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Anfang 2017 war Schluss mit Zigaretten, Bier und Schnaps, der Laden machte dicht. Die Inhaberfamilie des direkt anliegenden Walhalla Hotels, erstes Haus der Stadt am Rathaus des westfälischen Friedens, wollte wohl verhindern, dass etwas ähnliches wieder dort eröffnet wurde und übernahm kurzerhand das Gebäude. Im Laufe des Jahres 2017 wurde mit den ästhetischen Ansprüchen des Walhalla die Spelunke auf links gezogen und umgekrempelt. Anfang 2018 war dann Neueröffnung, von der ich kurz berichtete:
https://www.gastroguide.de/restaurant/47624/alte-gaststaette-olle-use/osnabrueck/beitrag/34100/
Lange war mein Plan dort mal einzukehren, irgendwie hatte es 2018 und 2019 nicht gepasst, dann kamen zwei Jahre, in denen es schwierig war irgendwelche gastronomischen to go Pläne in die Tat umzusetzen. Nun aber passte es, mit einem Freund hatten meine Frau und ich einen gemeinsamen ersten Besuch verabredet. Unkompliziert wurde ein Tisch per Mail voran reserviert und so standen wir am Anreisetag vor Tür in der Heger Straße 17. Im Gebäude gegenüber, wo früher das La Vie residierte, tut sich auch was, hier zieht der Konditor Leysieffer ein! Erstaunlich, aber man scheint wirtschaftlich stürmische Zeiten gut weggesteckt zu haben, dass man nun in diese Immobilie zieht. Aber zurück zur Ollen Use, ich war wirklich gespannt, wie es ausschauen würde. Tritt man ein, blickt man in das Erdgeschoss mit einer großen Theke.
Das Thema Spelunke verbindet sich mit dem Anblick nicht mehr! Sehr modern, sehr umgebaut, sehr schick, der Barmann mit Krawatte wäre in der alten Use nicht so aufgetreten. Im diesem Bereich eher Sitzgelegenheiten an der Theke und an hohen Tischen und Barhockern, gibt es hinten raus auch ein paar Tische.
Wir ließen unsere Garderobe am Haken im Erdgeschoss und es ging eine Treppe hoch in den ersten Stock. Hier wird das Ambiente mehr zum Restaurant. Gediegen gestaltet, schlicht in Holztönen gehalten war der Raum.
Eine junge Dame, ebenso so schick gekleidet wie der Kollege unten, beeindruckend tätowiert, nahm sich unserer an am Ende der Treppe und führte uns zu unserem Tisch.
Dann kamen die Karten und ein erster Getränkewunsch wurde abgefragt. Die Speisekarte lässt sich seit einiger Zeit auf der HP erkunden. Es bleibt dabei, dass eine kleine Anzahl an Speisen angeboten wird, aber diese häufig wechseln. Wir waren in der Ollen Use, also ein Bier für die beiden Herren, es gibt mehrere am Hahn. Die Dame wählte ein Glas Wein und orderte eine Flasche Wasser dazu. Mit dem Bier dann gleich eine Abfrage, wie viel Spelunke der Service beim Gast belassen sollte:
Wir drehten das DU nach oben. Und wandten uns der Speisekarte zu. Nach einiger Zeit konnte die Dame unsere Order an die Küche weiter leiten. Vorweg eine Tapas Portion für drei, die junge Dame meinte, dass eine Portion als Vorspeise für drei völlig reichen würde. Also dann, einmal
USE TAPAS bestehend aus Oliven | Serrano Schinken | Fenchelsalami | Bergkäse | Rucola | Butter | Grissini wurde serviert. Und ich nehme es vorweg, angesichts der folgenden Hauptspeisen keinesfalls mehr ordern zu dritt, dass war alle mal genug. Alle drei Tischgenossen waren mit der Qualität der Zutaten des Tellers völlig einverstanden. Dazu reichte die Küche der ollen Use ein sehr gutes Brot in zwei Sorten.
Und wenn dass alles verzehrt ist, ist man an der Obergrenze der Menge für eine Vorspeise. Insbesondere wenn man wie meine beiden Tischgenoss*innen dann den USE BURGER wählt.
Der besteht aus 200 g argentinisches Beef | Briochebrötchen | Barbecuesauce | Cheddarkäse | Bacon | Gewürzgurke | geschmorte Zwiebeln Rucola | Pommes und meine Frau konnte selbstverständlich die Barbecue Sauce abbestellen. Der Freund gegenüber nahm den Burger mit. Der Gargrad wurde abgefragt und beide Patties kamen perfekt medium an den Tisch.
Zusammen mit den guten Pommes, Mayo oder Ketchup gehören immer dazu, war das eine Portion, die auch eine komplette lila weiße Ultragruppe von den Stehplätzen an der Bremer Brücke über das ganze Wochenende sättigen würde. Von Gegenüber kamen zufriedene Antworten auf meine Frage nach der Qualität des Tellers. Probiert hatte ich nicht, denn ich genug mit meiner Order zu tun.
Zum vermutlich letzten Mal in diesem Jahr hatte ich mir Osnabrücker Grünkohl bestellt. Mit Mettwurst | Bratwurst | Kasseler | Bratkartoffeln | Senf kam der an den Tisch. So langsam hat man ja keine Lust mehr auf Winterküche und zählt die Tage bis zum ersten Bärlauch, dem ersten Spargel, den ersten frischen Radieschen und Spinat. Aber an unserem wirklich usseligen Regenabend Anfang Februar passte das klassische norddeutsche Wintergericht nochmal richtig gut. Für Osnabrücker gehört immer Bratwurst dazu, da schüttelt sich der gebürtige Grafschaft Bentheimer etwas, der mag da lieber nur ungebratenes. Aber vermutlich sind die Variationen, wie es sein muss, so groß wie Anzahl der Orte in NDS, HB, HH und SH. Der Grünkohl an sich war wirklich klasse. Und auch die Bratkartoffeln waren das.
Im Fazit hinterließ das Verzehrte drei zufriedene Gäste der Ollen Use. Die Küche hatte ihre Arbeit zur vollsten Zufriedenheit geleistet, ebenso wie die Kollegen im Service.
Das war ein schöner Abend in der neuen, alten Use. Wir kommen sicher wieder, und werden dann wieder einen Gin Tonic vom eigenen Use Gin als Abschluss trinken.