"Wenn der Koch nur das Gewürzregal gefunden hätte. Die Bedienung geht zum Lachen eh in den Keller."
Geschrieben am 01.10.2019 2019-10-01 | Aktualisiert am 01.10.2019
"Schönes Ambiente. gute Getränke. ..."
Geschrieben am 06.02.2013 2013-02-06
"War zum ersten mal dort und sehr po..."
Geschrieben am 24.01.2013 2013-01-24
Ja, genau DAS Mutlangen vom NATO Doppelvertrag.
Und, NEIN, wir hatten nicht die Schwiegermutter als Pershing II Ersatz dort stationiert.
An einem schönen Sonntag den Höhenrücken des Welzheimer Waldes entlang zu fahren hat ja schon was für sich. Auch wenn es „nur“ darum geht die Schwiegermutter abzuholen. Entgegen der landläufigen Meinung ist die meinige doch eine ganz liebe. So ganz ohne atomares Abschreckungspotenzial.
Da Schwiegie im Haus noch ein Mittagessen bekam suchten wir uns in der Umgebung vorab schon mal eine Einkehr. Natürlich war hier auf GG noch keine aussagekräftige Rezi zu den zwei Pizzerien in unmittelbarer Nähe. Nur leeres Geschwafel der gewöhnlich schmallippigen Googlekönner unter den Möchtegernrezensenten.
So blieb es an uns nach Bauchgefühl die Teigfladenproduktionsstätte unserer Wahl zu bestimmen.
An einem Sonntag gibt es gegenüber des Da Leo bei den umliegenden Geschäften mehr als ausreichend Parkplätze. So konnten wir quasi fast vor der Türe unser Schnauferle abstellen.
In’s Haus rein (und damit auch zu den Toiletten) müssen ein paar Stufen erklommen werden. Der seitliche (gepflasterte) Biergarten ist aber ebenerdig, quasi barrierefrei, zu erreichen.
Wir hatten Samstag zuvor kurz angerufen um einen Tisch zu reservieren und so war es nur kurz nötig das Haus zu entern um unsere Ankunft bekannt zu geben.
Nett sah’ es darin aus. Es bleib mir aber nur Zeit ganz schnell die Theke abzulichten bevor wieder Betrieb in Gestalt einer von 3 Bedienungen (zwei Damen und ein Herr) vorhanden war. Alle, Bedieneusen wie Bedienerich, waren schwarz gekleidet mitsamt T-Shirt mit Restaurantemblem.
Wir wurden jedenfalls freundlich begrüßt und uns wurde die Wahl unter den Zweiertischen im Garten gelassen.
Bequeme Rattanstühle an Holztischen hießen uns darüber hinaus willkommen. Der Bereich war mit eine hellen Stofftuch markisenartig beschattet. Ein angenehmes Sitzen war da schon drin. Sein Scherflein dazu bei trug auch das angenehme, sonnige Wetter.
Die kartonierten Karten wurden umgehend an den Tisch gebracht und ich war schon auf der Suche nach einer Diavolo oder Vesuvo oder… als dann auch schon die Getränkeabfrage kam. Da ich wohl erst in deren 1-2h wieder vollends fahrtüchtig sein musste und in Anbetracht der dann anwesenden Schwiegermutter war mir natürlich nach einem, der Entspannung dienenden, Weißbier (3,30).
Meiner lieben Frau war es nach einem Spezi (0,4l zu 3,20) und einem stillen Wasser (0,2l zu 1,80). Im Nachhinein betrachtet: Ganz schön stolzer Preis für ein stilles Wasser…
Schaute darum die junge Bedienung immer so ernst?
Nun denn, ich fand meine Diavolo. Hier hörte sie auf den Namen Pizza Pazza (8,70) mit Salami, Pepperoni, Zwiebeln, Knoblauch, Oliven, Oregano, scharf.
Meiner lieben Frau war es nach einem Bistecca Milaneo (15.20).
Gemeinsam wählten wir für zuvor einen Insalata con Tonno (8,80).
Da bei dem Bistecca ein kleiner Beilagensalat includiert war fragten wir nach, ob diesr weg gelassen werden könne. Frau Ernst erwiederte daraufhin, daß dies möglich sei aber der Preis der selbe bliebe.
Dann blieb der Beilagensalat eben auch.
Auch die Nachfrage nach der Bedeutung des Namens der Pizza (Pazza) blieb ernsthaft im Ungefähren stecken. Eine Nachfrage beim Namensentwickler/-erfinder blieb aus. So ernst war die Sache dann auch wieder nicht…
Nach angenehmer Zeit, der Freisitz füllte sich zusehends und unsere Reservierung stellte sich als durchaus sinnvoll heraus, kam dann der Insalata.
Schön angerichtet war er. Auch durchgehend mit einem leichten Dressing angemacht zeigte er sich aber quantitativ durchaus sehr überschaubar. Um dem Dressing etwas nachzuhelfen erbaten wir etwas Essig und Öl welches in Form einem Menagerie umgehend an den Tisch kam.
Ja die Dame war immer schnell erreichbar und sehr aufmerksam. Aber sie kuckte so ernst. Dabei wollten wir doch garnix mitgehen lassen…
Die dazu gereichten Pizzabrötchen waren noch angenehm warm und hatten eine gute Kosnsistenz. Im Grunde eigentlich richtig gut.
Da ich zur Pizza (natürlich) Knoblauch orderte war meiner Frau natürlich auch daran gelegen, daß Ihrem Gericht die stinkende Rose beigefügt würde.
Und so kamen dann auch relativ zügig die Hauptgerichte.
Aber was bekam meine liebe Frau?
Drei Fritteusenschnitzel der besonders trockenen Art. Zum Ausgleich waren sie dafür nahezu ungewürzt. Die frittierten und panierten Schuhsohlen bekamen natürlich, wie gewünscht, Knoblauch ab. Irgendwie oben drauf geläppert. Dummerweise ging dem Knoblauch auch noch die Intensität irgendwie ab und es kam der Verdacht auf, daß es sich um eingeöltes Knoblauchgranulat handeln könnte. In Ermangelung der Erfahrung mit Knoblauchgranulat (solche kulinaruischen Tiefschläge befinden sich in unserer Küche einfach nicht) kann ich dies letztlich nicht hundertprozentig sagen. Aber kein Geschmack dürfte m.E. schon ein Hinweis in die Richtung sein.
Gleiches auf meiner Pizza. Der Knoblauch ging irgendwie ab bzw. hatte an dem Tag frei. Dabei wäre Knoblauch im Beisein der Schwiegermutter… ach lassen wir das ;-)
Grundsätzlich war die Pizza keine Schlechte. Konsistenz war gut, der teig bis zur Mitte fest aber nicht hart und der Rand einigermaßen luftig aufgegangen. Wenngleich ich das etwas luftiger und am Rande des randes krosser mag. Persönliche Präferenzen letztlich. Was nicht zu den persönlichen Präferenzen zählen dürfte/sollte: Geschmacksintensität. Ja die Pizza war etwas sehr zurückhaltend. Die eine Spur zu sehr um zu sagen, daß es eine Gute gewesen wäre. Dazu kam, daß der Oregano (oder das, oder wie will das Zeugs heutzutage genannt werden? Man kommt da ja nimmer mit) nicht gleichmäßig darüber verteilt war sondern sich der Rudelbildung bezichtigen lassen musste. Die Pepperoni waren Lombardos aus dem Einmachglas und die zeichnen sich eben für gewöhnlich als sehr milde Paprika aus. Überhaupt: Wo war das „scharf“? Nix aber auch garnix kitzelte im Gaumen.
Dies bei Frau Ernst (gebohrene Düster) angesprochen kam ein Chilipulver an den Tisch.
Chilipulver. Ach herrjeh, wie schwach war das denn? Nicht das Pulver sondern die Tatsache, daß es kein vorgefertigtes Chiliöl gab.
Das Chilipulver konnte letztlich was und gab Schärfe mit. Aber wie das so ist eben eine staubige Schärfe. Verzichte ich gerne darauf.
So wie wir nach diesem Erlebnis allgemein Verzicht üben wollen.
Wir verzichten irgendwie gerne auf einen Wiederholungsbesuch. Nicht, daß es hier nicht sehr sauber und sogar auch richtig schön gewesen wäre. Wichtig ist und bleibt eben auf dem Teller. Da fehlte eben die eine oder andere Spur Geschmack. Keine Frage, die Pizzen sind nicht per se schlecht, aber auch nicht besonders gut. Und wenn die Bedieneuse nicht mal gar kein Lächeln zustande bringt, dann bringen wir eben den Wiederbesuch nicht zustande.