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Seit ich Lübeck meinen Wohnsitz nennen darf, haben sich hier auch bereits viele Inhaber abgewechselt. Zuletzt residierte in diesem Lokal mit dem "None Meat" eine Art alternative, vegane "Döner-Bude", über die ich hier auch geschrieben hatte. Seit längerer Zeit waren die großen Fenster aber bereits zugeklebt, hatten sich die Betreiber doch aus Lübeck zurückgezogen und sind nun in Hamburg ansässig.
Außenansicht.
So dauerte es dann bis zum Sommer des Jahres 2023, bis die "Kaffeehelden" schon mit ihrem Namen deutlich machten, welche Art von Gastronomie nun hier das Zepter übernimmt. Die Öffnungszeiten von 09:00 - 18:00 sowie das später noch erläuterte Speisenangebot machen es zu einem Cafe-Bistro-Hybrid, der aber nicht gleichzeitig auch noch bis in den Abend hinein eine Bar sein soll. Für letztgenanntes Angebot gibt es an der Mühlenstraße sowieso schon genug Anlaufmöglichkeiten.
So machte ich mich also im Frühsommer des Jahres 2024 auf den Weg, auch für dieses Cafe einen persönlichen Eindruck zu erhalten und an Lübeck-Gäste eventuell weitergeben zu können.
Interieur.
Während auf dem Gehweg vor dem Cafe natürlich im Sommer einfache Bänke und Tische Sitzmöglichkeiten an der frischen Luft liefern (die aber stets von einem großen Aufkommen an Passanten bewegt wird und somit eher weniger private Ruhe gewährt) dominieren im Innenbereich die Farben Dunkelbraun und Weiß.
Ein schöner "Eyecatcher" ist dabei mit Sicherheit die Wand gegenüber der Eingangstür, bei der man bewusst den sonst weißen Putz weggelassen hat und somit die typische Backsteinoptik der Lübecker Innenstadt-Häuser zu Tage kommt. Dunkelbraun sind der Bereich um die beiden großen Fenster, die Theke/Bar und die ebenfalls erhaltenen Deckenbalken getönt.
Blick zur Theke/Bar.
Innengestaltung mit Blick zum Eingang.
Die Wand gegenüber der Backsteinoptik ziert eine große Weltkarte, die, wie auch das große Getränkeregal hinter der Bar, abermals dunklere Brauntöne dem Ambiente hinzufügen. Für mich ergibt dies eine gelungene Balance von Neuwertigkeit und warmer Tradition. Hier hat man sich also bei der Innengestaltung meiner Meinung nach sichtbar gute Gedanken gemacht.
Die weißen Sessel sind mit Leder bezogen und gewähren für ein Cafe einen wirklich positiv hervorzuhebenden Komfort an den helleren, mit einer Glasscheibe bedeckten Tischen.
Zur rundum angenehmen Atmosphäre trug die entspannende Swing-/Soul-Hintergrundmusik in dezenter Lautstärke auch noch bei.
Selbstverständlich gehören bei dem Speisenangebot die bekannten Frühstücks-Arrangements in unterschiedlicher Größe und Ausrichtung auch bei den "Kaffeehelden" zu festen Standards. Die Auswahl reicht dabei von der kleinsten Variante für 10,9€ (1x Brötchen, Butter, Kaffee und 2 Aufschnitte/Aufstriche) bis zum großen Frühstück, dass für 39,9€ mit 4 Brötchen, 2 Croissants, Butter, 10 Aufschnitten/Aufstrichen, 2 gekochten Eiern, 1 warmen Panini und Heißgetränk/Säften wohl sogar eine 3-köpfige Kleinfamilie satt bekommen könnte. Apropos Familie: Schön ist auch die Option des "Kinderfrühstücks" für verschlankte 5,9€, welches im Prinzip dem kleinen Frühstück entspricht und nur eine Trinkschokolade statt des Kaffees enthält.
Die zur Auswahl stehenden Aufschnitte/Aufstriche umfassen dabei erfreulicherweise auch Kreationen, die sich vom Standard-Kontinental-Frühstück abheben. Verschiedene Hummus-Varianten (mit Avocado oder auch Paprika) bieten ebenso Abwechslung wie ein Dattelfrischkäse oder ein iranischer Weichkäse.
Doch das ist natürlich nicht alles, denn schließlich will das Lokal auch für den Mittagstisch, die Kaffeepause am Nachmittag oder einen leichteren Snack ein Angebot bereitstellen. So finden sich auf den weiteren Seiten der Karte auch süße Verführungen in Form von Eisbechern, Lava-Schokokuchen oder täglich frisch gemachten Gebäcken. Auf der, für mich aus der ganzen Bandbreite natürlich interessantesten Karte mit den herzhaften Speisen bietet das Lokal neben zwei Salaten auch überbackenen Fetakäse, Quiche-Variationen und Rührei-Speisen an. Hierbei liegen die Preise für eine Person im Bereich um 10€.
Eine wichtige Info wäre noch die Tatsache, dass nicht mit Karte bezahlt werden kann. Angesichts der im Normalfall zu erwartenden Beträge sollte das hier aber wohl eher weniger eine Hürde sein.
Als ich an diesem frühen Freitag-Nachmittag das Cafe besuchte, kümmerte sich ein junger Mann um dessen Betrieb. Die Begrüßung fiel ebenso freundlich aus wie auch sein genereller Umgang.
Etwas erstaunt war ich dann, dass ich, obwohl nur eine Handvoll weitere Kunden im Lokal waren, auf meine bestellte Speise ca. 15 Minuten warten musste, obwohl diese eigentlich schon fertig in der Vitrine der Theke stand. Das erklärte sich aber dann erfreulicherweise damit, dass zu dieser noch ein frischer Salat zubereitet wurde. Für so etwas warte ich natürlich sehr gerne.
Weiterhin positiv zeichnete er sich dadurch aus, dass er nach meiner positiven Rückmeldung zum Salatdressing sogar noch eine gratis extra Portion in einem Schälchen reichte.
Das Frühstücks-Angebot kam nicht nur angesichts der Tageszeit, sondern auch für mich als eher Nicht-Frühstücker für diesen Erstbesuch eher nicht in Frage. Tagesaktuell bot man für die Speisung über den restlichen Tag neben verschieden belegten Paninis eben auch mehrere Quiches an, die zwar bereits fertig in der Vitrine standen, aber auf Nachfrage hausgemacht waren.
Nach kurzem überlegen entschied ich mich dann für die mediterrane Variante, von der man 1/4 zusammen mit einem frisch zubereiteten Salat zu einem Preis von 10,9€ erhielt.
Mediterrane Quiche mit Salat.
Die Quiche hatte der Mitarbeiter noch einmal schön aufgewärmt, wobei sie trotz dessen erfreulicherweise nicht an Saftigkeit verloren hatte. Das verdankte sie auch der Eimasse, die gleichzeitig gut gestockten, aber auch noch „cremig“ war.
Auch am Mürbeteig gab es hinsichtlich Konsistenz und Geschmack nichts zu bemängeln.
Deutlich erkennbar waren Tomaten, gelbe Paprika, grüne Oliven, Zucchini, sowie Zwiebeln als Füllung. Dieser Mix gewährte einen angenehmen Biss, denn von matschig verkocht waren die Bestandteile zu meinem erfreuen sehr weit entfernt.
Zu guter letzt ließ die Quiche auch die Würze nicht vermissen und selbst die verwendeten Kräuter leisteten einen guten geschmacklichen Beitrag.
Auch zum beiliegenden Salat lässt sich nichts schlechtes resümieren. Weißkohl und Karotten waren merklich frisch geraspelt und auch Rucola und Blattsalat waren keineswegs angetrocknet. Fruchtige Akzente brachten Orange und Heidelbeeren in gleicher Qualität ein.
Wie schon im Text zum Service erwähnt, ist das Dressing noch eine positive Erwähnung wert. Es handelte sich um ein Honig-Senf-Dressing mit sehr gut getroffener Balance aus Süße, Säure und Würze, dass laut dem jungen Mitarbeiter ebenfalls komplett hausgemacht war.
So lautet also mein kulinarisches Fazit zu diesem kleinen neuen Cafe bzw. Bistro in der Mühlenstrasse, dass man hier auf hausgemachte Speisen hoffen kann, die einem zur Sättigung definitiv noch kulinarische Freude mitgeben.
Somit erklärt sich auch gleichzeitig meine Einschätzung zum PLV, welches ich ebenfalls angesichts von Qualität und Portionsgrösse als angemessen bezeichnen würde.
Auch im Bereich des Ambiente empfand ich, sowohl die Balance aus dunklen und hellen Tönen, sowie die Qualität des Mobiliars und die gewählte musikalische Stimmung als wirklich gelungen.
Im Sinne dieser angenehmen Atmosphäre leistete auch der junge Mitarbeiter an diesem Tag einen positiv zu erwähnenden Beitrag dazu, dass man sich rundum wohl fühlen konnte.
Ob es nun also "Helden des Kaffees" sind kann ich angesichts der Tatsache, dass ich diesem Heißgetränk allgemein persönlich nicht zugeneigt bin, leider nicht einschätzen, aber ein weiteres empfehlenswertes Lokal für die Einkehr vor dem Abend ist es für mich in der Lübecker Innenstadt trotzdem.