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Die Homepage des Restaurants ist recht informativ und listet zum Beispiel die Speisekarte komplett auf. Interessant ist dort auch der gastronomische Werdegang des Inhabers, der mittlerweile mehr als 30 Jahre Erfahrung in diesem Metier hat.
Beim Bummel durch die überschaubare Innenstadt hatten wir schon gesehen, dass das Baron über einen umfangreichen Außenbereich im Rücken der Lutherstatue verfügt. Bei einer Lufttemperatur von 13 °C und schon mehreren Regenschauern während des Tages konnte uns diese Option aber nicht verlocken, und so steuerten wir das Innere des Restaurants an.
Im Eingang wurden wir vom Inhaber begrüßt. Ich erwähnte die Reservierung, daraufhin geleitete er uns an einen Vierertisch an der Seite des Gastraums. Es dauerte dann ein paar Minuten bis einer der schwarzgekleideten jungen Kellner uns die Speisekarten reichte, dazu die Cocktail- und die Weinkarte.
Die Karte bietet verschiedene, mediterran inspirierte Gerichte an. Wir diskutierten kurz, hatten aber schon bald unsere Favoriten gefunden. Meine Begleitung entschied sich für „Irische Ochsenbäckchen (sehr zart) / Kartoffelpüree / Prinzessbohnen“ zu 18,50 €, meine Wahl war auf „Duroc - saftiges, leicht marmoriertes Gourmetfleisch vom Duroc-Schwein / Rosmarinkartoffeln / Zuckerschoten“ gefallen, das Ganze zu 19,50 €. Dazu wählte meine Begleitung einen offenen Merlot aus Italien, ich einen chilenischen Cabernet Sauvignon aus dem Valle Central.
Der Kellner bedankte sich, sammelte die Karten ein und verschwand in Richtung Küche.
Kurz darauf erschien ein Kollege und brachte die Weingläser, die gut eingeschenkt waren. Auch nachdem wir beide jeweils von beiden Gläsern einen Probeschluck genommen hatten, lag der Pegel noch genau bei der Markierung. Der Merlot war ungewöhnlich leicht, anders als man es z.B. von französischen Weinen dieser Rebsorte kennt. Der Chilene hingegen hatte deutlich mehr Wumms, erinnerte an einen Zinfandel. Für unseren Geschmack waren sie beide etwas zu warm.
Einige Minuten später kam der gleiche Kellner und brachte ein Körbchen mit Brot und dazu zwei Portionen Creme, die mit unterschiedlichen Kräutern gewürzt waren. Das Brot war kein übliches Weißbrot, sondern aus dunklerem Mehl mit deutlichen Schrotanteilen. Sehr schmackhaft, auch wenn beide Cremes etwas säurelastig waren.
In der anschließenden Wartezeit konnten wir den Service recht genau beobachten. Wir haben acht junge Kellner gezählt, was für ein Lokal dieser Größe trotz der Außenplätze schon recht viel scheint. Dementsprechend schritten die jungen Männer des Öfteren durch die Gänge, trugen dabei aber die Nasen ein wenig hoch, so dass sie nicht immer mitbekamen, wenn an einem Tisch z.B. etwas abzuräumen war.
Ganz anders der Patron: Er hatte seine Augen fast überall und dirigierte seine Crew mit deutlichen Handbewegungen.
Nach angemessener Wartezeit brachte ein Kellner dann unsere beiden Teller in rechteckiger Form.
Auf dem Teller meiner Begleitung befand sich auf einem Bett aus Kartoffelpüree ein auf den ersten Blick nicht näher identifizierbarer Haufen, der mit einer guten Menge dunkler Sauce übergossen war, davor die Bohnen. Mein Teller kam mit einigen halbierten kleinen Kartoffeln mit Schale, halb darauf lag ein Kotelett mit kräftigen Grillstreifen. In der Ecke lagen die Zuckerschoten, diagonal gegenüber eine Zitronenspirale als Dekoration.
Beim Anschnitt wirkte das Kotelett erst etwas fest, was sich aber beim Kauen überhaupt nicht bestätigte. Im Gegenteil war das Fleisch zart und sehr saftig. Die Kartoffeln waren gut gegart und nicht zu fest, der Rosmaringeschmack war allerdings etwas schwach.
Von meiner Begleitung hörte ich Ausdrücke der Begeisterung über das Fleisch, das wirklich extrem zart war (ich durfte probieren) sowie auch über den Geschmack der dunklen kräftigen Sauce. Auch das Kartoffelpüree war ohne Fehl und Tadel und gut abgeschmeckt.
Schwachpunkt auf beiden Tellern war jedoch das Gemüse. Anscheinend waren sowohl die Bohnen als auch die Zuckerschoten zunächst gedünstet oder gekocht worden, um dann eine Nachbehandlung in einer Pfanne zu erfahren. Mit dem Resultat, dass beide Sorten von deutlich ledriger Konsistenz waren und auch geschmacklich nicht wirklich punkten konnten.