"Persische Tapas und gute Weine......."
Geschrieben am 24.01.2018 2018-01-24 | Aktualisiert am 24.01.2018
"Ich hab' sie wieder, meine Gottesgabe........"
Geschrieben am 21.01.2018 2018-01-21 | Aktualisiert am 22.01.2018
Montag: | 18:00 - 24:00 Uhr |
Dienstag: | 18:00 - 24:00 Uhr |
Mittwoch: | 18:00 - 24:00 Uhr |
Donnerstag: | Ruhetag |
Freitag: | 18:00 - 24:00 Uhr |
Samstag: | 18:00 - 24:00 Uhr |
Sonntag: | 11:30 - 14:00 Uhr und 18:00 - 24:00 Uhr |
Unter der Woche sind Reservierungen auf Anfrage möglich Unsere Küche hat bis 22 Uhr für Sie geöffnet. Betriebsferien: 02. Juli - 16.Juli
Das Shiraz hat seit Herbst 2017 seine Türen ganz still eröffnet und will ohne großes Marketing nur über Mundpropaganda hoffentlich zufriedener Gäste bekannt werden, so der Kellner, und ich vermute auch Inhaber, zu uns am Besuchsabend.
Also trafen sieben gut gelaunte Menschen am Besuchsabend im Shiraz ein und nahmen das neue Restaurant in Augenschein. Vorher residierte hier jahrelang eine Bierkneipe mit Namen "Eulenspiegel" und war zumindest von mir nicht weiter wahrgenommen worden. Die neuen Besitzer hatten Außen wie Innen nicht sehr viel verändert, deswegen war der Betreiberwechsel auch lange nicht aufgefallen, obwohl ich fast jeden Freitag Nachmittag dort auf dem Markt meinen Käse und meinen Fisch einkaufe. Außen wie Innen hat sich das Ambiente nicht groß verändert, und ich gebe zu, dass es nicht so war, dass ich ohne Skepsis Platz nahm. Es ist schon ein sehr ausgeprägtes Kneipenambiente. Immerhin nahmen wir unter einem Sternenhimmel Platz.
Da war dann doch ein wenig Romantik im sonst rustikalen Ambiente. Dann kamen die Karten, sie sind auf der HP oder bei FB nicht einsehbar, deswegen hier die beiden Seiten mit den Gerichten auf zwei Fotos.
und
Viele Gerichte werden als kleine Tapas-Portionen angeboten. Da wir uns mal einen Überblick über die Küche verschaffen wollten, war das von Vorteil. Es wurden eine breite Auswahl an Gerichten bestellt und diese in verschiedenen Gängen serviert, so dass sich das Essen über ein recht lange Zeit hinweg zog. Erstaunlich dann der Blick in die Weinkarte. Hatte ich am WE noch bei der Gottesgabe eine sehr freudlose Weinauswahl kritisiert, hier das genaue Gegenteil davon. Vielleicht 30 Positionen offene und Flaschenweine in einem sehr durchdachten Mix von Qualitäten. Ausnahmslos Winzerweine, viele VDP Weingüter darunter, aber auch gute europäische und australische Weine. Die Auswahl eines Weines war wirklich schwer, letztendlich setzte sich bei den meisten am Tisch ein weißer Wein durch, ein Weißburgunder
vom Gut Hermannsberg an der Nahe. Das weckte Erinnerungen, denn im September 2016 waren wir in diese Weingut eingekehrt bei unserer Nahe-Wein-Wanderung. Einige Gläser eines australischen Shiraz fanden auch Anklang. Fein, dass hier das Thema Weinbar so konsequent gut aufgegriffen wird. Ich glaube, das war der erste Wein vom Gut Hermannsberg, den ich in einer Restaurantkarte gefunden habe.
Nach angemessener Wartezeit dann die erste Auswahl an Speisen, die uns die Küche servieren wollte.
Ich kann und will hier gar nicht alle Gerichte im Einzelnen aufzählen und bewerten. Bestimmt wird die Küche von Knoblauch, Pfefferminze, Röstzwiebeln, Oliven, Tomaten, Gurken, Walnüssen, Berberitzen, Granatapfelsauce, Pflaumen, Auberginen, und natürlich Linsen und Reis, sowie Lamm und Hühnchen. Auch der zweite Auswahlgang eine Augenweide
Genauso lecker wie die erste Auswahl. Ein paar Teilgerichte will heraus heben, weil nachhaltig geschmacklich in Erinnerung geblieben. Etwa ein Gericht mit Hühnchen:
Jooje Safran (schreiben kann ich es, aussprechen nicht) genannt. Hühnchen mariniert mit Safran und Röstzwiebeln, serviert mit Tomaten und Minze auf einem sehr dünnen Fladenbrot, vermutlich wird es in Persien in diesem auf die Hand genommen und gegessen. Mitteleuropäer wie wir nehmen sich was vom Teller, auch weil alle probieren wollen, und streiten sich dann um das mit dem Safransud getränkte Brot. Mein absoluter Favorit gestern! Auch sehr lecker was vegetarisches
Kaschke Bademjoun genannt (siehe oben), waren das gebratene Auberginen mit persischem Quark, gebratene Minze, geröstete Zwiebeln und Tomaten. Das Resultat war ausnehmend gut. Weiter ging es mit klassischem Kabab Digi
Aus Rindsfleisch hergestelltes Kebab in der Pfanne gebraten, wieder mit Tomate und Minze. Ungewöhnlich, weil nicht gegrillt und somit auch kein Raucharoma. Dafür aber mit sehr saftig und "schmackig". Männeressen, dass auch die Frauen mochten. Allgemeiner Sieger des Tapas Ranking, nach meinen Eindruck, am gestrigen Abend aber Adasi
Ein Eintopf aus Linsen und Tomaten, mit gebratener Minze und Röstzwiebeln. Zusätzlich waren noch Eier in den Eintopf gegeben worden. Das Resultat war sehr lecker und gehört unbedingt bestellt hier. Sehr empfehlenswert auch die Lammhaxen mit verschiedenen Saucen, wir hatten diese einmal mit Spinat-Pflaumen-Sauce und einmal mit Granatapfel-Walnusssauce, und ich nehme mir nicht heraus, eine davon mehr als die andere zu loben. Das Essen hatte sich über einen langen Zeitraum erstreckt, da es die Küche geschickt hinbekam, immer dann neue Tapas zu servieren, wenn die vorherigen weitgehend aufgegessen waren. Das Betreiberpaar (nehme ich an) informierte über alle Gerichte, so war es eine schöne Exkursion in die persische Küche. Dessert wird angeboten, aber keiner war mehr in der Lage, noch irgendwas zu essen, also iranischer Tee (mit Bergamotte, wie ein Earl Grey) für einige Tischgäste sowie ein persischer Mokka für mich
Der wird mit Milch versetzt am Tisch serviert. Typisch arabischer Mokka mit hohen Feststoffgehalt! Sehr intensiv und lecker!
Wie schon gesagt, wurden wir vom Service umfassend über die einzelnen Gerichte informiert. Auch ansonsten waren wir gut und aufmerksam umsorgt. Das dabei einige formelle Fehler geschahen beim Umgang mit dem Gast ist dem Umstand geschuldet, dass offensichtlich beide Quereinsteiger sind. Aber die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Bewirtung wog das ohne weiteres auf!
Die Preise sind dem Gebotenem äußerst angemessen, fast ein wenig zu günstig! Gesamtbetrag kann ich nicht nennen, weil ich eingeladen war.
Fazit: Eine sehr leise in Erscheinung getretene und eine nach dem ersten Besuch sehr erfreuliche Bereicherung der "Rheinenser" Restaurantlandschaft. Ich wünsche den Betreiber von Herzen viel Erfolg! Es wird nicht ganz einfach in diesem Haus eine nachhaltig erfolgreiche Gastronomie zu betreiben, weil man etwas "ab vom Schuss" ist. Aber wie schon zu Beginn gesagt, ist man erst mal drin im guten Haus, dann wird man Teil der positiven Mundpropaganda! In diesem Sinne meine Empfehlung für das Restaurant Shiraz, persische Tapas und Weinbar im besten Sinn.