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Wer für den gestrigen Abend im "La Paella" nicht vorab reserviert hatte und einfach mal auf gut Glück vorbeikam hatte ebendieses Glück nicht; als wir knapp zehn Minuten nach Öffnung des Restaurants dort eintrafen, herrschte im Aussenbereich schon munteres Treiben und drinnen waren ausser an zwei Tischen (einen davon wies Senora Guzman uns zu) auch schon alles besetzt. Und kurz darauf war auch der letzte Tisch vergeben. Hätte das "La Paella" noch fünf weitere Tische gehabt wären auch diese rasch "weg" gewesen; so musste Senora Guzman leider etliche Personen, die nach einem Tisch fragten, mit der Bitte um vorherige Reservierung fortschicken bzw. auf 22 Uhr vertrösten. Wir hatten wie immer vorab telefonisch reserviert gehabt und gehörten somit zu den "lucky ones".
Schon zuhause hatte ich mich sowohl für meinen Vorspeise wie auch für den Hauptgang entschieden, nämlich für den "Pulpo a la Gallega" und für die "Calamares a la plancha". Nicht gering war meine Enttäuschung, als mir vor Ort verkündet wurde, dass daraus diesmal nichts werden würde: der Pulpo war komplett aus! Das bedeutete gleichzeitig, dass nicht nur diese beide Gerichte sondern auch die "Brochettas de gambas y calmar" oder die "Parillasa" nicht geordert werden könnten. So musste ich bestellmässig umbuchen; als Vorspeise sollte es dann eben die von mir auch sehr gemochte Fischsuppe, die "Sopa de Pescado", sein. Angeblich sollte die laut dem italienischen Servicemenschen auch "aus" sein; die Nachfrage in der Küche bei Senora Guzman bestätigte dies allerdings nicht. Also entschied ich mich für die besagte Suppe zum Preis von EUR 9,50 und als Hauptgericht für die "Gambas a la plancha" (EUR 19,50). Meine Herzallerliebste nahm als Vorspeise die "Sardinas a la grilla" (EUR 6,50) und als Hauptgericht den "Tapasteller gemischt" für EUR 12,50. Getrunken hat sie zwei große Apfelsaftschorle (0,4l EUR 3,50) und ich nahm als heutiger Beifahrer zwei Benediktiner Weißbier (je 0,5l EUR 3,80), leider aus der Flasche. Hier Wein zu trinken spare ich mir mittlerweile; die drei sogenannten Hausweine (siehe letzter Bericht) entsprechen nicht mal annähernd meinen Qualitätsvorstellungen von Weinen. Zusammen mit der Rechnung kamen zwei Sol y Sombra "auf die casa"; ich durfte beide haben.
Die Sardinas gefielen meiner Frau sehr gut; nur der kleine Ölteich, in dem sie schwammen, behagte ihr nicht . Dafür fand sie ihren gemischten Tapasteller wie immer hervorragend, die beiden Tintenfischringe, die sich darauf fanden, waren wohl das letzte Pulpo-Aufgebot ! Meine Fischsuppe, in der sich ausser diversem Fisch immer auch noch eine Fülle weiterer Meeresbewohner tummelt, war wie immer ganz ausgezeichnet. Die Pulpo-Lücke hatte die Küche dadurch geschlossen, dass anstelle der üblichen zwei fetten Gambas eine dritte dazukam und den Reigen von Fisch,Miesmuschen, Venusmuscheln und Kleinstkrabben ergänzte. Hatte mein Schatz mir eine Sardine als Kostehäppchen überlassen, durfte er natürlich im Gegenzug an meiner Suppe mitlöffeln. Die Gambas vom Grill, die ich als Hauptgericht hatte, waren optimal gegart; an kleingehackten mitgegrillten Knoblauchzehen war nicht gespart worden und die Patatas de casa waren wie immer sehr knusprig. Mit unserem Essen waren wir wie immer sehr zufrieden; dass die Pulpos "aus" sind hatten wir hier noch nie erlebt und es wird wohl hoffentlich auch nicht wieder vorkommen. Unsere nächsten Pulpo-Mahlzeiten sind also nur vertagt :--))).