"Das war gut, leider nicht bis zum Schluss."
Geschrieben am 17.06.2016 2016-06-17 | Aktualisiert am 17.06.2016
"1A Fisch am Hafen!"
Geschrieben am 12.06.2016 2016-06-12 | Aktualisiert am 07.07.2016
"Wunderschönes Ambiente, Konditor besser als Service."
Geschrieben am 11.06.2016 2016-06-11
"Tagesfrischer Fisch und Räucherfisch, idealer Mittagssnack."
Geschrieben am 10.06.2016 2016-06-10
"Komplettausfall am Anreisetag. Mitten rein in die Tourifalle!"
Geschrieben am 09.06.2016 2016-06-09 | Aktualisiert am 09.06.2016
Schwimmen macht hungrig.
So peilen wir später die „Seebrücke“ an. Die interessante Rundbauweise mit kleiner Kuppel auf dem Dach sticht positiv ins Auge. Für uns eines der schönsten Gastronomiehäuser in Boltenhagen. Vor dem Haus gibt es schöne geschützte Außensitzplätze, einheitliche rote Geranien an den Fenstern geben ein sehr gepflegtes Bild.
.
Wir beobachten seit unserer Anreise: Den Altersdurchschnitt können wir hier wirklich noch heben. Das Restaurant ist immer gut besucht.
Wir betreten, ohne Reservierung, ca. 19.45 Uhr das Restaurant und werden sehr freundlich begrüßt.
Ein Tisch, schön eingedeckt am Fenster, wird und zugewiesen und die Karten mit schöner Speisen- und Getränkeauswahl gereicht.
Während unseres gesamten Ostseeurlaubes waren wir fast überall von dem sehr guten Weinangebot und den fairen Preisen überrascht.
Bei der erfahrenen Dame im Service bestellen wir:
1 Flasche Mineralwasser, 0,75 l, € 6,00
1 Flasche Grauburgunder 0,75 l (Nahe), Gutsabfüllung , trocken € 18,50.
Hier will die Servicedame schon 2 Gläser notieren und ist leicht irritiert, wir bestellen eine Flasche (wir kommen von der Nahe, wir vertragen das, wir sind zu Fuß).
Unsere Getränke werden prompt serviert. Gut gekühlt, Wein und Wasser im Kühler. Der in der Karte nicht näher beschriebene Wein ist vom Weingut Schott. Viel näher an unsere Heimat geht es nicht. Das Weingut Schott ist nicht unbedingt unser heimischer Favorit, aber hier passte der Wein (Ostseereben sind hier ja weniger verbreitet).
Kleine Vorspeise vorweg:
2 Beilagensalate à € 3,90. Frische Zutaten mit Rohkostraspeln. Sehr gutes, würzig-scharfes Dressing. Asiatisch anmutend. Vermutlich nicht hausgemacht, aber mal was absolut anderes. Er hat uns sehr gut geschmeckt.
Beilagensalat
Die Hauptspeisen:
Für meinen Mann: Rosa gebratenes Thunfischfilet, Tagliatelle, Tomatensauce € 12,90
Für mich: Gebratenes Fischfilet (Seelachs), Penne € 12,40
Nach kurzer Wartezeit werden auch schon unsere Hauptgerichte serviert. Schön, vorgewärmte Teller.
Die Tagliatelle, bissfest, mit gut gewürzter Tomatensauce. Obenauf das Thunfischfilet, wirklich noch rosa, so muss es mindestens sein. Etwas Pesto, Zitronenspalten, frischerer Dill und Petersilie an den Tellerrand dekoriert. Die Portion im tiefen Pastateller gut bemessen und für den Preis absolut ok.
Thunfischfilet mit Tagliatelle
Meine Penne ebenfalls schön al dente mit einer leichten, wohl Ricotta-Tomatensauce. Der gekräuterte Fisch gut gewürzt und perfekt glasig mit leichter Bräunung gebraten. 2 große Stücke Seelachsfilet. Seelachs ist nicht mein Favorit. Aber hier überzeugte er durch die gute Zubereitung.
Seelachsfilet außen knusprig, innen saftig.
Zwischendurch die Frage, ob alles schmeckt. Ja, wir sind wirklich zufrieden.
Die Seebrücke leerte sich zusehends. Um kurz nach 20.30 Uhr waren wir die einzigen Gäste in dem gemütlich-gediegen gestalteten Restaurant. Das mit der Gemütlichkeit hatte sich dann aber ruckzuck erledigt. Das Servicepersonal begann die Tische neu einzudecken, Stühle zu rücken. Das ging noch.
Die freundliche Servicedame räumt unser Geschirr ab und wir bestellen noch unser "Dessert".
Für mich die regionale Frucht: Schwechower Sanddorngeist € 3,20, sehr fein. Für meinen Mann Rostocker Kümmelbrand € 2,40.
Wir sitzen direkt neben der Theke, nun fährt scheppernd ein Einkaufswagen voller Flaschen auf. Ein junger Mann aus dem Service bestückt geräuschvoll die Kühlschubladen und räumt die Spülmaschine aus. Es ist 20.45 Uhr.
Unruhe kommt auf...
Mein Mann fragt eine junge Servicemitarbeiterin, wann das Restaurant schließt. Antwort: „Um 9 Uhr, aber sie dürfen ruhig noch austrinken.“ Hoppla, dieser Rausschmiss sitzt und wir sind wirklich verblüfft.
Die ältere Servicemitarbeiterin entschuldigt sich beim Kassieren. Sie hatte auch bemerkt, dass wir uns nicht mehr wohlfühlten. Die Räumerei sei Anweisung des Chefs. Im Hinausgehen sagten wir dem Chef dann noch persönlich, dass der wirklich gelungene Abend durch die laute Räumerei und Hektik nicht mehr schön für uns war.
Ich gönne jedem seinen Feierabend. Ein Tag im Service ist hart. Aber es geht sicherlich etwas ruhiger und leiser wenn noch Gäste das sind.
Viele Restaurants scheinen gegen 21.00 Uhr in Boltenhagen zu schließen, zumindest in der Nebensaison. Das muss man wissen.
Meine Punktevergabe für den Service ist ausschließlich durch die letzte Viertelstunde reduziert, und diese Punkte gehen somit an den Chef der Seebrücke.
Wir würden die Seebrücke jederzeit wieder besuchen. Dann vielleicht zum Mittagessen, Kaffeetrinken oder zum frühen Abendessen. Wir sind ja lernfähig.