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Trattoria dell Arte
Die Trattoria dell Arte ist nun schon viele Jahre in Großröhrsdorf präsent, auch ich habe schon darüber berichtet. Damals war ich allerdings nicht so recht zufrieden, vor allem mit der Bedienung. Mittlerweile wurden die Geschicke des Restaurants in jüngere Hände übergeben, und so holen wir seit einigen Jahren nun auch unsere Pizza von dort. Die Preise dafür sind im Gegensatz zu manch anderem Pizzalieferanten moderat. Also war es nun auch einmal lange überfällig die Gastronomie mit dem neuen Team zu testen.
Das Auto bekommt man auf den Nebenstraßen rings um das Restaurant oder auch auf einem großen Parkplatz hinterm Rathaus los. Richtig gelesen, die Trattoria dell Arte befindet sich im ehemaligen Ratskeller des Rathauses Großröhrsdorf. Nachdem sich der damalige Betreiber Gerd Busch auf sein neues Haus, das Schützenhaus in Pulsnitz konzentrierte, entstand somit hier der erste Italiener in unserer Gegend.
Gastraum
Vom alten Ambiente hat man nichts verändert, der alte Ratskeller ist allgegenwärtig. Manch anderer Italiener hat ja so manch schönes, altes Restaurant verunstaltet und eine italienische Oase daraus gemacht. Hier aber sind ebend noch immer die alten, dunklen Tische, Stühle und Bänke vorhanden, auf denen man auch vorzüglich sitzt, als auch die vielen Wandmalereien. Alles sauber, alles top. Einziges Manko, zu den Toiletten geht es treppab in den Keller. Wer allerdings die vielen Stufen vor dem Lokal erklommen hat, für den dürfte das auch kein Problem sein.
altehrwürdiger Gastraum
Nachdem wir an der Tür von einem jungen, italienischen Nachkömmling sehr freundlich begrüßt wurden, brachte er uns an unseren Platz. Danach übernahm eine von drei jungen Damen, welche hier in der Gaststube umherwuselten, aber auch den Biergarten draußen mit bewirtschafteten. Auch diese Damen waren sehr freundlich, und kamen im Laufe des Abends immer mal am Tisch vorbei und fragten ob noch was gewünscht wird, und ob alles in Ordnung sei. So soll es sein.
Die üppige Speisekarte wurde uns von der jungen Dame gebracht, und sie ließ uns erst einmal etwas Zeit zum Stöbern, bevor wir die Getränke ordern sollen. Auch das fand ich angenehm, denn nichts ist schlimmer als das man sofort nach dem setzten schon seine Getränkewünsche abgeben muss. Nach knappen 5 Minuten war sie am Tisch, und wir orderten:
Getränke:
· 1x 0,4ér Freiberger Kellerbier aus dem Fass für 4,20 €
· 1x 0,4ér Radler (Radeberger Pilsner und Zitronenlimonade gemischt) für 4,50 €
· 1x 0,2ér Weißwein Pinot Grigio für 5,90 €
Die Dame entschwand, und wir konnten uns weiter in der üppigen Karte belesen. Reichlich Pizza und Pasta, welche wir allerdings vom Take Away zur Genüge kennen, steht in der Karte, aber auch verschiedene Fleisch-und Fischgerichte. Uns war also klar, Pizza gibt’s heute nicht. Als dann wenige Minuten später unsere Getränke an den Platz kamen wussten wir was wir wollen. So orderten wir:
Vorspeise:
· 1x Antipasto al Italiana-gemischter italienischer Vorspeisenteller für 12,90 €
Hauptspeise:
· 1x Gnocchi Ai Tartufo-gefüllte Gnocchi mit Ziegenkäsetrüffel, serviert an Salbeibuttersauce mit Cherrytomaten, garniert mit Rucola für 14,90 €
· 1x Spezzantino all Diavola-Schweinefiletgeschnetzeltes mit Champignons und Zwiebeln in scharfer Tomatensauce und Pommes frites für 17,90 €
· 1x Scaloppa al Funghi-Schweinemedaillons mit Champignons und Sahnesauce sowie Rosmarinkartoffeln für 15,90 €
Nun hieß es bei einem gemütlichen Plausch mit unserer Freundin erst einmal die Getränke zu genießen. Das hier in unserer Gegend auch Freiberger aus dem Fass ausgeschenkt wird erstaunte mich etwas. Ist doch meistens nur Radeberger präsent.
Getränkeauswahl
Auch einen kleinen Gruß aus der Küche konnten wir verzehren. Hier gab es grüne und schwarze Oliven mit frischen Baguette.
Gruß aus der Küche
Eine viertel Stunde später kam dann die Antipasti Platte als Vorspeise. Bestückt war sie ganz gut, so gab es gegrillte Zucchini, Aubergine, gegrillten Paprika, Fenchel, verschiedene Oliven, eingelegte Zwiebeln, frische Tomate mit Mozzarella, frischen Schinken und Salami.
Antipasto al Italiana-gemischter italienischer Vorspeisenteller
Diese sollte ich eigentlich mit meiner Frau teilen, allerdings konnte meine Frau nicht lange davon essen, war doch die ganze Platte mit Pfeffer bestreut, und ihr war das einfach zu scharf. Mir wiederum schmeckte die Platte. Allerdings waren die Zutaten nicht selbst frisch gegrillt, denn die ganze Platte war kalt.
Antipasto al Italiana-gemischter italienischer Vorspeisenteller
Auch die Salami hatte es mit Schärfe in sich, denn selbst dort schnappte ich dann mal kurzzeitig nach Luft. Ich hätte mir hier noch ein, zwei Scheibchen Baguette dazu gewünscht. Allerdings war die Platte für eine Person schon mehr als ausreichend.
Antipasto al Italiana-gemischter italienischer Vorspeisenteller
Knapp 20 Minuten nach unserer Vorspeise, also knapp 35 Minuten nach unserer Bestellung kamen dann auch schon unsere Hauptgerichte. Bereits auf den ersten Blick fielen hier die großen Portionen auf.
Unsere Freundin hatte sich für das Scaloppa al Funghi entschieden. Und sie war zufrieden. Zwei größere, zarte Schweinefilets waren mit einer cremigen, gut schmeckenden Sahnesauce und Champignons bedeckt. Leider waren es keine frischen Champignons, sondern nur aus der Tüte. Hoffen wir mal das die Sauce nicht aus der tüte kommt. Das auch das Gemüse vom Großhändler kommt, sah man an den geriffelt geschnittenen Möhrenstückchen.
Scaloppa al Funghi-Schweinemedaillons mit Champignons und Sahnesauce sowie Rosmarinkartoffeln
Allerdings spricht ja nichts dagegen, wenn es wie hier noch herrlich frisch aussieht und auch noch im Biss knackig ist. Statt der angebotenen Pommes wünschte sie Rosmarinkartoffeln, und bei denen konnte ich richtig neidisch werden. Knusprig braun angebraten, gut gewürzt, und auch die Schale (die ja so mancher GG´ler nicht mag) war richtig knusprig. Nicht schlecht. Noch dazu wurde kein Aufpreis berechnet wie in so manch anderer Gastro bei Änderungswünschen. Sehr gut.
Scaloppa al Funghi-Schweinemedaillons mit Champignons und Sahnesauce sowie Rosmarinkartoffeln
Meine Frau hatte sich die Gnocchi Ai Tartufo auserkoren. Erst einmal war von denen nicht viel zu sehen, denn der Teller war mit reichlich Rucola und frischen Möhrenstreifen garniert. Nachdem sie sich aber einen Weg durch das Grünzeugs gebahnt hatte, war dann der Teller auch noch recht voll mit vielen Gnocchi.
Gnocchi Ai Tartufo-gefüllte Gnocchi mit Ziegenkäsetrüffel, serviert an Salbeibuttersauce mit Cherrytomaten, garniert mit Rucola
Diese waren recht groß und mit einem sehr herzhaften Ziegenkäse gefüllt. Oha, das muss man mögen. Die Cherrytomaten waren in der sehr wohlschmeckenden Salbeibuttersauce leicht zerkocht, was aber gar nicht mal so schlecht war. Glücklich und zufrieden war meine Frau, auch da sie der Küche noch rechtzeitig mitteilen konnten doch bitte auf Pfeffer zu verzichten. Dieser Wunsch wurde auch umgesetzt.
Gnocchi Ai Tartufo
Ich bekam bei meiner Platte mit den Spezzantino all Diavola erst einmal große Augen. Holla war das voll. Aber nun mussten wir ja mal ran. Ein riesiger Haufen Schweinefiletgeschnetzeltes lag da auf dem Teller. Unter den vielen Fleischstücken waren noch genügend Champignons aus der Büchse und reichlich frische, leicht zerkochte Zwiebeln untergemengselt.
was für eine Portion
Die scharfe Tomatensauce entpuppte sich dann allerdings eher als lau, war vom scharf eigentlich nichts zu spüren. Für mich war das eine würzige, stückige Sauce, wie sie bei einem milden Feuerfleisch oder ähnlichem verwendet wird. Hier hätte ich mir mehr Mut erwartet, wenn man es schon so anpreist. Auch hier wieder das TK-gemüse, was allerdings auch hier richtig gut gegart und frisch und knackig daherkam. Auch die Pommes waren in Ordnung, waren sie kross frittiert und gut gewürzt. Allerdings hätten mir die Rosmarinkartoffeln besser gepasst. Ich kämpfte mich durch meinen Teller, es kam fast zu meinen Ohren heraus, aber zum Glück bekam ich dann doch noch etwas Hilfe meiner Damen, auch wenn das für manche ein No-Go ist.
Spezzantino all Diavola-Schweinefiletgeschnetzeltes mit Champignons und Zwiebeln in scharfer Tomatensauce und Pommes frites
Mehr als satt, und ziemlich zufrieden trollten wir, nachdem wir noch schnell einen Grappa auf´s Haus bekamen, dann die paar Meter zu unseren Firebirds.
Unser Fazit: wir zahlten zu dritt 80,40 € im Trattoria dell Arte in Großröhrsdorf. Ordentliche Portionen, freundliche Bedienung, ein uriges Ambiente. Und geschmeckt hat es auch. Was will man mehr.