramisu hin und wiederholte nochmals beflissen die komplette Bestellung, sympathischer kann man sich kaum verkaufen.
Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich meine Pizza gerne – für hiesige Verhältnisse… - etwas dunkler habe und rief wenige Minuten nochmals an und entschuldigte mich für das vermeintliche Gewese was die junge Dame aber völlig anders sah.
„Das ist doch gar kein Problem, sehr gerne machen wir das!“ und freute sich sogar, weil ich der erste Kunde sei, der dies ausdrücklich verlangte und viele unserer Landsleute hingegen reklamieren, sobald vermeintlich „verbrannte“ Stellen zu sehen sind, doppelseufz, das alte Lied.
Um den handfesten italienischen Abend gebührend einzuläuten gönnte ich mir vor der erwarteten Lieferung ein Fläschchen Peroni, das hatte ich seit mehr als 20 Jahren nicht mehr getrunken und es weckte Erinnerungen an den damaligen wunderschönen Italienurlaub mit Freunden kurz nach dem Abitur:
Apero :-)
Man hatte mir zwar schon gesagt, man könne nicht auf die Minute genau liefern was ich natürlich auch nie erwarte, in Sachen Pünktlichkeit allerdings war man mit über 20 Minuten Verspätung bislang seit Beginn meiner Lockdown Berichte einer der schwächsten Kandidaten, zumal wir nur wenige Minuten Fahrt weit weg wohnen, wenn die Ampeln auf dem Weg über Ritter- und Platzhofstraße mitspielen.
Einen Bon gab es leider nicht – er bot aber an, diesen am nächsten Tag zu bringen, was ich dankend ablehnte – und ich denke der ebenfalls ausnehmend freundliche Herr, der bestens verpackte Gerichte ins Haus brachte, war noch bei ein oder zwei weiteren Kunden vorweg, es war jedoch alles noch tadellos warm.
Allerdings habe ich es in den letzten Monaten häufig erlebt, was es für die Temperatur bedeutet, wenn ein Essen ohne Umwege vom Restaurant zu uns findet und dies fehlte hier ein wenig.
Da die Teller aber wie gehabt auch durch die Verspätung mehr als genügend vorgewärmt waren, war dies ein absolut zu vernachlässigender Aspekt der am Tisch überhaupt nicht mehr zu spüren war, ich habe mir schlicht diesmal nicht die Finger verbrannt, nicht mehr und nicht weniger.
Nicht nur die Pasta duftete sehr speichelfördernd, her mit dem Weinkühler also und auf zum Esstisch….
| Vorspeise |
Spaghetti aglio, olio e peperoncino – 6,50€
Insalata di Pomodori klein – 2,50€
Insalata Caprese groß – 7,00€
2017 Villa Antinori Toscana IGT Bianco, Cuvée (50% Trebbiano & Malvasia | 35% Pinot Bianco & Pinot Grigio | 15% Renano), Weingut Marchesi Antinori, Florenz, Toskana, Italien
Die klassische italienische Menüfolge konnte ich diesmal leider nicht zelebrieren, leider gibt es nämlich weder Antipasti noch Vorspeisen in irgendeiner Form und es sind gerade diese, die ich in italienischen Restaurants so liebe. Denn den üblichen Pizza und Pasta-Mainstream gibt es schließlich fast überall, wobei sich natürlich auch in diesem die Spreu vom Weizen trennt denn nicht jeder der „Pasta al pomodori“ auf die Karte schreibt, kocht diese auch automatisch in beglückender Art und Weise und gleiches gilt natürlich auch für Pizza aber ich hoffe man versteht, was ich damit sagen will, auf Dauer wäre mir so ein „Rumpf-Angebot“ zu eintönig.
Aber man denkt sicher auch in diesen Zeiten zweckorientiert und an seine Zielgruppe und somit ergibt es aus Sicht des Restaurants – wie nicht selten in Solingen in dieser Konstellation und Preisklasse zu finden – mehr Sinn, statt auf Vorspeisen-Vielfalt zusätzlich auf Imbiss-Klassiker und Schnitzel zu setzen, wobei auch diese in Teilen italienisch inspiriert sind und der Italien-Part der Karte den Löwenanteil darstellt.
Ich machte wie so oft aus der Not eine Tugend und bestellte mir meine liebste Vorspeisen-Pasta Variante als Hauptspeisen-Portion, und diese sollte unglaubliche Dimensionen besitzen.
Leider habe ich es wieder versäumt, den Behälter zu wiegen, die Spaghetti AOP hätten aber spielend für drei normale Esser als Primo Piatto getaugt, die Portion war absurd groß.
Spaghetti aglio, olio e peperoncino
Auf dem Tellerbild findet sich somit ca. ein Drittel der gelieferten Menge, siehe oben, der Alu-Behälter war zum Bersten gefüllt.
Ich habe die Pasta ordentlich mit dem verheißungsvoll leicht rötlich schimmernden Öl durchmengt bevor sie auf den Teller kam und leider habe ich danach einige Momente zu lange gewartet mit dem Foto, so dass die oberste Schicht bei hastiger Betrachtung vielleicht etwas trocken aussehen könnte, aber wenn man sich das Bild in groß betrachtet, bekommt man einen besseren Eindruck.
Das war eine handfeste positive Überraschung, ganz puristisch ohne unnötiges Beiwerk wie Tomaten, so wie es sein soll, dazu noch trotz Lieferung hinreichend al dente ohne einen Hauch von Matschigkeit.
Das Öl aromatisch und gefällig, der Knoblauch generös in der Menge und nicht in der Pfanne bitter geraten in feinen Scheiben, dazu Peperoncini Flocken die es in sich hatten in idealer Dosierung und fein gehackte frische Petersilie.
Das sollte sehr gut schmecken und ein Teil davon auch noch am nächsten Abend, in der Pfanne gebraten mit einer Handvoll argentinischer Rotgarnelen aus eigenem Bestand, selten war Resteverwertung köstlicher in letzter Zeit:
Restefest
Dazu hatte ich mir einen kleinen Tomaten-Zwiebel-Salat bestellt und auch wenn es auf dem Foto vielleicht nicht so ganz rüberkommt, war auch diese Portion für die geradezu lächerlichen 2,50€ mehr als anständig. Anderenorts bekommt man für dieses Geld eine kleine, unansehnliche Plastikschale die man mit dem Salat vollstopft und keine kleine Schüssel, in der man sogar noch mit etwas Basilikum dekoriert hat.
Insalata di Pomodori klein
ca. ein Drittel der Menge
Natürlich sind das wie üblich schon optisch keine Fine-Dining Salate sondern bäuerliche Küche aber als solche gefiel mir das sehr gut, die Tomaten schmeckten nach weit mehr als Wasser und das Essig-Öl Dressing kam wie erhofft mit einem einfachen, kräftig zupackenden Weinessig, tutto bene.
Der begleitende Wein kann wohl als einer der bekanntesten Weißwein-Exporte Italiens gelten, seit 1932 steht diese erfrischende Cuvée für toskanische Weinkultur und war eine gute Wahl zur Pasta, auch wenn hier etwas mehr Säure in Form eines gereiften Pfalz-Rieslings sicher auch gut gepasst hätte; zum rot-weiß karierten Tropfkerzen Klischee natürlich auch ein Chianti Classico.
2017 Villa Antinori Toscana IGT
Dass der Insalata Caprese von meiner Madame kein klassischer solcher ist war schon klar, weil „grüner Salat“ als Bestandteil mit auf der Karte stand.
Und auch wenn das „etwas“ *hüstel* grobschlächtig wirkt und ich noch witzelte, ob man die Tomaten und den Käse ob der Größe der Stücke mit einer Axt zerteilt hätte erntete ich umgehend finstere Seitenblicke, „dafür gibt es Messer!“ hörte ich gepaart mit dem Ausdruck großer Zufriedenheit.
Insalata Caprese groß
Besonders gelobt wurde das aromatische Öl und die Tatsache, dass es sich um einen frischen Pflücksalat beim grünen „Fundament“ handelte und nicht so oft wie bei einfachen Italienern nur um schnöden Eisbergsalat – naja, form follows function, irgendwie, manchmal.
| Hauptgerichte |
Pizza Inferno groß (30cm) (+Paprika) – 7,50€ (+1€)
Risotto alla Francescana – 8,00€
Eigentlich hätte ich nach der Pasta niemals eine Pizza bestellt, aber da ich hier noch nie gegessen hatte dachte ich, eine Pizza wäre allererste Kritikerpflicht angesichts dessen, dass sie hier von den Stammgästen so hoch gelobt wird.
„Alles so schön grün hier!“ war mein erster Gedanke, als ich meine Pizza Inferno in ihrem Karton erblickte, mit milder grüner Peperoni meinte man es sehr gut, was zusätzlich dadurch unterstützt wurde, dass man die zusätzlich gewünschte Paprika in feinen Streifen in roter und grüner Variante einsetzte.
Pizza Inferno groß
Eigentlich mag ich es lieber, wenn man weniger Peperoni verwendet, dafür eine rote scharfe in dünnen Ringen, auch haben mir die grünen einfach zu viel Kerne so dass ich einige herunterpflückte nachdem ich das Foto gemacht hatte.
Da ich ahnte, dass die Inferno ihren Namen wahrscheinlich wie so oft nicht ganz verdient hat, sorgte ich vor, mit spontan am Nachmittag vorbereitetem Chili-Knoblauch Öl sowie zusätzlich einem absoluten Teufelszeug aus dem Glas, das ich vor einiger Zeit aus Venetien mitgebracht hatte.
Der Löffel für Härtefälle! :-)
Chili-Knoblauch Öl aus der heimischen Küche
Für letzteres bräuchte man eigentlich einen Waffenschein oder eine Gefahrgut-Unterweisung, mich wunderte abermals, dass es sich nicht durch Pizza, Teller und den Tisch geätzt hat, aus dem Placebo-Inferno wurde ein Höllenfeuer, nur gut, dass ich es in weiser Voraussicht sehr sparsam und nur auf einer kleinen Fläche verwendet hatte, aber ein wenig Leid gehört für mich bei einer Inferno dazu, wenn auch wohldosiert.
Der Teig gut gebacken mit Charakter im Geschmack, der Boden hatte natürlich gelitten aber ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie diese Pizza Sekunden nach dem Backen geschmeckt hat und das war sehr erfreulich, was sich auch am nächsten Abend bestätigte, als ich die übrig gebliebene Hälfte beherzt im Ofen erwärmte.
Boden Detail
Der Rand im Anschnitt zeugte von ausreichender Teigführung ohne das er in die neapolitanische, fluffig voluminöse Richtung ging, was ich aber gar nicht so gerne mag, es sättigt einfach zu schnell.
Rand im Detail
Gut gefiel mir auch die etwas dicker geschnittene Salami, schöner, leicht rauchiger Eigengeschmack, ebenfalls mit Charakter, alles in allem eine gute Pizza, die ich bei Wiederholung mit scharfen Chilis in verringerter Menge bestellen würde.
Die klassische Pasta-Auswahl ist für eine kleine, preiswerte Trattoria mehr als ausreichend aber das man Risotti anbietet ist jetzt zwar keine Riesensensation aber auch nicht überall zu finden in diesem Genre.
Das Risotto alla Francescana der Risotto sehr schätzenden Frau am Tische sollte ebenfalls positiv überraschen, ich fand den Versuch zunächst sehr mutig.
Risotto alla Francescana
Aber dieser Mut sollte belohnt werden, ein gelungenes Risotto mit frischen Champignons, Erbsen, gekochtem Schinken, Tomatensugo und einem Schuss Sahne.
Auch wenn auf dem Teller von „all' onda“ nicht mehr viel übrig war: die Konsistenz und Textur waren erfreulich, hinreichend „schlotzig“ mit leichtem Biss, natürliche Aromen ohne jegliche Convenience, bodenständige, einfache Küche ohne Schnörkel, beim Reis glaube ich übrigens an Carnaroli, Arborio ist runder wie ich meine.
Wer jetzt bei 8 Euro nur anhand des Fotos seinen gehobenen Gourmet-Ansprüchen freien Lauf lässt und dies alles furchtbar findet kann dies natürlich gerne tun, ich habe es probiert und fand es gelungen; es schmeckte gut und ich bin eigentlich kein Risotto Fan weil sie oft so laff geraten.
Denn auch hier sagte Madame, die noch großzügig Parmesan obenauf gab, dass dieses zusätzliche Salz erst den letzten Schliff gab. Sie schaffte nur knapp die Hälfte und der Rest blieb für den Samstag übrig und wurde dann nicht minder zufrieden verspeist, ein durchaus gelungener Versuch wenn auch keine Totaloffenbarung.
| Dessert |
Tiramisu klassisch – 3,00€
Limonen Tiramisu – 3,00€
Solide sollte es weitergehen, die ausdrücklich hausgemachten Tiramisu empfand ich als optisch gelungen, auch wenn man sie nicht als Tellerdessert ausgeführt hatte aber was will man bitteschön für drei Euro erwarten?
Und für dieses Geld bot man eine solide Leistung wie ich meine, in beiden Fällen.
Die klassische Variante reichte zwar auch hier nicht an mein persönliches Solinger „Benchmark“ Tiramisu vom Di Vino heran, dazu fehlte mir auch hier u.a. die sündige Mascarpone-Schwere, auch wenn ich glaube, dass man ein wenig davon verwendete.
Tiramisu klassisch
Dennoch hatte sie mit ihrem wunderbar durchtränkten Biskuit und schönen Kaffeenoten viel von dem, was dieses Dessert so beliebt bei Groß und Klein macht, würde ich jederzeit wieder bestellen.
Die Variante von der Zitrusfrucht war dann nochmal eine kleine Steigerung in sich, das schmeckte rundum herrlich, besonders die geschmacklich an nicht zu süßen Limoncello erinnernde Fruchtmasse obenauf wirkte sehr erfrischend in Kombination mit der nur leicht zitrisch-säuerlichen Sahnemasse.
Limonen Tiramisu
Auch hier wieder große Zufriedenheit bei meiner sichtlich erfreuten Mitbewohnerin, als ich probieren wollte wurde ich gar ermahnt, mir ja nicht zu viel einzuverleiben, wo kämen wir da hin?
Ein passender, stimmiger Schlusspunkt hinter einem in vieler Hinsicht gelungenen kleinen Essen, gut gesättigt aber nicht im „rolling stone“ Modus ging es auf die Sofas, Thomas Gottschalk moderierte eine Retro Show im SWR, prima, passte ja hervorragend als nostalgische Klammer mit Blick auf die heutige Einleitung.
Fazit
Eine solide, bodenständige Leistung der Küche, ich habe teilweise weniger erwartet muss ich gestehen. Daher für die Küchenleistung heute, wie immer in Relation zum Preisgefüge, solide 4 Sterne.
Für den Service gebe ich ebenfalls vier Sterne: sehr, sehr freundlich aber fast 25 Minuten Verspätung und den fehlenden Bon fand ich nicht ganz so prima diesmal.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis sehe ich bei knappen 5 Sternen, man bekommt hier eine ganze Menge für sein Geld und wen man es geschickt anstellt, kann man angesichts der Preise für 20 Euro eine vierköpfige Familie satt und glücklich machen, sicher auch ein Grund für den langjährigen Erfolg der Trattoria.
Bei der Gesamtnote komme ich auch auf grundsolide, maximal positiv konnotierte vier Sterne und damit eine klare Empfehlung für bodenständige italienische Kost zum kleinen Preis.
Wünschenswert wäre neben der ein oder anderen optischen Geschichte (Caprese, Pizza Belag) die man mit etwas mehr Liebe fürs Detail schnell verbessern könnte vor allem ein Angebot Richtung Vorspeisen und Antipasti und etwas mehr Auswahl bei Fleisch oder Fisch. So hätte ich mir nach der Pasta gerne auch ein kleines Bistecca gegönnt.
Dann wären angesichts der Preise zukünftig sicher auch höhere Sterneweihen im Familien-Italiener-Universum möglich...