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Allgemein:
Das Steakhaus Gröpelingen haben wir wegen der jugoslawischen Gerichte aufgesucht. Die Namensgebung bekennt sich zwar nicht zur Balkanküche, aber die Wurzeln mögen da schon liegen.
Gelegen in Gröpelingen, gegenüber dem Depot bietet das Steakhaus eine Karte mit klassischen jugoslawischen Grillgerichten, eine "Deutsche Ecke" mit Schnitzeln über Rinderroulade und Knipp bis hin zu Schweinefiletgerichten, eine gute Auswahl an Steaks und auch Fischgerichte.
Also ein bemerkenswertes Potpourri, um wohl ein breites Publikum anzulocken.
Am besuchten Samstagabend bestand das Publikum aus eher mittelaltem Paarpublikum, dass das Restaurant vielleicht zu zwei Dritteln füllte. Als wir gegen 20:00 Uhr gingen, hatten die meisten Gäste das Restaurant bereits verlassen.
Der gewonnene Eindruck ist etwas zwiespältig. Neben Ordentlichem gab es auch Nachlässiges zu verzeichnen. Näheres sogleich.
Zu einer Empfehlung mag ich mich deswegen nicht uneingeschränkt durchringen, weil ich die sonstigen, besseren Jugo-Erfahrungen im Hinterkopf habe. Für die "Nahversorgung" mag das Steakhaus aber viele Grillbegeisterte zufrieden stellen.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis sehe ich bei drei (von fünf) RK-Sternen.
Zur Orientierung die von mir besprochenen "Jugos" in Bremen und OHZ (mit meinen RK-Bewertungszwischenstufen, Essen zweifach, PLV einfach gewichtet, Rangstufen werden bei gleicher Punktzahl mehrfach vergeben):
1. Dubrovnik, Bremen-Walle: 4,0
2. Europa, Bremen-Burgdamm: 3,83
3. Melissa, Bremen-Walle: 3,75
3. Lukullus, Bremen-Steintor: 3,75
4. Mediterrano, Bremen-Aumund: 3,67
4. Mostar Grill, Bremen-Hastedt: 3,67
5. Pola Pola, OHZ: 3,33
6. Steakhaus Gröpelingen, Bremen-Gröpelingen: 3,08
Service:
Er wird geschmissen durch eine weibliche Bedienung und einem Mann hinter dem Tresen, der auch Getränke serviert. Diese kamen immer schnell. Die Vor- und Hauptspeisen wurden in angenehmen Zeitabständen serviert.
Unsere Kellnerin war freundlich, fragte, ob es schmecke und brachte drei Runden Julischka resp. Julischka und Slivovic aufs Haus.
Die Getränkepreise im Rahmen: 0,3 l Pils 2,40 €, 0,2 l Wasser kommt auf 1,80 € und der Wein aus der sehr überschaubaren Auswahl beginnt bei 3,70 € für ein Viertel.
Den Julischka empfand ich als nicht kalt genug und er war eher likörig, also wenig sprittig (wenig Slivovic, viel Birnenlikör), das Votum meiner Mittrinkerin viel moderater aus. Bemerkenswert, dass auf der Karte und Rechnung Köpi als Pils aufgeführt wird, aber das Pils in Radeberger-Gläsern daher kam; was ich trank, habe ich ehrlicherweise nicht herausgeschmeckt (war wohl der Julischka, der meine Sensoren zulikört hatte).
Wegen der netten Bedienung gebe ich knappe vier Sterne.
Essen:
Wir wählten die serbische Bohnensuppe. Serviert in einer eher kleinen Suppentasse, gut heiß. Die Einlage bestand aus kleinen weißen Bohnen und vereinzelten Fleisch- und Speckstückchen. Die Fleischstückchen eher Fettstückchen. Geschmacklich für mich im Mittelfeld, meine Mitesserin ordnete die Suppe eher etwas darunter ein. Dazu je ein Körbchen mit drei Scheiben Stangenweißbrot, warm, frisch vom (Fleisch)Grill mit dem entsprechenden Aroma, was ich aber eher als positiv festhalte.
Die Suppen kamen auf moderate 3,50 € und sind drei Sterne wert.
Dann die Grillklassiker: Pljeskavica (11,50 €) und ein Mixed-Grillteller namens Zigeuner Baron (14,90 €). Dazu konnte man sich vom Salatbuffet bedienen. Das war leider von einer Qualität, die man in keinem Betriebskasino mehr durchgehen lassen würde. Die Paprika wurde nicht vom Kerngehäuse befreit, bevor sie zerlegt den Weg in ihre Schale fanden, der Weißkohlsalat kaum noch vorhanden und die Reste schwammen in der Vinaigrette. Alles lieblos, dazu passend nur noch eine kleine Schüssel und ansonsten Untertassen zum Drauftun. Das geht so nicht und hinterlässt einen sehr schlechten Eindruck.
Zu den Hauptspeisen gab es eine pikante rote Soße mit Zwiebeln, wie häufig bei Jugos; die war hausgemacht und fand mein Wohlgefallen. Gut fanden wir den Hackfleischteig gewürzt, der die Basis für Pleskavica, Cavapcici und das Hacksteak für den Zigeuner Baron bildete. Sehr gut geknobt! Das Pleskavica gefüllt mit Fetakäse (aus Kuhmilch). Die Fleischzutaten Nackensteak und Schweinefilet für den Zigeuner Baron waren Durchschnitt. Das kleine Wiener Schnitzel kam aus dem Fritteusebad, es hätte nicht sein müssen. Der Reis für den Zigeuner Baron war interessanterweise eine kalte Variante des Djuwetschreises, die ich als gut essbar empfand.
Die Hauptgerichte hielten also durchaus ordentlichem Jugostandard stand. Für die Gesamtbewertung des Essens möchte ich gute drei Sterne geben.
Auf unsere Bitte hin wurde uns eine Pfeffermühle und ein Salzstreuer gebracht.
Ambiente:
Einen neuen Eindruck machen die schwarzen Tische und Stühle, stabil stehend bzw. bequem zum Sitzen. Die Tische sind gut dimensioniert und die Laufwege sehr großzügig.
Auch ansonsten hatten wir den Eindruck, dass eine Renovierung des Lokals nicht weit zurück liegen kann. Vor dem Tresen ein rötlicher Fliesenboden, die Wände in einem Gelbton. Die Deko-"Gemälde" an den Wänden erinnerten mich an den Mitnahmebereich in Billigmöbelläden.
Die Tische an der Straßenfront sind auf einem Podest platziert und gemütlich. Links hinten gibt es einen Raucherbereich. Die Toiletten im Keller; man erlebt etliche Fliesengenerationen auf dem Weg zu ihnen, aber alles ist gepflegt.
Sauberkeit:
Hier gab es nichts zu bemäkeln.