Geschrieben am 02.01.2017 2017-01-02| Aktualisiert am
02.01.2017
Besucht am 28.10.2016Besuchszeit: Abendessen 9 Personen
Radau Wasserfall
Letzter Tag im Harz. Noch einmal eine kleine Tour stand bevor. Diesmal ein Rundweg von knapp 15 Kilometern. Leichtgängiges Gelände. Wir sollten auch die Eckertalsperre passieren, durch die die innerdeutsche Grenze verlief und Niedersachsen von Sachsen-Anhalt trennt. Ausgangs- wie Zielpunkt war am Radau Wasserfall. Dort befindet sich auch eben jene Waldgaststätte, die wir dann im Anschluss hungrig besuchten.
Das ansehnliche Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet, inklusive dem namensgebenden Wasserfall. Im Außenbereich gibt es eine Art Biergarten, der Jahreszeitbedingt etwas mitgenommen und vernachlässigt aussah. War eh zu frisch um draußen zu sitzen.
Die Autos konnten wir auf hauseigenen Parkplätzen abstellen. Zu neunt stürmten wir dann in den Gastraum. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
„In unserer urigen Gaststätte, die ihren Charme und Charakter des vorletzten Jahrhunderts nicht verloren hat, bieten wir Ihnen eine wirklich gute Deutsche Küche mit Wild- und Fischspezialitäten, Harzer Bier, Pfälzer Wein und hausgemachten Kuchen“.
Uralt wirkende Sitz- und Tischmöbel, halbhoch mit Holz vertäfelte Wände, helle Kassettendecken und immer wieder mit Holzbalken durchzogene Wände und Decken. Ganz schön der uralte Ofen hinter uns, der wohl aber nicht in Betrieb war. Neben uns stand dann noch ein Klavier (welches nicht von uns benutzt wurde) und Unmengen an Jagdtrophäen an den Wänden und sonstiger „Nippes“.
Aber wir waren ja nicht da um uns wohlzufühlen, sondern um uns aufzuwärmen und dem Hunger entgegenzuwirken.
Wir wurden empfangen von einem männlichen Servicemitarbeiter, der uns den großen Tisch am Ofen anbot. Der war mit einer beige-grauen Tischdecke belegt, darauf nochmal eine kleinere, altrosa und beige gestreifte. Mittig eine Kerze und Salz- und Pfefferstreuer. Bestecke und Servietten kamen erst nach dem Bestellen auf einem Teller vom Kellner gebracht.
Wir nahmen Platz, verstauten selbst die Jacken neben uns und bekamen alsbald die Speisekarten gereicht. Die bietet einen Ausflug in die deutsche harzhafte Küche. Die „kalte Karte“ hält alles vor, was dem Wanderer wieder auf die Beine hilft (geräuchertes Forellenfilet, belegte Brote und Harzer Käse-Spezialitäten). Ein paar Salate und Forellengerichte, vier Suppen. Dazu die „Stallgerichte“ (wieso Stall weiß ich auch nicht), typisch deutsch Hauptspeisen wie (Jäger-)Schnitzel, Gulasch, Grünkohl mit Harzer Schmorwurst, Kasslerbraten, Tafelspitz und Königsberger Klopse. Und leider hat sich auch hier das deutsche Putencurry mit Reis eingeschlichen. Und jedes Gericht hat seine eigene Soße / Beilage...
Zusätzlich gab es noch die Wildkarte mit fünf Gerichten, (zweimal Hirsch, dreimal Wildschwein). Schließlich nehmen Kuchen und Eis auch einen nicht gerade kleinen Teil der Speisekarte ein.
Getränke gibt es vornehmlich von regionalen Erzeugern, auch ein paar Weine, die meines Erachtens nicht erwähnenswert waren. Bleiben wir beim Bier, da sind wir bisher im Harz immer gut mit gefahren ;-)))
Nach angenehmer Zeit durften wir bestellen, die Getränke kamen auch nach kurzer Wartezeit und wurden anstandslos serviert. Viel zu tun hatte unser Kellner eh nicht, es saßen nur zwei weitere Personen im Raum. Die meisten bestellten Bier, verschiedenste regionale Spezialitäten, (Schwarzbier, Kellerbier..) ich begnügte mich mit einem Hellen. (Preis und Brauer nicht mehr bekannt...) Es war aber sehr süffig und gut zu trinken.
Es dauerte dann etwas bis die ersten Essen den Weg an unseren Tisch fanden. Beilagensalate und für mich die fruchtige Beilage zu meiner bestellten
Hirschkeule in Rahmsauce, Rotkraut, Kartoffeln, Pfirsisch und Preiselbeeren (14,40€)
Ja, die fruchtige Beilage. Dosenpfirsich und Preiselbeeren aus dem Glas. Ich hab's mal probiert, ließ es am Ende aber weiter unberührt. Man muss ja nicht immer alles essen. Die Hoffnung ruhten auf dem Hirsch. Der war dann auch das Beste am Gericht. Mürbe gegart und noch nicht zu trocken, kaum Fett und schön kräftig im Geschmack. Drei ordentliche Scheiben waren auf dem Teller, begossen mit reichlich „Rahmsauce“, die ursprünglich eher pulvriger Natur war. Schmeckte stumpf, wenig „rahmig“ und machte nur bedingt Spaß. Dafür waren die Kartoffeln leider zu trocken, wenn auch geschmacklich in Ordnung. Das Rotkraut wurde im Ring angerichtet, wohl selbstgemacht aber auch ewig lang gekocht und hatte somit kaum noch Struktur. Auch ohne Gebiss essbar. Geschmacklich ausbaufähig. Ein Salatblatt mit Gurken- und Orangenscheibe brachten noch etwas Farbe auf den Teller. Ich war am Ende satt, das zählte, aber das war nix wofür ich wieder kommen würde. 2*
Dann doch lieber wieder schnell zurück in die Unterkunft, da gab es auch noch genügend Bier und Knabberzeug oder Schokolade für das Wohlbefinden. Dass wir getrennt bezahlen wollten war kein Problem. Dann noch mal schnell die Toiletten besucht und bemerkt, dass es noch weiter in die Vergangenheit gehen kann. Man hätte meinen können die sanitären Anlagen stammen noch aus der Zeit in der das Haus gebaut wurde. Einfachste Armaturen, offen verlegte Wasserleitungen, klein und eng, saukalt und einfach renovierungsbedürftig. Und das schon dreimal...
Eine Verabschiedung gab es von Seiten des Kellners nicht. Er ward nicht mehr gesehen...
Fazit:
Hier steht die Zeit still, sogar in der Küche.... Das Essen ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht mit Hingabe und Leidenschaft gekocht. Gerade so gut dass es „essbar“ ist, ohne grobe Schnitzer. Aber Freude kann es nicht entlocken... 2* Der Service tut was er soll, auch kamen zwischendurch Nachfragen ob noch alles okay sei. Das war aber auch nicht mehr als der Durchschnitt leistet. 3* Das Ambiente habe ich oben schon erwähnt. Mir zu altbacken aber dann doch wieder authentisch die Region betreffend. Daher diplomatische 3* Die Sauberkeit war im Gastraum durchaus in Ordnung. Zu den Toiletten habe ich genug gesagt. 2,5* Das PLV wäre eigentlich in Ordnung, aber die Fertigsauce, Dosenobst usw... lassen mich da Abstriche machen. 3*
2 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Radau Wasserfall
Letzter Tag im Harz. Noch einmal eine kleine Tour stand bevor. Diesmal ein Rundweg von knapp 15 Kilometern. Leichtgängiges Gelände. Wir sollten auch die Eckertalsperre passieren, durch die die innerdeutsche Grenze verlief und Niedersachsen von Sachsen-Anhalt trennt. Ausgangs- wie Zielpunkt war am Radau Wasserfall. Dort befindet sich auch eben jene Waldgaststätte, die wir dann im Anschluss hungrig besuchten.
Das ansehnliche Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet, inklusive dem namensgebenden Wasserfall. Im Außenbereich gibt es eine Art Biergarten, der Jahreszeitbedingt... mehr lesen
Waldgaststätte Radau-Wasserfall
Waldgaststätte Radau-Wasserfall€-€€€Restaurant, Gaststätte053222290Nordhäuser Straße 17, 38667 Bad Harzburg
2.0 stars -
"Hier steht die Zeit still, sogar in der Küche...." NoluxRadau Wasserfall
Letzter Tag im Harz. Noch einmal eine kleine Tour stand bevor. Diesmal ein Rundweg von knapp 15 Kilometern. Leichtgängiges Gelände. Wir sollten auch die Eckertalsperre passieren, durch die die innerdeutsche Grenze verlief und Niedersachsen von Sachsen-Anhalt trennt. Ausgangs- wie Zielpunkt war am Radau Wasserfall. Dort befindet sich auch eben jene Waldgaststätte, die wir dann im Anschluss hungrig besuchten.
Das ansehnliche Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet, inklusive dem namensgebenden Wasserfall. Im Außenbereich gibt es eine Art Biergarten, der Jahreszeitbedingt
Geschrieben am 27.12.2016 2016-12-27| Aktualisiert am
27.12.2016
Besucht am 26.10.2016Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 17 EUR
Plumbohms Aussichtsreich
Wie der Zufall so will. Das eigentliche Ziel an diesem Mittwoch war die Hasseröder Brauerei in Wernigerode. Nur hatte sich der Organisator im Tag geirrt, heißt, wir waren einen Tag zu früh... Was nun. Es war schon kurz vor 13 Uhr, der Tag eigentlich schon gelaufen, eine weitere Wanderetappe jetzt nicht mehr durchführbar. Also kurz beratschlagt. Der Zeit drängte. Ein Großteil der sieben Helden drohte die Unterhopfung. Dies galt es abzuwenden. So entschieden wir uns für einen Abstecher in das nahegelegene Bad Harzburg. Kraxeln wir eben auf die namensgebende Ruine. Denn mehr ist es leider nicht mehr wie ich später feststellen musste.
Doch zunächst, parken mussten wir am Fuß des Berges, ein Marsch von gut einer halben Stunde stetig bergauf. PKW dürfen nur mit Genehmigung dort hinauf, immerhin gibt es aber eine Burgberg Seilbahn für solche die sich vor dem Anstieg scheuen.
Oben angekommen dann erst mal Sightseeing. Wie gesagt, viel ist nicht mehr übrig von der Harzburg.
Ende des Elften Jahrhundert erbaut, stand sie keine zehn Jahre, bevor sie 100 Jahre später durch Kaiser Otto IV. wieder aufgebaut wurde. Ab dem 15. Jahrhundert verfiel das Bauwerk mehr und mehr und um 1650 wurde der Rest der Ruine abgetragen. Die Höhenburg ist heute weitgehend verschwunden, lediglich Fragmente der Grundmauern und der Türme sowie der Brunnen sind erhalten
Immerhin gibt es ein Gasthaus dort oben und eigentlich wollten wir nur unseren Durst löschen. Doch der eine wollte dann Kuchen, ein anderer Suppe, so schlossen wir uns an und bestellten dann auch zu Essen.
Aber erst mal rein in die gute Stube, das Haus fungiert auch als Hotel, daher auch der recht große Eingangsbereich mit langer Rezeptionstheke mit eingebauter Kuchenvitrine. Nach links geht es dann in den gemütlich, urigen Gastraum. Freundlich, hell, hier kann man es aushalten. Die weibliche, gestandene Servicekraft in den Mitvierzigern nahm sich uns sofort an und war auch nicht auf den Mund gefallen. Was auch ihr Glück war, bei uns gibt es so ein paar Kandidaten die gerne mal „anstrengend“ sein können...
Sie half uns dann auch drei Tische zusammen zu schieben, was schon ein wenig Aufsehen im Gastraum erregte, vor allem bei den Gästen die mehr als 60 Winter erlebt haben. Und die waren in der Überzahl. Nachdem wir uns dann gerichtet und Platz genommen hatten, wurden auch gleich die Karten gereicht und uns Zeit gelassen zur Wahl. Und die war nicht leicht. Eine gut sortierte Speisekarte mit allerlei feinen Sachen. Genau das Richtige für hungrige Wanderer oder solche die es werden wollen. Kleine Vorspeisen, Suppen, Flammkuchen und Salate für den kleinen Hunger. Dann aber Schnitzel, Rumpsteak und dann die ein oder andere Harzer Spezialität. Dazu noch zwei Fischgerichte, drei Gerichte extra für Kinder und natürlich Desserts und die schon erwähnten hausgebackenen Kuchen und Torten.
Getränketechnisch ein paar Harzer Bierspezialitäten und auch ein paar ausgesuchte Weine aus der Pfalz, Rheinhessen, Franken und Italien. Diese werden löblicherweise jeweils einzeln kurz beschrieben. Feiner Service.
Nachdem wir uns dann endlich entschieden hatten gaben wir die diversen Bestellungen auf und bekamen auch schon bald unser dringend benötigtes Bier. Ich entschied mich für ein helles Altenauer frisch vom Fass für 3,90€ den halben Liter. Serviert wurde das Bier gut gekühlt im schönen Bierglas. Das Bier war äußerst schmackhaft und süffig. Lecker.
Mit dem Essen sollte es noch etwas dauern, wurde dann aber fast gleichzeitig von den beiden Damen (eine junge, schüchterne Service-Azubine half dann doch) zu uns an den Tisch gebracht. Nun, da stand er nun, mein bestellter
Kaiser Hahn Salat (13,90€)
Laut Karte „ein großer, gemischter Salat. Dazu gegrilltes Hähnchenbrustfilet vom glücklichen Huhne, Croutons, Parmesan und unser leckeres Caesar Dressing“...
Groß stimmte schon mal. Das gegrillte Hähnchenbrustfilet sah sehr nach einem gebratenen aus, schmeckte aber dennoch gut, war saftig und ebenfalls reichlich. Ebenso die Unmenge an geriebenen Parmesan, welcher den eigentlichen Salat bedeckte. Ich war etwas verwirrt. Hauptsächlich rohe Paprika jeder Couleur bildeten den „großen, gemischten Salat“. Hätte man ja mal erwähnen können. In erster Linie hab ich jetzt Blattsalate erwartet. Das war ein Paprikasalat mit verschiedenen Blättern und Kräutern und ein paar Tomatenstücken. Ich mag keine rohe Paprika. Die spricht dann immer mit mir.... Nachdem ich das Gemüse aber sorgfältig runter gekratzt hatte war der Salat gut zu essen. Alle Salatblätter sauber geputzt und frisch. Auch das Dressing war in sich stimmig. Das dazu gereichte Brot hätte es nicht gebraucht (sofern man Paprika mag), so wurde ich letztlich aber auch satt. Im Großen und Ganzen ein ordentlicher Salat mit leckerem Huhn. 3,5* (ein halber Stern Abzug wegen den Unmengen an Paprika.)
Alle waren zufrieden mit dem Gebotenen und erst mal satt. Das wir getrennt zahlen wollten war kein Problem, wieso auch, ist so mehr Trinkgeld zu erwarten. Eine Verabschiedung gab es jetzt nicht wirklich, wir warteten ja auch noch im Eingangsbereich bis ein jeder noch mal die Toiletten besucht hatte.
Fazit:
Als Ausflugsziel durchaus reizvoll und zu empfehlen.
Das uns servierte Essen sah nicht nur gut aus, sondern hatte allen ausnahmslos gut geschmeckt. Hier findet jeder etwas und die Speisen werden wohl auch frisch zubereitet. 4* Der Service war immer präsent, obwohl die Hütte gut besucht war. Man agiert freundlich am Gast und weiß man tut. Man spürte die Freude die der Job unsere Bedienung macht. Gute 4* Das Ambiente ist angenehm, freundlich gestaltet und tip top gepflegt. So stelle ich mir ein Ausflugslokal auf dem Berg vor. 4,5*
Daher gibt es auch großartig nichts auszusetzen an der Sauberkeit. Schon gar nicht im Gastraum und auch nicht auf den Toiletten. Alles in Ordnung. 4* Das PLV ist noch im Rahmen. Hier und da etwas zu hoch angesetzt die Preise. (Die Karte ist online einsehbar) Gerade noch 3,5*
3,5 – wenn es sich ergibt, gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Plumbohms Aussichtsreich
Wie der Zufall so will. Das eigentliche Ziel an diesem Mittwoch war die Hasseröder Brauerei in Wernigerode. Nur hatte sich der Organisator im Tag geirrt, heißt, wir waren einen Tag zu früh... Was nun. Es war schon kurz vor 13 Uhr, der Tag eigentlich schon gelaufen, eine weitere Wanderetappe jetzt nicht mehr durchführbar. Also kurz beratschlagt. Der Zeit drängte. Ein Großteil der sieben Helden drohte die Unterhopfung. Dies galt es abzuwenden. So entschieden wir uns für einen Abstecher in... mehr lesen
Plumbohms Aussichtsreich auf dem Burgberg
Plumbohms Aussichtsreich auf dem Burgberg€-€€€Restaurant, Cafe, Ausflugsziel053222706Burgberg 1, 38667 Bad Harzburg
3.5 stars -
"Als Ausflugsziel durchaus reizvoll und zu empfehlen" NoluxPlumbohms Aussichtsreich
Wie der Zufall so will. Das eigentliche Ziel an diesem Mittwoch war die Hasseröder Brauerei in Wernigerode. Nur hatte sich der Organisator im Tag geirrt, heißt, wir waren einen Tag zu früh... Was nun. Es war schon kurz vor 13 Uhr, der Tag eigentlich schon gelaufen, eine weitere Wanderetappe jetzt nicht mehr durchführbar. Also kurz beratschlagt. Der Zeit drängte. Ein Großteil der sieben Helden drohte die Unterhopfung. Dies galt es abzuwenden. So entschieden wir uns für einen Abstecher in
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Letzter Tag im Harz. Noch einmal eine kleine Tour stand bevor. Diesmal ein Rundweg von knapp 15 Kilometern. Leichtgängiges Gelände. Wir sollten auch die Eckertalsperre passieren, durch die die innerdeutsche Grenze verlief und Niedersachsen von Sachsen-Anhalt trennt. Ausgangs- wie Zielpunkt war am Radau Wasserfall. Dort befindet sich auch eben jene Waldgaststätte, die wir dann im Anschluss hungrig besuchten.
Waldgaststätte Radau Wasserfall
Das ansehnliche Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet, inklusive dem namensgebenden Wasserfall. Im Außenbereich gibt es eine Art Biergarten, der Jahreszeitbedingt etwas mitgenommen und vernachlässigt aussah. War eh zu frisch um draußen zu sitzen.
Biergarten mit Wasserfall
Die Autos konnten wir auf hauseigenen Parkplätzen abstellen. Zu neunt stürmten wir dann in den Gastraum. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
Uralt wirkende Sitz- und Tischmöbel, halbhoch mit Holz vertäfelte Wände, helle Kassettendecken und immer wieder mit Holzbalken durchzogene Wände und Decken. Ganz schön der uralte Ofen hinter uns, der wohl aber nicht in Betrieb war. Neben uns stand dann noch ein Klavier (welches nicht von uns benutzt wurde) und Unmengen an Jagdtrophäen an den Wänden und sonstiger „Nippes“.
Aber wir waren ja nicht da um uns wohlzufühlen, sondern um uns aufzuwärmen und dem Hunger entgegenzuwirken.
Wir wurden empfangen von einem männlichen Servicemitarbeiter, der uns den großen Tisch am Ofen anbot. Der war mit einer beige-grauen Tischdecke belegt, darauf nochmal eine kleinere, altrosa und beige gestreifte. Mittig eine Kerze und Salz- und Pfefferstreuer. Bestecke und Servietten kamen erst nach dem Bestellen auf einem Teller vom Kellner gebracht.
Wir nahmen Platz, verstauten selbst die Jacken neben uns und bekamen alsbald die Speisekarten gereicht. Die bietet einen Ausflug in die deutsche harzhafte Küche. Die „kalte Karte“ hält alles vor, was dem Wanderer wieder auf die Beine hilft (geräuchertes Forellenfilet, belegte Brote und Harzer Käse-Spezialitäten). Ein paar Salate und Forellengerichte, vier Suppen. Dazu die „Stallgerichte“ (wieso Stall weiß ich auch nicht), typisch deutsch Hauptspeisen wie (Jäger-)Schnitzel, Gulasch, Grünkohl mit Harzer Schmorwurst, Kasslerbraten, Tafelspitz und Königsberger Klopse. Und leider hat sich auch hier das deutsche Putencurry mit Reis eingeschlichen. Und jedes Gericht hat seine eigene Soße / Beilage...
Zusätzlich gab es noch die Wildkarte mit fünf Gerichten, (zweimal Hirsch, dreimal Wildschwein). Schließlich nehmen Kuchen und Eis auch einen nicht gerade kleinen Teil der Speisekarte ein.
Getränke gibt es vornehmlich von regionalen Erzeugern, auch ein paar Weine, die meines Erachtens nicht erwähnenswert waren. Bleiben wir beim Bier, da sind wir bisher im Harz immer gut mit gefahren ;-)))
Nach angenehmer Zeit durften wir bestellen, die Getränke kamen auch nach kurzer Wartezeit und wurden anstandslos serviert. Viel zu tun hatte unser Kellner eh nicht, es saßen nur zwei weitere Personen im Raum. Die meisten bestellten Bier, verschiedenste regionale Spezialitäten, (Schwarzbier, Kellerbier..) ich begnügte mich mit einem Hellen. (Preis und Brauer nicht mehr bekannt...) Es war aber sehr süffig und gut zu trinken.
Es dauerte dann etwas bis die ersten Essen den Weg an unseren Tisch fanden. Beilagensalate und für mich die fruchtige Beilage zu meiner bestellten
Hirschkeule in Rahmsauce, Rotkraut, Kartoffeln, Pfirsisch und Preiselbeeren (14,40€)
Hirschkeule in Rahm mit Rotkraut und Salzkartoffeln
Ja, die fruchtige Beilage. Dosenpfirsich und Preiselbeeren aus dem Glas. Ich hab's mal probiert, ließ es am Ende aber weiter unberührt. Man muss ja nicht immer alles essen. Die Hoffnung ruhten auf dem Hirsch. Der war dann auch das Beste am Gericht. Mürbe gegart und noch nicht zu trocken, kaum Fett und schön kräftig im Geschmack. Drei ordentliche Scheiben waren auf dem Teller, begossen mit reichlich „Rahmsauce“, die ursprünglich eher pulvriger Natur war. Schmeckte stumpf, wenig „rahmig“ und machte nur bedingt Spaß. Dafür waren die Kartoffeln leider zu trocken, wenn auch geschmacklich in Ordnung. Das Rotkraut wurde im Ring angerichtet, wohl selbstgemacht aber auch ewig lang gekocht und hatte somit kaum noch Struktur. Auch ohne Gebiss essbar. Geschmacklich ausbaufähig. Ein Salatblatt mit Gurken- und Orangenscheibe brachten noch etwas Farbe auf den Teller. Ich war am Ende satt, das zählte, aber das war nix wofür ich wieder kommen würde. 2*
Dann doch lieber wieder schnell zurück in die Unterkunft, da gab es auch noch genügend Bier und Knabberzeug oder Schokolade für das Wohlbefinden. Dass wir getrennt bezahlen wollten war kein Problem. Dann noch mal schnell die Toiletten besucht und bemerkt, dass es noch weiter in die Vergangenheit gehen kann. Man hätte meinen können die sanitären Anlagen stammen noch aus der Zeit in der das Haus gebaut wurde. Einfachste Armaturen, offen verlegte Wasserleitungen, klein und eng, saukalt und einfach renovierungsbedürftig. Und das schon dreimal...
Eine Verabschiedung gab es von Seiten des Kellners nicht. Er ward nicht mehr gesehen...
Fazit:
Hier steht die Zeit still, sogar in der Küche....
Das Essen ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht mit Hingabe und Leidenschaft gekocht. Gerade so gut dass es „essbar“ ist, ohne grobe Schnitzer. Aber Freude kann es nicht entlocken... 2*
Der Service tut was er soll, auch kamen zwischendurch Nachfragen ob noch alles okay sei. Das war aber auch nicht mehr als der Durchschnitt leistet. 3*
Das Ambiente habe ich oben schon erwähnt. Mir zu altbacken aber dann doch wieder authentisch die Region betreffend. Daher diplomatische 3*
Die Sauberkeit war im Gastraum durchaus in Ordnung. Zu den Toiletten habe ich genug gesagt. 2,5*
Das PLV wäre eigentlich in Ordnung, aber die Fertigsauce, Dosenobst usw... lassen mich da Abstriche machen. 3*
2 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")