Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
(Johann Wolfgang von Goethe)
Welch ein Zufallsfund der Trüffeline und dabei ein Volltreffer! Ein Geheimtipp ? Wer weiß .... denn in dieser feinen, kleinen Jugendstilvilla im Grünen, kann man gehobene, provencalische Küche genießen.
Eigentlich nennt sich dieses Restaurant "Edmont' s Literaturcafé Hexenhaus" .Ein Hexenhäuschen vom Feinsten stellte sich da im Net vor und die besuchte Speisekarte ebenso .Über die Reservierungsfunktion bestellte ich sogleich einen Tisch. Da dies ca. drei Stunden vor der Öffnungszeit erfolgte, blieben wir bis zur Ankunft zwischen Hoffen und Bangen.
In einem ruhigen Wohngebiet im Grünen vor den Toren von Berlins baute einst zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts ein wohlhabender Tuchmacher diese bezaubernde kleine und verwinkelte Jugendstilvilla für eine seiner Töchter.Schon das verwunschene Äußere verzaubert ... oder soll ich besser sagen verhexte uns .... und wir schauten uns dieses architektonische Unikum mit seiner holzrindenen Fassade , der Dachterrasse, Erkern und Türmchen erst einmal genauer an .... ich war total verzückt ... mein Schatz eher verwundert bis fasziniert, bevor wir über eine schmale Treppe in das Innere hinab stiegen.
Vom Inhaber und dem Personal wurden wir sehr freundlich empfangen und durch die Hexenküche ;-) hindurch, in der der Duft von köstlichen Speisen waberte über eine schmale Holzstiege hinauf geleitet. In einem der Zimmerchen, die anheimelig und gemütlich mit Tischen und Stühlen ausgestattet sind, bot man uns höflich einen Tisch für vier Personen an, da fast alle Tische für zwei Personen reserviert waren , bis auf ein kleines Tischchen in einem kleinen Erkerchen.
Das Eckchen war so muggelig, dass wir uns für dieses entschieden. Freundlich und zügig wurde die hübsch gestaltete Speisekarte gereicht und die Getränkewünsche nach kurzer Zeit aufgenommen.
Die sehr kleine Karte mit auserwählten Speisen provencalischer Küche verhieß gehobene kulinarische Genüsse, mitunter bodenständig ohne Schnörkel und Schnischi.
Wir wählten ein dreigängiges Menue, bestehend aus:
Kürbiscremesüppchen mit Knusperspeck
Zarter Pfifferlingsbraten vom Black Angus Rind an Kartoffel - Sahnepürree und Gemüsen
oder
Fischertöpfchen nach südfranzösischer Art (mit Meerbarbe, Steinbeisser/ Seeteufel und Gambas)
Trio von hausgemachten Desserts in Gläschen
Vorab wurde uns ein Körbchen knusprigen rustikalen Weißbrots mit einem herzhaften Aufstrich gereicht.
Das Kürbiscremesüppchen, dekoriert mit einem knusprigem Speckstreifen, der einen Gegenpunkt zur milden Süße des Kürbises setzte, kündigte die darauf folgende Hauptspeise durch die Aromatisierung mit einem Klecks getrüffelten, "butterigen" Kartoffelstampf an.
Letzterer begleitete auf erstaunlich elegante Weise die beiden Hauptgerichte, von denen Herr Nike den Braten und ich das Fischtöpfchen wählte.Beide Gerichte waren perfekt gegart. Der Edelfisch in mit Weißwein aromatisierter Sauce ebenso wie das bei milder Hitze langsam gegarte Bratenstück vom Black Angus. Es zerging förmlich auf der Zunge.Auch das knackige saisonale Sommergemüse gefiel Zunge und Gaumen gut.
Nach einer kurzen Pause wurde nicht ohne Erläuterung der Ingredienzien des Servierten - wie bereits bei den Speisen zuvor - das Desert gereicht, welches ebenfalls zur vollsten Zufriedenheit ausfiel.
Die Portionen waren reichlich und sättigend, so dass es mehr nicht hätte sein dürfen.
Wir wurden von dem Service freundlich, umsichtig und höflich bedient, der das genaue Maß im Umgang mit dem Gast traf nicht zu steif und nicht zu locker. Nichts kann ich weniger leiden in der gehobenen Gastronomie, wenn das Personal "vornehmer" ist als der Gast. Ganz im Gegenteil hatten der junge Kellner und seine Kollegin sichtliche Freude daran, den Gast zu verwöhnen.Auch die meist mit Gutschein speisenden Gäste wurden eben so zuvorkommend bedient.
Mein Lob gilt daher für Edmont´s Küche und Service gleichermaßen.
Auch wenn die Rechnung mit Getränken - wobei wir auf Alkoholisches Verzichteten und somit die angebotenen Weine nicht beurteilen können - inclusive Trinkgeld ebenso gehoben ist wie die Küche und bei gerundet 75 € für zwei Personen lag, ist das Preis- Leistungsverhältnis für das Gebotene angemessen.
Hauptgerichte bekommt man hier schon ab ca. 10 € , z. B. die raffinierten hausgemachten Raviolini.
Fünf zu vergebende Sterne sind bei weitem nicht ausreichend, um dieses in jeder Hinsicht außergewöhnliche Restaurant zu bewerten und unserer Begeisterung Ausdruck zu verleihen.
Parken kann man in dem Wohngebiet problemlos vor der Haustüre und im Sommer kann man auch draußen im Garten im Schatten der hohen alten Bäume sitzen.