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Der regnerische August hat auch sein gutes, selbst bei uns im recht Pilzarmen Münsterland schießen zur Zeit die Pilze aus der Erde, somit ergaben sich einige Funde am Radwegesrand, die eingesammelt und in der Radtasche nach Hause gefahren wurden. Dienstagabend gibt es ein Pilz(hauptsächlich Steinpilze)-Risotto mit Salsiccia bei einem Weinabend im Freundeskreis auf unserer Terrasse (Wetter bleibt ja gut!). Dann standen wir an der ehemaligen B65 nach Salzbergen und Rheine.
Es fand sich ein schöner Tisch draußen im Sonnenschein. Ich fragte innen nach ob wir Platz nehmen könnten, was bejaht wurde und sah mich um. Hier war ich als kleiner Steppke schon rum gerannt! Meine Großmutter väterlicherseits stammte aus Schüttorf und alle Feste ihrer Familie fanden hier statt. Entsprechend häufig war ich zu ihren Lebzeiten hier gewesen, lang ist das her. Schön, mal wieder hier zu sein und in noch schöneren Erinnerungen zu schwelgen. Die Karte kam an den Tisch.
Zwei Seiten, zwei Suppen, Salate, bürgerliche Hauptgerichte, ein wenig Pasta, ein wenig vegetarisches und ein paar Desserts. Sehr erfreulich der geringe Umfang (siehe HP), die Küche scheint lieber wenig frisch zu machen, als viel aus der Tüte anzubieten. Ein Veltins war schnell bestellt, wir beide hatten Durst!
Bei Studium der Karten fanden sich 4 Biere am Zapfhahn, und wir schwenkten dann für ein weiteres Glas im Verlaufe es Essens um.
Auch nicht gerade hand crafted, aber nicht ganz so industriell wie Veltins (wobei das noch eines der erträglichen aus der Reihe der ganz großen Brauereien ist). Getränkemäßig waren wir versorgt, in Grafschafter Gasthäusern ist die Weinauswahl nicht gerade Referenz, deswegen lieber ein gut gezapftes Bier. Die Küche begrüßte uns nach der Bestellung mit Brot und einer Art Remoulade im Weckglas.
Das Brot, eher Baguette, war frisch und knusprig, vermutlich etwas aufgebacken vor dem servieren, die Remoulade hatte ein süße Säure, die an eingemachte Gurken erinnerte, die könnte selbstgemacht sein. Damit ließ sich die Wartezeit bis zum Essen überbrücken. Und das die Küche sich Zeit nimmt für ihre Arbeit, dass ließ sich auch daraus schließen, das wir 40 Minuten warten mussten. Der Besucherandrang war groß an diesem Donnerstagabend, aber nicht daraus resultierte die Wartezeit, wie ich im Gespräch mit dem Service erfuhr, sondern alles wird frisch gemacht. Fein, dass mögen wir so! Dann aber kam der Beilagensalat zum Gericht meiner Frau.
Schönes Geschirr, was ins Auge sticht, macht was her. Die Anmutung des servierten Gerichts ändert sich sofort zum positiven. Ansonsten war der Salat so wie man ihn möchte. Frisch und mit selbstgemachter Vinaigrette, was vom Service bestätigt wurde. Der Beilagensalat gehörte zu ihrer Order.
Tafelspitz mit Zwiebelsauce | Drillinge | Pflücksalat hatte meine Frau geordert. Tja, ich wurde neidisch, ich hatte etwas (siehe unten) rudimentärer gewählt. Wunderbar zartes Rindfleisch, definitiv ein Hüftstück guter Qualität. Dazu schmackhafte Kartoffeln, und eine wirklich tolle Zwiebelsauce, recht dick abgebunden, mit einer schönen Süße. Das war ein wirklich ordentliches Gericht. Ich hatte mir zwei kleinere Gerichte zusammen bestellt. Einmal einen Salatteller.
Ein großer Haufen Vitamine, mit derselben schmackhaften Vinaigrette, die auch beim Salat meiner Frau serviert wurde. Dazu gesellte sich ein Wirtshaus Klassiker.
Strammer Max mit westfälischem Schinken, Gurken und einem kleinen Klecks Kartoffelsalat. Ja, der mit Mayo, norddeutsch also, und auch den mag ich! In Kombination war ich auch mit meinen beiden Orders zufrieden, werde aber bei der schon beschlossenen Wiedereinkehr doch hart in das gutbürgerliche Regal greifen und mich dort bei der Bestellung bedienen, dass können sie im Gasthaus Venhaus!
Zwei Damen waren im Außenbereich für den Service zuständig. Das machten sie souverän und freundlich, und ließen sich auch von einer lautstarken (Bundestagswahlen wurden kontrovers besprochen, inklusive Übertragung eines Friedrich Merz bashing der grünen Kanzler-Kandidatin durch einen mitgebrachten Sonos Lautsprecher) Rentnerrunde nicht aus der Ruhe bringen. Schönes Detail, der Verzehr kam auf den Bierdeckel per Kugelschreiber und Strichen! Auch das weckt nostalgische Erinnerungen an lang geschlossene Dorfgasthäuser.
Komme ich also zum Fazit. Wer mal in Höhe des Autobahnkreuzes Schüttorf von A30 und A31 eine Einkehr sucht, der sollte zwischen DO und SO ab 11 Uhr ruhig das Gasthaus Venhaus in die Betrachtung ziehen, hier lässt es sich sehr ordentlich einkehren. Wir kommen sicher wieder.