"Perfekt, perfekter, am perfektesten - Heide Hartweg"
Geschrieben am 20.04.2017 2017-04-20 | Aktualisiert am 20.04.2017
"Freundlich, sportlich, bella Italia"
Geschrieben am 12.06.2015 2015-06-12
"Es ist eine sehr schöne Natur beha..."
Geschrieben am 20.01.2013 2013-01-20
Der letzte Parkplatz vor dem Haus war gerade noch frei. Wegen einem großen Hund unserer Freunde mußte ich erstmal die Stiegen hoch und nachfragen. Grundsätzlich sei es, wenn die Stube nicht ganz voll ist, kein Problem. Telefonischen Kontakt hatte ich jedes mal mit der Wirtin selbst.
Das Haus ist schon älteren Datum, alte Holztreppen an deren oberem Ende die Gäste ein wunderschöner Blumenstrauß auf dem Boden empfängt, führen hoch in die Gaststube. Für die Gäste, die schlecht zu Fuß sind nicht ganz einfach, auch in Anbetracht dessen, daß zum Toilettenbesuch wieder ein Abstieg notwendig wird. Auch wenn das rustikale Ambiente nicht unbedingt meinem Geschmack entspricht, habe ich 5 Sterne dafür vergeben. Die Stube ist zweckmäßig und gleichzeitig liebevoll eingerichtet. So wird gezielt eingesetzte Deko wie ein Kissen, auf dem eine Keramikente liegt, zum Blickfang. Am Eingangsbereich unter der Treppe habe ich ein weißes Porzellanosterei mit einem Kranz aus Zweigen entdeckt - sehr reizend.
Die sechs Tische, in der überwiegenden Zahl Vierertische, die sich auf zwei Räume verteilen, sind eingedeckt mit weißen Stofftischdecken und Stoffservietten und auf den in blau gehaltenen gepolsterten Bänken und Stühlen sitzt es sich bequem. Der Geräuschpegel durch die 40 + Gäste ist angenehm. Später wird es durch einen 6köpfigen Herrentisch etwas lauter.
Das Bild rundet eine nicht nur freundliche, sondern schon gar herzliche jüngere dunkelhaarige Bedienung ab. Durch den fürsorglichen Umgang mit den Gästen sind wir uns sicher, daß diese Dame ihren Beruf liebt. Wer eine solche Perle im Service hat, kann sich glücklich schätzen.
Die Speisekarte habe ich schon vorab auf der HP angesehen um einen Überblick zu bekommen. Zu früheren Zeiten war sie noch mit Preisen und diese nicht mal aktualisiert. Jetzt sind nur noch Auszüge der Karte online. Die Preise sind gehoben und das berechtigt, schreibt doch der Michelin: Viele Stammgäste kommen wegen des leckeren Rostbratens von Gastgeberin Heide Hartweg hierher. Die Speisekarte die wir dann in Händen hielten füllte eine DIN A 4 Seite mit feinen Speisen wie z. b. Lammrücken am Knochen rosa gebraten mit Speckbohnen und Rosmarinkartoffen (ca. 26 Euro), Wiener Schnitzel mit gemischtem Kartoffel-Gurkensalat zu 19 Euro, den es auch als kleinere Portion zu 15 Euro gibt, hausgemachte Maultaschen oder den typisch schwäbischen Rostbraten mit Spätzle vom Brett und kleinem Beilagensalat zu 22 Euro. Das Filetgeschnetzelte vom Biorind (ca. 31 Euro) und die Seezunge (ca. 29 Euro) waren ausverkauft.
Ja und dann werden unsere Essen, zuerst die Vorspeisen und Süppchen serviert - und - das schwärmen geht weiter. Finde ich saisonales auf einer Speisekarte ziehe ich das dem anderen vor. Und ob der Bärlauch selbst gepflückt oder selbst eingekauft wurde sieht man der Suppe nicht an, aber, sie war köstlich. So mag ich eine (Bärlauch) Suppe : nicht zu sämig und nicht zu flüssig. Die stimmige Menge an Bärlauch fand sich darin püriert. Besonders gelungen fand ich die Einlage in Form von gebratenen Lachswürfeln. Auch die anderen Vorspeisen (z. B. Lachs mit Reibekuchen) fanden große Zustimmung.
Nachdem ich am Tisch die Empfehlung des Michelin kund tat, stand die Bestellung und dass es der Rostbraten sein darf, fest. Ich finde es immer schön wenn der Gargrad wie hier abgefragt wird. Für alle medium und auch so gekommen, die Zwiebeln darauf sind geschmelzt. Alles perfekt inklusive dem "richtigen" Rostbratenfleisch mit einem kleinen Fettrand. Eine Wucht waren die Spätzle vom Brett mit der Bröselschmelze. Wie die solche Spätzle in dieser Konsistenz und Geschmack hinbekommen, bleibt wohl ein "Betriebsgeheimnis". Und nicht zu vergessen der kleine Beilagensalat, natürlich alles grüne frisch und knackig und ein samtiges Öldressing wie noch selten erlebt.
Den Abend haben wir mit Sekt begonnen und mit Espressi und Capuccino beendet. Ein schönes Schäumchen war die Krönung der Espressoss. Dazwischen gab es Teusser (0,7 l zu 4 Euro), Hefe (0,5 l zu 3,40 Euro) und mehrere 1/4 Lemberger-Trollinger (3,70 Euro).
Ich stimme dem Michelin zu der auch schreibt: Hier wird "richtig gekocht" - frisch und mit Geschmack. Und das hoffentlich noch lange ...