""Alpines" mitten zwischen Bären"
Geschrieben am 18.10.2015 2015-10-18 | Aktualisiert am 19.10.2015
"Die "Bärenstub", verzogen ins Mandelbachtal (direkt gegenüber von Gut Gräfinthal) und dort seit Mai 2014 geöffnet"
Geschrieben am 23.02.2015 2015-02-23 | Aktualisiert am 18.10.2015
Serviceleiterin Jessica Baldauf herzlich, freundlich und zuvorkommend wie eh und je (geändert hat sich nur ihre Haarfarbe); auch die anderen uns bekannten Servicekräfte sind noch da, was sicher für das gute Betriebsklima der "Bärenstub" spricht. Auf Nachfrage teilt uns Jessica mit, dass das an alter Stätte bestens eingeführte monatliche große Frühstück/Brunch, das von uns immer sehr gerne besucht worden war, am neuen Standort Gräfinthal immer noch nicht realisiert worden ist. Das "Alpenambiente" ist nach wie vor unverändert, die Speisekarte weist kaum Änderungen auf (die Speisekarte auf der "Bärenstub"- Homepage ist allerdings nicht mehr so ganz à jour) und ist mit Rücksicht auf die vielen Besucher aus unserem Nachbarland Frankreich (auch heute kamen die meisten Gäste von dort) zweisprachig. Geärgert hat mich, dass auch hier Garnelen als "Scampi" verkauft werden. Nur wenn man in der weiterführenden Erklärung zum Gericht plötzlich von sechs Riesengarnelen liest, kann man das Gericht anstelle von "Scampi-Pfanderl flambiert" doch auch gleich "Riesengarnelen-Pfanderl flambiert" nennen! Alles andere ist Betrug am Gast.
Doch nun zu Erfreulicherem, dem Essen: Als Vorspeise hatten wir "Sechs Froschhaxn nach Art des Hauses" (mit Knoblauch, Zwiebeln, Olivenöl, Petersilie und Kirschtomate") für EUR 8,90 bzw. das bereits erwähnte "Scampi-Pfanderl flambiert" (sechs Riesengarnelen flambiert mit Pastis, mit Knoblauch, Petersilie und Kirschtomate) für EUR 9,90. Dazu gereicht wurde zweierlei Brot und je zwei "Erfrischungstücher" zum Säubern der Finger nach dem Essen, da diese Gerichte weitgehend unter Verzicht auf Messer und Gabel verzehrt werden. Die Froschhaxn bzw. "Pieds de Grenouille" sind nicht mein Fall, waren aber sehr gut, genau wie die Riesengarnelen, die im Schmetterlingsschnitt sprich teilentschalt gegart waren. Hier war ausser dem Namen des einen Gerichtes wirklich alles stimmig. Getrunken haben wir Allgäuer Büble Hell, Aperol Sprizz, Grauburgunder und als Digestif Cerise.
Als Hauptgerichte hatten wir als der Abteilung Woa´s Guat´s vom Berg das "Alpen-Cordon Bleu... aus der Alpen-Life-Style-Küche" (mit den Apostrophen und den Bindestrichen kann man es auch übertreiben!) für EUR 18,90 und aus der Abteilung Woa´s für Spießer den "Steirer Fleischspieß" für EUR 19,50. Das Cordon Bleu war natürlich wie es sich gehört vom Kalb und gefüllt mit Tiroler Schinkenspeck und Bergkäse; dazu gab es Pommes Frites und Salat. Ein wenig mehr Würze hätte dem Cordon Bleu durchaus gut getan und es war für unsere Begriffe ein bisschen sehr dick,entweder nicht optimal geschnitten oder nicht gut genug geklopft. Geschmeckt hat es natürlich trotzdem. Der gewünschte Gargrad für den Steirer Spieß war bei der Bestellung erfragt worden. Und so kam der Spieß (vom Steiermärkischen Almochsen in Bio-Qualität mit Zwiebeln, Papirka, Bauchspeck, Tomate, Rotweinsauce, Bratkartoffeln mit Schinkenspeck und Ratatouillegemüse) dann auch. Die Fleischstücke hatten beste Rumpsteakqualität und waren medium gegart, die Bauchspeckscheiben, die Zwiebelstücke und die Bratkartoffeln waren schön kross, von Paprikaanteilen habe ich nichts bemerkt und die Rotweinsauce im Näpfchen war excellent. Etwas beschwerlich aus einem quadratischen Gefäß (schmal und hoch) herauszuporkeln war das Ratatouillegemüse; hier hätte ich mir ein zum Rotweinsaucennäpfchen adäquates Gefäß gewünscht. So habe ich, der Porkelei schließlich leid, fast die Hälfte des Gemüses stehenlassen. In der Homepage-Speisekarte ist der "Steirer Spieß" nicht vom Steiermärkischen Almochsen in Bio-Qualität wie auf der Original-Speisekarte auf Papier aufgeführt sondern vom Argentinischen Rumpsteak; so oder so: er war ganz vorzüglich!